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Das volle Risiko

Das volle Risiko

Titel: Das volle Risiko Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. A. Fair
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aufgestanden sein, ihre Kleider aus dem Schrank geholt, sich angezogen haben und dann aus dem Haus geschlichen sein. Ihre Rechnung macht 287 Dollar aus, die Melita nun zahlen soll, weil angeblich sie die Schuld trifft. Die Sache hat sie nahe an einen Nervenzusammenbruch gebracht. In Wirklichkeit war es einwandfrei die Schuld der Aufnahmeabteilung.“
    „Sie sehen also, was für Unheil Sie anrichten würden, wenn Sie jetzt zum Krankenhaus gingen und wegen Melita Fragen im Zusammenhang mit einer Sicherheitsüberprüfung anstellten.“
    „Wissen Sie, wo Melita sich jetzt aufhält?“
    „Ich kann es mir denken, aber das werde ich nur verraten, wenn es gar nicht anders geht. Ich möchte nicht, daß sie belästigt wird.“
    Ich überlegte einen Augenblick und sagte dann: „Mir scheint, daß Sie sich richtig verhalten. Wissen Sie, Mr. Lassen, unsere Abteilung ist bemüht, stets zuverlässige Informationen zu erhalten; wir geben uns aber nicht dazu her, die Leute in Schwierigkeiten zu bringen.
    „Zum Abschluß hätte ich noch gern eine Frage gestellt. Unsere Leute sind sich nicht ganz sicher, ob Sie einen Mann kennen, der ebenfalls überprüft wird. Es ist ein gewisser Helmann Bruno. Wissen Sie etwas über ihn?“
    „Bruno? Bruno?“
    „Ja, Helmann Bruno.“
    Er schüttelte den Kopf. „Den Namen habe ich noch nie gehört.“
    „Er ist Reisender, vertritt eine Fabrik und ist viel unterwegs.“
    Wieder schüttelte Lassen den Kopf. Ich fragte ihn noch nach vier anderen Namen, die ich wahllos dem Telefonbuch entnommen hatte; aber Lassen kannte keinen davon.
    Ich tat so, als sei ich überrascht. „Das ist seltsam. Dann ist Melitas Name vielleicht durch ein Versehen in diese Liste gekommen. Das Gespräch muß unbedingt unter uns bleiben.“
    „Ich werde bestimmt nichts ausplaudern“, erwiderte er gereizt, „aber reden vor allem Sie nicht etwas daher, was dem armen Mädchen schaden kann.“
    Ich lächelte ihn beruhigend an. „Ich kann nur nochmals wiederholen, daß es meine Aufgabe ist, Informationen zu sammeln, nicht aber welche zu geben. Ich bin Ihnen sehr zu Dank verpflichtet, Mr. Lassen.“
    Ich wandte mich zur Tür und verließ den Laden. Als ich mich noch einmal umdrehte, sah ich, daß er mir mit ratlosem Blick nachstarrte.

Neuntes Kapitel

    Bertha Cool ist an sich nicht so leicht aus der Fassung zu bringen. Als ich jedoch völlig überraschend in ihr Büro stiefelte, sah sie mich konsterniert an und fragte wütend: „Was, zum Teufel, tust du hier?“
    „Der Job ist im Eimer.“
    „Wie meinst du das?“
    „Die Sache ist geplatzt.“
    „Du solltest nicht immer diesen Unterweltsslang gebrauchen. Du redest wie ein Safeknacker. Also, was ist passiert?“
    „Dieser Ausgang war nicht vorauszusehen. Beckinridge wollte im Falle Bruno eine Kompromißregelung. Ich versuchte ihm das auszureden und erklärte ihm, Bruno sei vermutlich ein Betrüger. Inzwischen ist der Preis für ihn hochgegangen, aus Gründen, die sich erst jetzt ergeben haben.“
    „Und Beckinridge gibt dir die Schuld?“
    „Beckinridge ist enttäuscht.“
    „Verdammt noch mal, Donald!“ fluchte sie wohl mehr im Hinblick auf entgangenes Honorar. „Das hast du ja wieder mal prächtig angestellt. Ich bestreite nicht, daß du ein schlaues Köpfchen hast, aber du bildest dir manchmal zu viel ein. Du hast dich mit Glück und Pfiffigkeit häufig aus fatalen Lagen wieder befreien können und glaubst nun, die Welt wäre ein einziger Tummelplatz für deine Extratouren.“
    „Sie ist alles andere als das“, entgegnete ich ihr. „Im Augenblick sieht es recht düster und brenzlig aus. Wenn Beckinridge anrufen und nach mir fragen sollte, sage ihm, du wüßtest nicht, wo ich bin.“
    „Das werde ich nicht tun“, wehrte Bertha ab. „Ich werde —“
    „Zum Kuckuck noch mal!“ fuhr ich sie an. „Genau das wirst du ihm sagen und nichts anderes.“
    „Was willst du jetzt überhaupt im Büro?“ fragte sie neugierig.
    „Nur unsere Kamera holen. Ich muß ein paar Aufnahmen von der Unfallstelle machen.“
    „Bedeutet das, daß du jetzt nach Texas zurück willst? Wozu der Aufwand? Die Unfallstelle ist im Falle Bruno doch so unwichtig. Die Sache liegt doch schon lange zurück.“
    „Ich habe ja nicht gesagt, daß ich den Unfall für ein Foto rekonstruieren möchte, mich interessiert der Schauplatz des Unfalls.“
    Ohne sie weiter zu informieren, verließ ich ihr Arbeitszimmer. Als ich in mein Büro zurückging, starrte mich Elsie im Vorbeigehen neugierig

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