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Das Versteck

Das Versteck

Titel: Das Versteck Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dean R. Koontz
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auf und wurde an seine Kehle gedrückt. Er zuckte zurück, doch das Ding folgte ihm, mit Nachdruck, als ob der Geist, der ihn quälte, im Dunkeln sehen konnte. Als er merkte, was das kalte Ding an seiner Kehle war, erstarrte er. Es war der Lauf einer Pistole. Drückte auf seinen Adamsapfel. Glitt höher, unter sein Kinn.
    »Wenn ich abdrücke, klebt Ihr Gehirn an der Wand. Aber ich werde Ihnen nichts tun, Sir. Kein Grund, Sie zu quälen, solange Sie tun, was ich verlange. Ich möchte, daß Sie mir eine wichtige Frage beantworten.«
    Wäre Robert Loffman jetzt wirklich achtzehn gewesen wie in seinen schönsten Träumen, hätte er die ihm noch vergönnte Zeit auf Erden nicht mehr zu schätzen gewußt als mit siebzig, obwohl er heute doch viel weniger zu verlieren hatte. Er war bereit, sich mit der ganzen Zähigkeit einer festgesaugten Zecke an das Leben zu klammern. Er würde jede Frage beantworten, jede Tat begehen, bloß um sich zu retten, egal wie hoch der Preis war. Loffman versuchte, all dies dem Phantom zu vermitteln, das die Pistole an sein Kinn drückte, nur kam es ihm eher so vor, als ob er obskures Zeug brabbelte und Geräusche von sich gab, die, milde ausgedrückt, keinerlei Sinn machten.
    »Ja, Sir«, sagte der Eindringling. »Ich kann Ihre Einstellung gut verstehen. Also, bitte korrigieren Sie mich, wenn ich mich irre, aber ich nehme an, daß der Antiquitätenhandel, der ja mit anderen verglichen eine recht kleine Branche ist, hier in Laguna Beach eine eingeschworene kleine Gemeinde hat. Bestimmt kennen Sie sich alle und verkehren gesellschaftlich miteinander. Sind befreundet.«
    Antiquitätenhandel? Loffman war versucht zu glauben, daß er träumte, nur daß sein Traum sich zu einem wahren Alptraum entwickelt hatte. Warum sollte jemand mitten in der Nacht bei ihm einbrechen und mit vorgehaltener Waffe über Antiquitäten sprechen?
    »Wir kennen uns natürlich, einige sind auch befreundet, aber es gibt auch krumme Hunde in der Branche, das sind Gangster«, beeilte sich Loffman zu sagen. Er schwatzte und schwatzte, konnte gar nicht mehr aufhören und betete insgeheim, seine Angst möge Beweis genug für seine Aufrichtigkeit sein, Alptraum hin oder her. »Das sind alles Betrüger mit einer Registrierkasse, und mit denen freundet man sich nicht an, wenn man noch einen Funken Selbstachtung hat.«
    »Kennen Sie Mr. Harrison von Harrison's Antiques?«
    »O ja, recht gut sogar. Er hat einen guten Ruf als Antiquitätenhändler, ist absolut vertrauenswürdig. Ein netter Mensch.«
    »Waren Sie schon einmal bei ihm zu Hause?«
    »Bei ihm? O ja, drei- oder viermal, und er hat mich ebenfalls besucht.«
    »Dann haben Sie sicher auch eine Antwort auf diese eine wichtige Frage, die mir am Herzen liegt. Können Sie mir Mr. Harrisons Adresse geben und genau erklären, wie ich dort hinkomme?«
    Loffman fiel ein Stein vom Herzen, weil er dem Eindringling helfen konnte. Nur vage kam ihm die Idee, daß er Harrison eventuell in große Gefahr brachte. Aber vielleicht war es ja doch ein Alptraum und somit egal, ob er die Adresse weitergab. Er wiederholte sie mehrere Male und gab dem Fremden die genaue Wegbeschreibung.
    »Vielen Dank, Sir. Sie haben mir sehr geholfen. Wie ich vorhin schon sagte, gibt es keinen Grund, Sie zu quälen. Ich werde es trotzdem tun, weil ich soviel Spaß daran habe.«
    Also doch ein Alptraum.
    Vassago fuhr an Harrisons Haus in Laguna Niguel vorbei. Er bog einmal um den Block und kam zurück.
    Das Haus faszinierte ihn auf unglaubliche Weise. Zwar ähnlich gebaut wie die anderen Häuser in der Gegend, hob es sich wiederum auf so undefinierbare, grundlegende Art von ihnen ab, daß es genausogut als einsamer Fels in einer konturlosen Ebene hätte aufragen können. Hinter keinem der Fenster brannte mehr Licht, auch die Gartenbeleuchtung hatte sich mittels Zeitschalter selbsttätig ausgeschaltet. Aber auch wenn alle Lichter gebrannt hätten, wäre das Haus nicht weniger ein Fanal für Vassago gewesen.
    Während er langsam ein zweites Mal an dem Haus vorbeirollte, fühlte er sich angezogen wie ein Magnet. Sein Schicksal war unentrinnbar mit diesem Haus und seiner Bewohnerin, dieser lebensfrohen Frau, verknüpft.
    Vassago konnte nichts entdecken, was nach einer Falle roch. Ein roter Wagen war in der Einfahrt statt in der Garage geparkt, aber er konnte nichts Ungewöhnliches daran finden. Trotzdem beschloß er, ein drittes Mal um den Block zu fahren und das Haus noch einmal gründlich zu betrachten.
    Als er um die

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