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Das verrueckte Schwein pfeift in der Pfanne

Das verrueckte Schwein pfeift in der Pfanne

Titel: Das verrueckte Schwein pfeift in der Pfanne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jorna Sternekieker
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Wageninsassen haben sich weniger unter Kontrolle und so höre ich unterdrücktes Glucksen und Prusten. Herr Kreutzer ignoriert ihr Verhalten.
"Frau Wiese! Was machen Sie denn für Sachen? Sie und Drogen?"
Ich will den Kopf schütteln und zu einer Erklärung ansetzen, aber nach wie vor hindert mich meine Lähmung.
Mein Boss erwartet scheinbar keine Antwort, denn er fährt unbeirrt fort: "Ich wusste ja, dass die Öffentlichkeitskampagne für Sie sehr anstrengend wird, aber dass es Sie derart überfordert? Na ja, immerhin haben Sie diese Arbeit zusätzlich und freiwillig neben Ihrem Job verrichtet, das will schon etwas heißen. Trotzdem! Sie hätten doch zu mir kommen können, anstatt gleich in den Drogensumpf abzutauchen."
Hilfesuchend schaue ich zu Hagen. Mit den Augen flehe ich ihn an, meinen Vorgesetzten aufzuklären, doch als ich seine eiskalte Miene erblicke, erstarre ich. Sch… ade! Mir fällt ein, dass Hagen nicht unbedingt wusste, dass ich FÜR das Luckylife-Center arbeite. Diese Erkenntnis muss ein Riesenschock für ihn sein.
Wie in Zeitlupe schüttelt er seinen Kopf und ich sehe förmlich, wie sich sämtliche Puzzleteile darin zusammenfügen. Beschämt senke ich meine Augen. Eine Tür öffnet sich und ich höre ein weiteres Mal dumpfes Poltern. Als ich aufschaue, bestätigt sich meine Vermutung. Hagen hat wortlos den Krankenwagen verlassen.
Herr Kreutzer hat es sich inzwischen auf meiner Trage gemütlich gemacht und schnatternd unbeirrt weiter: "Das kriegen wir wieder hin, Frau Wiese, alles kein Problem! Ich kenne ein paar hervorragende Kliniken mit sensationellen Ärzten. Wir holen Sie da wieder raus, versprochen!"
Der Fluch, den ich ausstoße, ertönt nur in meinem Kopf und ich wünsche mir nichts mehr, als einen weiteren Schluck aus der seltsamen Flasche.

Paul ist zurück.
Nicht in der irdischen Welt, sondern zurück in seinem Zimmer. Lange Zeit steht er am Fenster und betrachtet die weiße Umgebung. Doch anders als sonst, kann er beim Anblick der wattigen Schönheit heute keinen Frieden empfinden. Keine warme Decke umschließt sein Herz und auch kein Hochgefühl beflügelt ihn. Im Gegenteil, eine große Traurigkeit durchflutet Pauls Innerstes und ein undefinierbarer Schmerz legt sich auf seine Brust. Wie Ketten hält er seine Seele fest umschlossen und macht es ihm unmöglich, frei zu atmen. Paul möchte weinen, schreien oder auf etwas einschlagen, stattdessen steht er nur wie gelähmt, regungslos und stumm im Raum. Die Gewissheit, allein für seine missliche Lage verantwortlich zu sein, bringt ihn schier um den Verstand. Doch egal, wie er es drehen und wenden mochte, dieses Mal kann er niemandem die Fehler anlasten, weder Max noch Kim tragen die Schuld für seine Taten. Ausschließlich Hass und unbändige Rachlust haben ihn von seinem Auftrag abgelenkt und scheitern lassen.
Hilflos sinkt Paul auf das Bett und betrachtet seine Handflächen. Heute verspürt er ein großes Verlangen nach etwas Hochprozentigem. Was jetzt wohl folgen wird? John hatte ihn in seinem Zorn kurzerhand vor die Tür gesetzt und die Konsequenzen offen gelassen. Paul wagte nicht, danach zu fragen. Gott hatte den Sachverhalt ja treffend formuliert: Paul hat versagt. Und jeder, der den Himmel nicht verdient, muss doch unweigerlich im Gegenteil landen, oder?
Kalter Schauer kriecht über Pauls Rücken, während er an frühere Beschreibungen dieses eigentlich unbeschreiblichen Ortes denkt. Ungeheure Qualen und Schmerzen bis in alle Ewigkeit? Irgendwie kann Paul sich das nicht vorstellen. Ob John das zulassen würde?
Anderseits hat er die Gottheit noch nie zuvor derart aufgebracht und wütend erlebt, was kann er schon über das Mitgefühl des Schöpfers sagen? Dennoch überlagert eine seltsame Gleichgültigkeit Pauls angstvolle Visionen. Fast sehnt er sich nach einer Strafe, auch wenn er ahnt, dass keine Bestrafung dieser Welt, seinen Seelenfrieden wieder herstellen kann. Das Wissen, für das Leid zweier Menschen verantwortlich zu sein, treibt Paul in den Wahnsinn und es gibt nichts, was er dagegen unternehmen kann.
Mit einem Ruck richtet er sich auf, er weiß nun, was seine Aufgabe ist. So flink ihn seine Beine tragen, stürmt Paul aus dem Hotel und läuft in Richtung Strand. Suchend sieht er sich auf dem weißen Sand um, doch nirgends kann er eine Spur von Anka entdecken. Einen kurzen Augenblick hält er inne und betrachtet ehrfurchtsvoll das Meer aus künstlichem Blau. Am Ende des schimmernden Azurteppichs erstrahlt ein gelber

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