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Das verwunschene Haus

Das verwunschene Haus

Titel: Das verwunschene Haus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pierre Bellemare
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Peter!«
    Kurz darauf wäre er beinahe über eine am Boden liegende Gestalt gestolpert. Er hält die Taschenlampe nach unten und erkennt auf einen Blick, daß Peter tot ist. Eine Kugel hat ihn mitten in die Stirn getroffen. Der Hund neben ihm sitzt ganz ruhig auf den Hinterpfoten und läßt die Zunge heraushängen. Hans wirft dem Tier einen wütenden Blick zu. Ein derart schlecht dressierter Hund, der es nicht einmal schafft, seinen Herrn zu verteidigen, ist für solche Einsätze nicht zu gebrauchen.
    Hans versucht, die Umgebung zu erforschen, doch das ist sinnlos, denn man sieht nicht das Geringste, und es ist auch kein Laut zu vernehmen. Hans kann daher nichts anderes tun, als sofort Alarm zu schlagen.
    In rasendem Tempo läuft er zurück. Er benötigt keinerlei Orientierungshilfen. da er den Wald von Murnau in- und auswendig kennt. Wie oft hat er als Kind dort gespielt, wie oft hat sich seine Bande mit der von Peter dort bekämpft!
    Ganz erschöpft kommt er bei der Gendarmerie an. Er ist völlig außer Atem und überall mit Schlamm bedeckt. Doch es ist zwei Uhr morgens, und niemand öffnet ihm. Vergebens hämmert er an die Tür, vergebens ruft er um Hilfe. Außerdem ist er so am Ende seiner Kräfte, daß er kaum noch laut zu rufen vermag. Überwältigt von Müdigkeit und Schock, und ohne noch recht zu wissen, was er tut, kehrt er schließlich zu sich nach Hause zurück.
    Als seine Frau ihn in diesem Zustand erblickt, weiß sie sofort, daß ein Unglück geschehen ist. Er bringt lediglich die Worte hervor: »Peter... unten am See... man hat ihn erschossen!«
    In diesem Moment klingelt das Telefon. Mit einer automatischen Handbewegung nimmt Hans den Hörer ab. Am anderen Ende ist eine Frauenstimme. Ohne jede Form von Begrüßung schreit sie: »Wo ist Peter?«
    Hans, der noch immer außer Atem ist, begreift nicht.
    »Wer sind Sie denn?« stammelt er.
    »Ich bin seine Frau. Ich habe soeben beim Zoll angerufen. Man hat mir gesagt, daß Sie beide zusammen auf Patrouille waren und daß Sie beide nicht zurückgekehrt sind.«
    So schonend wie möglich, was ihm bei seiner derzeitigen Verfassung ohnehin schwerfällt, teilt Hans ihr mit, daß Peter von Schmugglern getötet worden ist. Am anderen Ende der Leitung entsteht ein langes Schweigen, und dann gellt ihm ein Schrei ins Ohr: »Mörder!«
    In abgehackten Sätzen versucht Hans Ehrlich zu erklären, was geschehen ist, doch die Frau läßt ihn nicht zu Wort kommen.
    »Sie haben ihn umgebracht! Ich weiß es! Ich rufe die Gendarmen.«
    Und damit hängt sie ein.
    Um sieben Uhr morgens erscheinen die Gendarmen in Begleitung des Bürgermeisters. Hans öffnet die Tür und streckt ihnen zur Begrüßung die Hand entgegen, doch keiner will sie ergreifen. Der Beamte von der Gendarmerie macht einen Schritt auf ihn zu. Er und Hans kennen einander gut; sie sind zusammen zur Schule gegangen, und der andere war damals sogar Mitglied in Hans’ Bande.
    »Hans Ehrlich, händigen Sie mir Ihre Waffe aus, und folgen Sie mir.«
    In Hans’ Kopf beginnt sich alles zu drehen. Werner Scheffel, sein alter Schulfreund, sagt auf einmal »Sie« zu ihm und spricht in einem derart offiziellen Ton...
    »Das ist doch nicht möglich!« stößt Hans hervor. »Du glaubst doch nicht etwa im Ernst, daß...«
    Doch der andere mustert ihn lediglich mit hartem Blick, in dem ein Ausdruck von Abscheu liegt. Er macht seinen Leuten ein Zeichen.
    »Los, nehmt ihn mit! Hans Ehrlich, Sie sind verhaftet.«
    Hans wendet sich an den Bürgermeister. Er versucht, ihn am Arm zu packen. Immerhin ist er ein alter Freund seiner Eltern und hat ihn großwerden gesehen. Er zumindest wird wissen, daß das alles nicht stimmt. Doch der Bürgermeister stößt ihn angewidert zurück, als ob ihm die Berührung unerträglich wäre.
    »Sie haben ein großes Unrecht begangen. Ehrlich!«
    Während die Gendarmen ihn fortziehen, ruft Hans dem Bürgermeister hinterher: »Aber Sie haben mich doch immer Hans genannt!«
    Auf der Dorfgendarmerie in Pfänder beginnt das Verhör. Für Hans Ehrlich ist es ein echter Alptraum. All jene, die ihm jetzt gegenübersitzen, waren einst seine Kameraden und seine Freunde. Nun begegnen sie ihm mit eisiger Kälte, als wäre er der schlimmste Verbrecher. Werner Scheffel führt das Verhör mit erbarmungsloser Härte.
    »Sie haben dieselbe Uniform getragen. Sie sind beide im Dienst gewesen, und Sie haben ihn umgebracht, weil Sie ihn schon immer gehaßt haben. Ihr Fall ist sehr ernst, Hans Ehrlich.«
    Der

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