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Das Vortex Fiasko

Das Vortex Fiasko

Titel: Das Vortex Fiasko Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jon Land
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bedrängt, wird der Wintermann zurückkehren. Wir müssen das unter allen Umständen vermeiden.«
    »Mit anderen Worten, Ihnen liegt nichts an der Aufgabe, ihn zu eliminieren.«
    Trench trat einen Schritt vor. Seine Augen wurden noch kälter. »Versuchen Sie nicht, mich zu ködern, Colonel. Ich bin zu alt und zu klug, als daß diese List funktionieren würde. Bane hat sich selbst ausgebrannt, weil bei ihm alles zu einer persönlichen Sache wurde. Ich bin immer imstande gewesen, die Dinge losgelöst zu sehen. Erfolg und Versagen sind lediglich relative Stadien des Daseins, genau wie Leben und Tod. Man darf den Gefühlen nicht erlauben, sich hineinzudrängen, denn sie bringen einen in Wirklichkeit um. Auf meiner Ebene kann man sich nur selbst vernichten.«
    »Oder, der Wintermann vernichtet einen …«
    »Nicht, wenn ich ihm keinen Grund gebe … und Sie werden ihm keinen geben.«
    »Einverstanden«, stimmte Chilgers zu. »Aber wegen dieses Fluglotsen muß irgend etwas unternommen werden.«
    »Das könnte Bane ins Spiel bringen.«
    »Erledigen Sie es so, daß es Bane nicht ins Spiel bringt. Auf professionelle Art und Weise, Trench. Ich bin sicher, Sie sind dazu imstande.«
     

Der zweite Tag:
COBRA
    The problem's plain to see:
Too much technology;
Machines to save our lives,
Machines dehumanize.
   Styx
     

5
    Davey Phelps schlug die Arme übereinander, um die kalte Morgenbrise des Frühlingsanfangs in New York abzuwehren. Er hatte in einer Pension auf der Forty Second Street in einem Zimmer geschlafen, das er sich mit fünf anderen Jungs hatte teilen müssen. Er hatte dafür mit seinen letzten fünf Dollar bezahlt, doch das spielte keine große Rolle, denn solange er Das Schaudern hatte, war Geld nur eine Formalität.
    Er hätte eigentlich bis zum Mittag in der verwanzten Kaschemme bleiben können, doch er wollte schon früh weg, weil die knöchernen, ärgerlichen Gedanken der fünf Männer in dem Zimmer entnervend, ja sogar beängstigend waren. Davey konnte ihre Gedanken so deutlich hören, als hätten sie sie ausgesprochen. Sie kamen so scharf wie Stimmen aus einem Radio, das man nicht ausschalten konnte, zu ihm hinüber. Er hatte gehofft, der Schlaf würde etwas Stille bringen, doch statt dessen wurde seine Ruhe ständig von den heftigen, frustrierten Träumen dieser Männer gestört, Träume, die ihn so laut und stark erreichten wie blutgefrierende Schreie in diesen Schlitzer-Horror-Filmen. Also blieb Davey in den Jeans, die Beine hochgezogen, auf einem Bett an der Wand und stahl sich soviel Schlaf zusammen, wie er bekommen konnte.
    Als der Morgen kam, schlüpfte er leise in seine Turnschuhe und schlich auf Zehenspitzen aus dem Raum auf die Straße. Die Stadt fühlte sich zu dieser Tageszeit ruhig und leer an. Davey ging die Straße entlang und hielt nach einem Lokal Ausschau, wo er essen konnte; dabei beobachtete er, wie sein Atem vor ihm als Wolke tanzte. Für den Augenblick war er in Sicherheit. Doch die Männer kamen näher; er konnte sie fühlen, also mußte er in Bewegung bleiben.
    Eine Imbißbude an einer Ecke, die Schinken und Eier mit Toast für nur einen Dollar neunundneunzig anbot, hatte gerade geöffnet. Davey ging hinein und wählte einen Platz an der Theke. Eine Kellnerin nahm seine Bestellung entgegen, und er sah zu, wie der Koch die Eier auf einen Grill direkt hinter der Theke aufschlug. Es war angenehm warm in der Imbißstube, und Davey stellte fest, daß ihm in seinem dünnen Pullover erbärmlich kalt gewesen war. Er mußte sich heute eine Jacke besorgen, eine wirklich gute, vielleicht eine Lederjacke. Das Schaudern würde alles andere erledigen.
    Alles hatte auf dem Rückflug nach New York angefangen. Er erinnerte sich daran, wie der Pilot ankündigte, er würde zum Landeanflug auf den Kennedy Airport ansetzen, und dann war nichts mehr. Er hatte einfach ein Blackout gehabt. Er kam mit der schrecklichen Erkenntnis wieder zu sich, daß er sich bereits im Terminal-Gebäude befand und sich nicht daran erinnerte, wie er dorthin gekommen war. Er hatte neben einem Wasserspender gestanden und sich an einer Wand abgestützt, obwohl er sich nicht benommen oder schwach gefühlt hatte. Allerdings fühlte er sich wirklich seltsam, anders. Ein großer Mann in einem Anzug stand sechs Meter hinter ihm und betrachtete ihn, und Davey erwiderte den Blick.
    Warum hängt der Junge hier noch herum? Er hätte sich schon längst auf den Weg machen sollen …
    Davey drehte sich ein wenig um, um sich zu

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