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Das Vigilante Prinzip (German Edition)

Das Vigilante Prinzip (German Edition)

Titel: Das Vigilante Prinzip (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Kay
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runzelte die Stirn. »Mord?«
    »Wurde Coolridge obduziert?«, fragte Vigilante. »Falls ja, veranlassen Sie einen neuen pathologischen Befund. Der Gerichtsmediziner soll sich auf die Suche nach etwas machen, das einen Infarkt auslösen oder vortäuschen kann. Da gibt es etliche Mittelchen. Sie glauben doch nicht, dass Coolridge ausgerechnet jetzt einen Herzinfarkt bekommt. Zugegeben, sein Amt ist stressig, aber der Mann war topfit. Lydia Robertson konnte keine Mitwisser gebrauchen. Sie hat versucht, Kane und mich auszuschalten und hat dafür gesorgt, dass Coolridge nicht plaudert.«
    »Glauben Sie denn, Jason wusste davon?«, fragte Jordan.
    Vigilante blickte ihn an. »Dass Robertson nicht für die NSA arbeitet? Kaum. Ich denke, für ihn war die Sache insofern sauber, als dass er im Interesse der Regierung handelte. Er wollte es nur nicht an die große Glocke hängen, um NSA und DARPA vor dem Kongress nicht schlecht dastehen zu lassen. Deswegen hat er mich angeheuert.«
    Wallace stützte den Kopf in die Hände, während Jordan sich mit einer Hand über den Mund fuhr.
    »Sir, es gibt zwei Möglichkeiten«, sagte der Sicherheitsberater.
    Der Präsident nickte. »Ich weiß, George.« Er sah auf. »Jed, ich kann für Sie … sagen wir hunderttausend locker machen. Und die Reparaturkosten für Ihren Wagen übernehmen. Mehr ist nicht drin. Aber falls Sie an Bord bleiben, kann ich strategische Mittel der NSA und der DARPA für Sie einsetzen. Sagen wir … zwei Millionen, mehr ist nicht drin.«
    Vigilante lehnte sich zurück. Hunderttausend waren besser als gar nichts, und wenn er den Wagen nicht bezahlen musste, dann sollte er das Geld und seinen Hut nehmen und schleunigst das Weite suchen. Auf der anderen Seite waren hunderttausend Dollar schnell ausgegeben und wer wusste schon, wann der nächste Auftrag herein flatterte. Er konnte seine Neugier nicht bezähmen und das Geld lockte. »Was meinen Sie mit an Bord bleiben , Mr. President?«
    »Der Auftrag ist noch nicht zu Ende, Jed.«
    Vigilante rief sich die Fragen und Rätsel ins Gedächtnis, die der vermeintliche Job aufgeworfen hatte. Er hatte nicht den geringsten Plan, wo er ansetzen sollte. Kane konnte sich längst nach Südamerika oder sonst wohin abgesetzt haben. Ebenso war Lydia Robertson abgetaucht, deren tatsächliche Identität im Dunkeln lag. Wie sollte er die beiden finden? Selbst für zwei Millionen Dollar.
    Überrascht von sich selbst hörte er sich sagen: »In Ordnung, Mr. President. Diesmal möchte ich die Vereinbarung aber schriftlich haben.«
    »Selbstverständlich.«
    Knapp eine halbe Stunde darauf befand sich Mark Jedediah Vigilante wieder in seinem Apartment, duschte, und beschloss anschließend für den Rest des Tages nichts mehr zu tun. Er legte sich hin, schaltete Telefon und Türklingel ab und nahm sich vor, sich morgen Gedanken darüber zu machen, wie er Kane und der Schlampe auf den Zahn fühlen konnte.
    Kurz bevor ihm die Augen zufielen, mahnte ihn die innere Stimme, dass er einen Fehler gemacht hatte, den Auftrag anzunehmen.

Teil 3
     
     
    Ausgerechnet Zeven

Arnie Hinsh hatte einen echt beschissenen Tag. Genau genommen waren es schon drei beschissene Tage. Wenn man das erste Weckerklingeln nicht dazurechnete, kam er auf mindestens ein Dutzend Ereignisse innerhalb der ersten zwei Stunden nach seinem Aufstehen, die ihn dazu veranlasst hätten, gleich wieder ins Bett zu schlüpfen. Er schrieb die Umstände seiner eigenen Tollpatschigkeit, Unverträglichkeit von Alkohol und seinem schlechten Gewissen zu. Wer in Gottes Namen führte verdeckte Botengänge für zweifelhafte Nachrichtendienste durch und glaubte ernsthaft daran, den Job einfach und ungeschoren hinwerfen zu können? Wer begoss seinen angeblich gelungenen Ausstieg mit einer Flasche Tequila, wenn er genau wusste, was ihn am nächsten Morgen erwartete?
    Er war heute Morgen mit einem Brummschädel erwacht, der seinesgleichen suchte.
    Morgen war im Grunde die falsche Tageszeit, denn der Wecker zeigte 13:30 Uhr, als Arnie das erste Mal die Augen aufschlug. Nicht zu vergessen, dass der kleine Krachmacher bereits um 09:30 Uhr geklingelt und Arnies Schläfen einer Zerreißprobe unterzog. Irgendwie hatte er es geschafft, die Uhr zum Schweigen zu bringen, ohne dabei richtig wachzuwerden.
    Brummschädel war eigentlich auch der falsche Begriff, denn anstelle eines Brummens verspürte Arnie ein gnadenloses Hämmern.
    Die Welt drehte sich um ihn. Er lachte. Völlig sinn- und zusammenhanglos. Dann

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