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Das Versteck

Das Versteck

Titel: Das Versteck Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dean R. Koontz
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aufschlitzen und ihr pochendes Herz mit beiden Händen umfassen, bis die gleichmäßigen Schläge langsamer würden … immer langsamer … bis zum Stillstand. Er wollte ihr Herz festhalten, während das Leben allmählich daraus entwich und der Tod es in Besitz nahm.
     
    So schnell, wie die Flutwelle der Wut Hatch erfaßt hatte, so schnell verebbte sie auch wieder.
    Er zerknüllte das Zeitungsblatt zu einem Ball und warf es in den Papierkorb neben dem Schreibtisch, ohne den Artikel über den LKW-Fahrer eines weiteren Blickes zu würdigen.
    Cooper war eine jämmerliche Gestalt, ein Versager, der sich selbst zugrunde richtete und früher oder später seine gerechte Strafe bekommen würde; und diese Strafe würde viel schlimmer als alles sein, was Hatch ihm gern angetan hätte.
    Lindsey sammelte die auf dem Boden vor dem Aktenschrank verstreuten Briefe auf und legte sie wieder in den Ordner mit der Aufschrift VERSCHIEDENES.
    Coopers Brief lag noch auf dem Schreibtisch neben dem Telefon. Als Hatch ihn zur Hand nahm und die handgeschriebene Adresse über der Telefonnummer sah, stieg neuer Zorn in ihm auf. Aber es war nur ein schwacher Abklatsch seiner Wut von vorhin, und er verflog sofort wieder. Er legte auch diesen Brief in den Ordner, den Lindsey in den Schrank zurückstellte.
     
    Im Schatten der Achterbahn stehend, die ihm etwas Schutz vor dem lästigen Mondlicht bot, wartete Vassago auf weitere Visionen, von einer nächtlichen Brise angenehm erfrischt.
    Er war über die Ereignisse verwirrt, aber im Grunde nicht überrascht. Er kannte das Jenseits. Er wußte, daß eine andere Welt existierte, von dieser hier nur durch einen hauchdünnen Vorhang getrennt. Deshalb konnten sogenannte übernatürliche Phänomene ihn nicht in Staunen versetzen.
    Als er fast schon glaubte, die rätselhafte Episode wäre zu Ende, hatte er eine weitere flüchtige Vision. Er sah einen Briefbogen. Weißes liniertes Papier. Blaue Tinte. Unleserliche Schrift. Aber der Briefkopf war in Druckbuchstaben geschrieben. William X. Cooper. Und eine Adresse in Tustin.
    »Und anschließend würde ich ihn in diesen eisigen Fluß werfen«, murmelte Vassago und wußte irgendwie, daß die Wut, die er plötzlich in der Geisterbahnhölle bei seiner Kollektion verspürt und die ihn später auf geheimnisvolle Weise mit dem Mann im Spiegel verknüpft hatte, sich gegen diesen William Cooper richtete. Er hatte diesen Zorn begrüßt und weiter angefacht, weil er verstehen wollte, wessen Zorn es war und warum er ihn miterleben konnte, aber auch, weil Zorn die Hefe im Brot der Gewalt war, und Gewalt war sein Hauptnahrungsmittel.
    Er begab sich von der Achterbahn auf direktem Wege zur unterirdischen Garage. Dort standen zwei Autos.
    Morton Redlows Pontiac war in der hintersten Ecke abgestellt, in den dunkelsten Schatten. Vassago hatte den Wagen seit der vergangenen Donnerstagnacht nicht mehr benutzt, als er Redlow und später die Blondine ermordet hatte. Obwohl er glaubte, daß der Nebel genügend Schutz geboten hatte, konnte er doch nicht ausschließen, daß irgendwelche Zeugen gesehen hatten, wie die Frau aus dem Pontiac auf die Straße flog.
    Er sehnte sich danach, ins Land der endlosen Nacht und der ewigen Verdammnis heimzukehren, wieder unter seinesgleichen zu sein, aber er wollte nicht von der Polizei abgeknallt werden, bevor seine Sammlung komplett war. Wenn seine Opfergabe bei seinem Tod unvollständig wäre, würde das Urteil möglicherweise lauten, daß er für die Hölle noch immer nicht reif sei, und man würde ihn in die Welt der Lebenden zurückschicken, damit er eine neue Kollektion zusammenstellte.
    Der zweite Wagen war ein perlgrauer Honda, der einer Frau namens Renata Desseux gehört hatte, die er in der Samstagnacht, zwei Nächte nach dem Fiasko mit Lisa, auf dem Parkplatz eines Einkaufszentrums durch einen Schlag auf den Hinterkopf ausgeschaltet hatte. Anstelle der Neo-Punkerin Lisa war sie sein neuestes Exponat geworden.
    Er hatte die Nummernschilder abmontiert, in den Kofferraum geworfen und sie später durch andere ersetzt, die er in den Außenbezirken von Santa Ana von einem alten Ford gestohlen hatte. Außerdem waren Hondas so weit verbreitet, daß er sich in diesem Wagen völlig sicher und anonym fühlte. Er verließ das Gelände des Vergnügungsparks und das kaum besiedelte Hügelland und fuhr auf die Ebene zu, die in goldenem Licht erstrahlte, so weit das Auge reichte, von Süden bis Norden, von den Hügeln bis zum Ozean.
    Das Wachstum der

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