Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Versprechen des Opals

Das Versprechen des Opals

Titel: Das Versprechen des Opals Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tamara McKinley
Vom Netzwerk:
etwas vor, und Jake hoffte, dass er sich nicht in neue Kämpfe stürzen würde. Hätte ihn kastrieren lassen sollen, dachte er – aber die Vorstellung, einem Geschlechtsgenossen, auch wenn es ein Kater war, so etwas anzutun, ließ ihn schaudern.
    »Das ist alles, Frank«, sagte Miriam zu dem Verwalter. »Sieh zu, was du tun kannst, und gib mir dann Bescheid.«
    Jake und Frank begrüßten einander mit einem knappen Kopfnicken und einem »Tag«.
    »Ist Ihnen das Großstadtleben zu anstrengend geworden?«, scherzte sie. »Schön, Sie wiederzusehen, Jake.«
    Er kam sich vor wie bei einer königlichen Audienz undhätte ihr beinahe die Hand geküsst, doch stattdessen zog er nur den Hut und ließ sich in einen Sessel fallen. »Junge, bin ich erledigt!«, seufzte er. »Das ist eine weite Reise.«
    Fiona trat mit einem Teetablett aus dem Halbdunkel des Hauses. Sie schlug die Fliegentür an die Wand. »Hallo, schön, dass Sie kommen konnten«, sagte sie und stellte das Tablett auf den Tisch. »Da hat jemand für Sie angerufen.« Sie machte ein ernstes Gesicht. »Bei Ihnen ist eingebrochen worden.«
    »Wann?« Jake fuhr erschrocken hoch.
    »Irgendwann gestern Abend.« Sie schenkte den Tee ein. »Anscheinend sind unsere Freunde entschlossen, etwas zu finden.«
    »Warum sollten sie glauben, dass ich etwas habe, was sie haben wollen? Ich werde ja wohl kaum wichtiges Material in einer leeren Wohnung rumliegen lassen, auch wenn ich eine Alarmanlage habe.« Jake nahm die Tasse, die sie ihm anbot, und stellte sie ab. »Und die zweite Frage ist«, sagte er, »die Alarmanlage ist auf dem neuesten Stand der Technik – wie zum Teufel haben sie die ausschalten können?«
    Fiona zuckte die Achseln. »Ihre Nachbarin hat Licht gesehen, und weil sie wusste, dass Sie verreist sind, hat sie die Polizei gerufen. Gehört hat sie nichts, also ist Ihre Anlage vermutlich nicht so gut, wie Sie glauben.«
    Jake wusste, dass es sich anders verhielt, schwieg jedoch. Nur ein hoch spezialisierter Profi mit Insiderwissen konnte diese Alarmanlage ausschalten. Er dachte einen Augenblick darüber nach, während sie ihren Tee tranken, hielt es aber für klüger, ihnen nichts von seinem Verdacht zu sagen, dass jemand dem Einbrecher einen Tipp gegeben haben musste.
    »Anscheinend wird unser Mr Dempster nervös«, sagte er schließlich. »Wundert mich, dass das Büro nicht auch schon durchwühlt worden ist.«
    Es wurde still, und Fiona errötete. »Das wurde es«, gestand sie reumütig. »Eine Stunde nach dem Einbruch in Ihrer Wohnung. Die Polizei wurde eingeschaltet, aber Ihre Partner können nicht feststellen, dass etwas fehlt.«
    Sie langte herüber und berührte seine Hand. »Sorry, Jake. Ich hätte es Ihnen gleich sagen sollen, aber …«
    »Verdammter Mist!«, fluchte er leise. Dann sah er Mims Blick und wurde rot. »Sorry. Aber es ist wirklich dumm, so etwas zu hören, wenn man Hunderte von Meilen weit weg ist und rein gar nichts unternehmen kann. Ich muss morgen Früh Bill anrufen.«
    »Ich hoffe, Sie haben nichts dagelassen, was sie hätten finden können«, sagte Miriam.
    »Sehe ich etwa so aus?«, fuhr er sie an. »Sorry«, fügte er dann hastig hinzu – seine zweite Entschuldigung in weniger als einer Minute. Es wurde allmählich zur Gewohnheit. »Ich wollte nicht grob sein.« Er rieb sich das Gesicht und seufzte. »Wie läuft die Suche nach den Urkunden?«
    »Nicht gut.« Louise kam zur Tür heraus, gefolgt von ihren Eltern. »Wir haben Kisten und Truhen, Koffer und Taschen durchsucht. Da ist nichts als ein Haufen Trödel und Erinnerungsstücke, die niemanden außerhalb der Familie interessieren können.«
    »Und was nun?« Fiona stellte ihre Tasse hin und sah Jake an.
    Er merkte plötzlich, dass fünf Augenpaare auf ihn gerichtet waren, und rutschte nervös in seinem Sessel umher. Er hatte eigentlich keine Ahnung, aber anscheinend hielten sie ihn für den Quell der Weisheit und hatten ihn zum Anführer erkoren. Nicht, dass ihm diese Rolle gefiel, aber er wollte niemanden enttäuschen.
    »Wir suchen weiter, bis wir sicher sind, dass die Urkundennicht existieren«, erklärte er mit größerer Zuversicht, als er empfand. »Aber Dempsters Reaktion lässt mich vermuten, dass es sie gibt. Zumindest scheint er davon überzeugt zu sein, dass sie noch vorhanden sind.«
    Er stemmte sich hoch und streckte sich. Er war hundemüde und sehnte sich nach Schlaf. »Das wäre zumindest eine positive Art, die Sache zu sehen. Wir müssen schneller denken als er und

Weitere Kostenlose Bücher