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Das verwundete Land - Covenant 04

Das verwundete Land - Covenant 04

Titel: Das verwundete Land - Covenant 04 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen R. Donaldson
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Gefängnis. Er will ausbrechen.« Inwendig stöhnte er angesichts der Undurchführbarkeit dessen auf, jemandem das, was er zu sagen hatte, einsichtig zu machen, wenn es demjenigen völlig an vergleichbaren Erfahrungen mangelte. »Er hat uns aus unserer in diese Welt versetzt. Uns hergebracht. Er will, daß wir ihm zu Diensten sind. Er glaubt, er kann uns so manipulieren, daß wir ihm dabei helfen, dem Land den Untergang zu bereiten. Wir besitzen hier Macht.« Er hoffte, daß er noch die Wahrheit sprach. »Weil wir von außerhalb kommen, sind wir durch die hiesigen Gesetze nicht gebunden, nicht der natürlichen Ordnung unterworfen, die alles zusammenhält. Das ist der Grund, weshalb Foul es so auf uns abgesehen hat, warum er darauf aus ist, uns für seine Zwecke einzuspannen. Wir können hier Dinge tun, zu denen sonst niemand in der Lage ist.« Um sich die Bürde von Lindens Zweifeln zu ersparen, stützte Covenant seinen Kopf an die Brüstung und hob den Blick zu den Bergen. »Die Notwendigkeit der Freiheit«, sagte er leise. »Solange wir nicht durch irgendein Gesetz oder an irgend jemanden gebunden sind oder durch irgendwelche Erklärungen ...« – letzteres fügte er hinzu, um sein Gewissen zu entlasten – »besitzen wir Macht.« Aber ich bin nicht mehr frei. Ich habe bereits eine Wahl getroffen. »Darauf kommt es an. Macht. Die Kraft, die mich geheilt hat. Der Greis ... er weiß irgendwie über alles Bescheid, was im Land vor sich geht. Und er ist Fouls Gegenspieler. Er hat Sie für irgend etwas auserwählt ... Ich weiß nicht, was. Oder vielleicht will er sich nur beruhigen. Herausfinden, meine ich, ob Sie die richtige Person sind, um von Foul manipuliert werden zu können. Was Joan betrifft, sie war nur das Mittel, durch das Foul mich diesmal hergebracht hat. Sie war ihm ausgeliefert. Nach dem, was sich ereignet hat, als ich das erste Mal hier war, konnte er an mich nicht direkt ran. Also hat er Joan benutzt, um mich dahin zu bringen, aus freiem Entschluß in das Dreieck zu treten. So daß er mich in diese Welt versetzen konnte.« Ich verstehe nur nicht , seufzte er insgeheim, weshalb es diesmal so ablaufen mußte. Beim erstenmal war es nicht so. »Kann sein, 's ist ein Zufall, daß Sie auch hier sind. Aber ich bezweifle es.«
    Linden betrachtete den Steinboden, wie um sich zu vergewissern, daß er greifbare Festigkeit besaß, dann berührte sie die Platzwunde hinter ihrem Ohr. Sie runzelte die Stirn und setzte sich hin. Den Blick hatte sie wieder von Covenant genommen. »Ich kapier's nicht«, sagte sie unnachgiebig. »Erst behaupten Sie, das sei ein Traum – dann sagen Sie, es ist Realität. Erst liegen sie dort im Wald im Sterben – dann werden Sie auf einmal durch ... durch irgendeine Art von Magie geheilt. Erst soll Lord Foul ein Phantasieprodukt sein – dann wieder ist er real.« Trotz ihrer Beherrschtheit bebte ihre Stimme leicht. »Wie ist es denn nun? Beides können Sie nicht haben.« Sie ballte die Hände zu Fäusten. »Sie könnten tatsächlich im Sterben liegen.«
    Ach, aber ich muß beides haben, sagte sich Covenant. Es verhält sich damit wie mit der Höhenangst. Die Lösung verbirgt sich im Widerspruch. Im Mittelpunkt des Paradoxons. Doch er verschwieg seine Überlegungen.
    Nichtsdestoweniger erleichterte ihn Lindens Frage. Der unermüdliche Sinn dieser Frau – der starrsinnige Drang, der sie dazu bewogen hatte, seine Bemühungen, sie zu warnen, zu mißachten, ihm statt dessen ins Verhängnis zu folgen – begann sich bereits ernsthaft mit der veränderten Situation auseinanderzusetzen. Wenn sie genug Kraft aufbrachte, um vernünftige Fragen zu stellen, war ihre Krise durchgestanden; jedenfalls bis auf weiteres. Covenant merkte, daß er trotz seiner Sorgen lächelte. »Eigentlich spielt's gar keine Rolle«, meinte er. »Vielleicht ist es real, vielleicht nicht. Glauben Sie, was Sie wollen. Ich biete Ihnen lediglich so was wie ein Bezugssystem, in dessen Rahmen Sie damit anfangen können, sich mit den Verhältnissen zurechtzufinden.«
    Lindens Hände blieben in fortwährender Bewegung, befühlten die eigene Gestalt, den Stein, als bedürfe es dieser sinnlichen Wahrnehmung, um der persönlichen Existenz noch sicher sein zu können. »Sie waren schon einmal hier«, sagte sie nach einem Weilchen. Ihr Zorn hatte sich in Jammer verwandelt. »Das hier ist Ihr Leben. Verraten Sie mir, wie ich das alles verstehen lernen kann.«
    »Finden Sie sich damit ab«, empfahl Covenant ohne zu zögern. »Blicken

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