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Das Vermächtnis von Thrandor - Der Pfad der Jägerin

Das Vermächtnis von Thrandor - Der Pfad der Jägerin

Titel: Das Vermächtnis von Thrandor - Der Pfad der Jägerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Robson
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konnte er nur gebannt und entsetzt beobachten, wie die Welle mit tödlicher Geschwindigkeit auf ihn zutoste.
    Mit einem schmatzenden Zischen sog die Riesenwelle kurz vor dem Strand das Wasser ein und türmte sich zu einer haushohen Wand auf. Es schien, als wollte sie sich am Strand nicht brechen, denn sie rollte unerbittlich landeinwärts. Das Letzte, was Calvyn wahrnahm, während er den Atem anhielt und auf die Bewusstlosigkeit wartete, war das gesichtslose Lachen, das mit seinem Unglück Spott trieb.

    »Verdammt, Anton! Wir haben diese vermaledeiten Nomaden fast da, wo sie hingehören. Ich kann doch nicht klein beigeben und ihnen Kortag überlassen. Ja, Kortag ist ein staubiges, flohverseuchtes Kaff, aber ich könnte es in meiner Rolle als Landesvater nicht rechtfertigen, wenn ich es aufgäbe. Ob es uns gefällt oder nicht, es gehört zu Thrandor. Wir haben nur nicht genügend Soldaten, um die Stadt jetzt zu stürmen. Was sollen wir nur machen? Gibt es Nachricht aus dem Norden? Glaubst du, man würde uns Unterstützung schicken?«
    Baron Anton blickte am König vorbei auf die Sandsteinmauern
der befestigten Stadt. Er war genauso enttäuscht wie sein alter Weggefährte, sah aber im Moment keinen Ausweg. Die Ereignisse hatten sich gegen sie verschworen. Wahrscheinlich würde es ihnen nicht einmal gelingen, die Nomadenstämme aus der eroberten Stadt zu vertreiben, wenn sie die gesamte Streitkraft aus dem Norden zurückholten.
    »Darüber, was im Norden geschieht, weiß ich nicht mehr als Ihr, Eure Majestät. Aus dem wenigen, was ich gehört habe, scheint es mir aber nicht weise, Einheiten wieder nach Süden zu verlegen. Die Lage im Norden ist undurchschaubar. Ich verstehe nicht, warum die Shandeser so eine sinnlose Katz-und-Maus-Taktik verfolgen. Sie haben damit nur erreicht, dass wir den Großteil unserer Einheiten an ihrer Türschwelle zusammengezogen haben. Was versprechen sie sich davon? Mir ist die ganze Sache schleierhaft.«
    Der König nickte. Er fuhr sich mit der Zunge über die trockenen Lippen, hustete und spukte zur Seite aus.
    »Vermaledeiter Staub!«, murmelte er unwirsch und ließ den Blick über das ordentliche Lager seines Heers schweifen. »Ich bin offen für jeden Vorschlag, Anton. Ohne Hilfe aus dem Norden können wir die Stadt nicht stürmen, aber wir können auch nicht einfach hier herumsitzen.«
    »Im Gegenteil, Eure Majestät. Genau das können wir tun … und vielleicht gelingt es uns auf diese Art sogar, die Nomaden ohne Kampf in die Wüste Terachim zurückzudrängen.«
    Der König hob überrascht eine Augenbraue. »Willst du damit etwa sagen, wir sollen Kortag mit unseren paar Männern belagern, Anton?«, fragte er.
    »Nicht belagern, Eure Majestät. Aber wir könnten die Versorgung der Stadt wahrscheinlich lange genug unterbrechen, um die Stadt in den Augen der Feinde deutlich an
Reiz verlieren zu lassen. Wir müssten nur unseren eigenen Nachschub sorgfältig planen und unsere Truppen aufteilen, damit wir an mehreren Stellen zuschlagen können. Auf die Art sollte es uns gelingen, den Nomaden lästig zu werden. Ich bin heilfroh, dass nur wenige Sippen in der Stadt geblieben sind. Wenn sie besser zusammengehalten hätten, würden wir sie wohl nie wieder los.«
    Der König drehte sich zu den Mauern der Stadt Kortag um und kratzte sich nachdenklich das Kinn. Es ärgerte ihn, dass er der Handvoll Nomadensippen mit wenigen Tausend Männern nur »lästig« werden konnte, aber mehr war eben nicht möglich. Er konnte schon froh sein, dass er die erste Schlacht vor Mantor trotz Unterlegenheit hatte gewinnen können. Dafür war, in der Person Calvyns mit seiner verbotenen Magie, ein kleines Wunder nötig gewesen. Hier, so schien es, bedurfte es wieder eines Wunders, doch König Malo konnte sich beim besten Willen nicht vorstellen, wie das aussehen sollte.
    »Ein Jammer, dass die Nomaden auf dem Weg nach Mantor die Verteidigungsanlagen von Kortag nicht stärker beschädigt haben«, bemerkte der König ironisch. »Wenn Teile der Mauer zerstört wären, könnten wir uns das jetzt zunutze machen.«
    »Durchaus, Eure Majestät. Aber leider haben sie nur die Tore gestürmt und die Stadt im Handstreich eingenommen. Große Teile der Innenstadt sind, soweit ich weiß, vom Feuer zerstört worden, aber es steht wohl noch genügend, dass sie die Stadt halten wollen.«
    »Aber was machen wir, Anton, wenn sie unseren Störversuchen mit einem Angriff begegnen?«
    »Dann ziehen wir uns zurück, Eure Majestät. Stolz

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