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Das Wagenrennen

Das Wagenrennen

Titel: Das Wagenrennen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Scott
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bergige Gebiet, wo der nordöstliche Teil unseres Landes an den weit größeren Staat von Nioj grenzt.
    »Daran schließt sich Carsan an, eine Region, die hauptsächlich von Nomadenstämmen bewohnt wird, die sich jedoch kaum als Staat verstehen. Genau genommen befindet sich Carsan unter dem Einfluss seines östlichen Nachbarn Soraz, das in der Ödnis zwischen uns und den Orgks liegt. Und dessen wahrer Herrscher ist Lord Rezaz Caseg. Um es einfach auszudrücken: Wir brauchen die Unterstützung von Carsan, wenn wir die Kupferminen halten wollen. Und wir bekommen keinen Nachschub von dort, es sei denn, Soraz erlaubt es.«
    »Also müssen wir Lord Rezaz Caseg um den Bart gehen?«
    Ich werfe einen Blick auf die Karte. Soraz scheint so weit weg zu sein.
    »Brauchen wir wirklich Nachschub von denen? Was ist mit der Liga der Stadtstaaten?« Vor etwa hundert Jahren haben sich alle kleinen Stadtstaaten in unserem Gebiet zusammengeschlossen, um sich vor den großen, räuberischen Ländern wie zum Beispiel Nioj zu schützen.
    »Aus dieser Richtung können wir kaum auf Hilfe hoffen.«
    Das wusste ich zugegebenermaßen schon, bevor ich überhaupt gefragt hatte. Die Liga zerfällt seit fast einem Jahrzehnt. Sie wird von dem Egoismus ihrer Mitglieder vernichtet, einschließlich dem Turais.
    »Versteht Ihr jetzt, warum wir den Orgk-Lord umschmeicheln wollen?«
    »So in etwa. Aber es gefällt mir nicht.«
    »Was Euch gefällt, interessiert weder den König noch den Konsul.«
    »Das ist mir auch klar. Aber was hat das alles mit dem Wagenrennen zu tun?«
    »Lord Rezaz Caseg ist offensichtlich selbst ein sehr geschickter Rennfahrer. Außerdem hat er uns durch diplomatische Kanäle wissen lassen, dass er den Elfenlord Fidel-al-Ambra keineswegs vergessen hat. Sie haben vor den Mauern Turais Mann gegen Mann gegeneinander gekämpft, aber bevor von einem der beiden ein tödlicher Schlag versetzt werden konnte, wurden sie in dem allgemeinen Gedränge getrennt. Rezaz meint, dass er Lord Fidel-al-Ambra als Soldaten durchaus schätzt und dass er sich sehr freuen würde, gegen ihn im Stadion anzutreten.
    Der König glaubt, dass Rezaz möglicherweise andere Motive haben könnte. Zu Hause in Soraz setzt ihm sein Rivale, Prinz Kalazar, mächtig zu. Der Prinz wird von Makeza, dem Donnerer, unterstützt, einem sehr mächtigen orgkischen Zauberer. Gemeinsam ist es ihnen gelungen, eine große Zahl von Anhängern hinter sich zu scharen. Wir glauben, dass Lord Rezaz möglicherweise versuchen könnte, sein Prestige zu verbessern, indem er den elfischen Wagen besiegt. Außerdem darf er keinerlei Instabilität in dieser Region zulassen, wenn ein so mächtiger Rivale wie Prinz Kalazar im Hintergrund auf seine Chance lauert. Sollte unsere Abmachung den Frieden sichern, werden alle davon profitieren .«
    Ich kann mir nicht vorstellen, dass es uns jemals einen Vorteil bringen wird, wenn wir mit Orgks zusammenarbeiten. Aber Zitzerius ist an meiner Meinung nicht sonderlich interessiert.
    »Die Ankunft eines orgkischen Rennwagens und der Mannschaft dürfte eine Menge Unruhe in der Stadt auslösen«, fährt Zitzerius fort. »Möglicherweise wird sich Widerstand regen.«
    »Möglicherweise Widerstand? Es wird einen Aufstand geben!«
    »Überlasst Aufstände ruhig der Regierung. Kümmert Ihr Euch um Sabotage. Sollte etwas schiefgehen, bekommt Ihr vielleicht die Chance, Eure Fähigkeiten als Detektiv einzusetzen, um das zu korrigieren. Der König verlässt sich auf Euch.«
    Zitzerius dreht sich zu Makri um. »Ihr werdet es gewiss zu schätzen wissen, warum ich auch Eure Hilfe benötige. Nur sehr wenig Menschen in Turai haben Eure profunde Kenntnis der orgkischen Sprache. Dies, zusammen mit Euren Fertigkeiten als Kämpferin, macht Euch zu der idealen Person, um Thraxas bei dieser möglicherweise schwierigen Aufgabe zu helfen.«
    Makri hat die ganze Zeit sprachlos daneben gestanden. Jetzt hebt sie leicht ihr Schwert. In Gegenwart eines Vizekonsuls ist das allein schon eine unverzeihliche Verletzung der Etikette. Und dann spuckt sie auch noch auf den Boden.
    »Ich würde eher Euch, den König und alle seine Kinder umbringen, bevor ich einen Orgk beschützen würde.«
    Noch klarer kann man es wohl nicht ausdrücken.
    Zitzerius wirkt trotzdem etwas verwirrt. »Hasst Ihr Orgks denn so sehr?«
    »Allerdings!«, faucht Makri. »Ich wurde in einer orgkischen Gladiatorengrube geboren und musste dort als Sklavin leben, bis ich vor etwa einem Jahr meinen Orgk-Lord und die meisten

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