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Das Vermächtnis von Thrandor - Der Auserwählte

Das Vermächtnis von Thrandor - Der Auserwählte

Titel: Das Vermächtnis von Thrandor - Der Auserwählte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Robson
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sagten sie nicht, aber sie schienen sich dessen sehr sicher. Plötzlich steckte ich in der Klemme. Sollte ich weiterreiten und der Fährte des thrandorischen Kämpfers und seiner Gefährten folgen? Oder sollte ich diese neue Spur aufnehmen und mich an die Fersen des Fremden heften, der offenbar Lord Shanier war? Wie Ihr seht, habe ich mich für die zweite Möglichkeit entschieden, und zwar aus zwei Gründen. Erstens, weil er verwundet war. Wahrscheinlich hatte er kurz zuvor mit dem Thrandorier oder den Dämonen oder auch beiden gekämpft. Deshalb fürchtete ich, dass deren Spuren mich nicht weiterbringen würden. Und zweitens hielt ich es für den Fall, dass der Zauberlord Euch Böses wollte, für das Beste, möglichst schnell nach Shandrim zurückzukehren und Euch zu warnen. Ich hoffe, Ihr seid mit meiner Entscheidung einverstanden, Eure Majestät.«
    »Durchaus, Femke«, erwiderte Vallaine, der Femkes Ausführungen gebannt verfolgt hatte. »Das war völlig richtig. Allerdings ist Shanier vor dir hier eingetroffen.«

    »Ich weiß, Eure Majestät. Ich ritt, so schnell ich konnte, Tag und Nacht, schaffte es aber nicht, ihn einzuholen. Soviel ich dem Gespräch im Gasthaus entnehmen konnte, hatte er eineinhalb Tage Vorsprung. Das bedeutete, dass wir am Vortag mehr oder weniger aneinander vorbeigeritten sein mussten, ohne dass es mir bewusst war. Ich habe einiges an Boden gutgemacht, konnte ihn aber nicht mehr einholen. Ich vermute, er ist gestern Abend hier eingetroffen. Es tut mir leid, Eure Majestät.«
    Vallaine nickte nachdenklich. Insgeheim überlegte er fieberhaft, was Shanier wohl als Nächstes vorhatte. Was hatte der junge Mann am Vorabend in seinem Arbeitszimmer gewollt? Hatte er gefunden, was er gesucht hatte? Zu diesen Fragen gesellte sich die Sorge, dass er, Vallaine, ohne seinen Ring womöglich nicht in der Lage sein würde, einen unerwarteten Angriff durch den jungen Zauberer abzuwehren.
    »Das hast du gut gemacht, Femke. Sehr gut. Was du mir erzählt hast, bestätigt meine Vermutung, dass Lord Shanier letzte Nacht in den Palast eingedrungen ist. Ich weiß allerdings nicht, was er bezweckt hat. Du bist nach den Strapazen der Reise sicher müde. Trotzdem muss ich dich um einen weiteren Gefallen bitten. Wir müssen Shanier fangen oder töten, bevor er dem Reich weiteren Schaden zufügen kann. Es ist viel verlangt, ich weiß, aber ich möchte, dass du dich sofort auf die Suche nach ihm machst.«
    Femke nickte erschöpft. »Natürlich, Eure Majestät. Darf ich noch etwas vorschlagen?«, fragte sie, scheinbar zögernd und nachdenklich.
    »Bitte.«
    »Ich bin ja nur eine Spionin, Eure Majestät. Ich bin gut, aber ich kann nicht überall sein. Wie wäre es, wenn Ihr General Surabar hinzuzieht? Er befehligt eine große Zahl
von Männern, die Shanier in seiner Bewegungsfreiheit stark einschränken könnten. Auch Euer Auftragsmörder Shalidar wäre für die Lösung eines solchen … Problems überaus geeignet. Wie wäre es, wenn wir uns alle in ein oder zwei Stunden treffen und das weitere Vorgehen besprechen würden? Ich bin mir sicher, gemeinsam werden wir mit diesem Zauberer fertig.«
    »Ein hervorragender Plan, Femke«, stimmte Vallaine erfreut zu. »Lass die beiden rufen und bereite das Treffen vor. Ich werde in den nächsten Stunden hier in meinem Arbeitszimmer sein. Am besten bestellst du beide her, sagen wir, zur Mittagsstunde. Dann organisieren wir alles so schnell wie möglich.«
    »Sehr wohl, Eure Majestät. Ich kümmere mich darum.«
    Femke machte erneut einen Knicks. Sie hielt den Kopf gesenkt, damit Vallaine ihr die Freude nicht noch anmerkte. Ein kleiner Fehler, und sie würde, schneller, als sie es sich versah, am Galgen baumeln. Doch als sie das Arbeitszimmer verließ, war Femke zuversichtlich, dass ihr Plan aufgehen würde. Vorausgesetzt, es lief alles schnell genug, würde der falsche Kaiser nicht einmal merken, was für ein Spiel sie spielte. Seine Macht würde ihm durch die Finger rinnen wie Sand.
    Vallaine sah Femke nach, war jedoch mit den Gedanken bereits bei Shanier. Mit der Tür schlossen sich Vallaines Augen, und er öffnete seinen Geist, um die Gegend um den Palast mittels seiner mächtigen und durchdringenden Kraft abzusuchen. Wenn er da war, könnte Shanier die Gelegenheit nutzen und zuschlagen, überlegte Vallaine, und eine plötzliche Furcht krampfte sich um sein kaltes Herz. Doch nun, da er wusste, dass der junge Zauberer in der Nähe war, war Vallaine ihm einen Schritt voraus.
    Er

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