Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Wagenrennen

Das Wagenrennen

Titel: Das Wagenrennen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Scott
Vom Netzwerk:
Halle um. Es kann kein Zufall sein, dass der Elfenwagen ausgerechnet an den Platz gebracht worden ist, an dem Mursius ermordet wurde.
    Zivilgardisten sind abgestellt, um für Ruhe zu sorgen und zu verhindern, dass jemand den Wagen berührt. Einer von ihnen entdeckt mich und fordert mich auf zu verschwinden.
    »Was wollt Ihr hier?«
    »Nichts«, knurre ich, auch wenn das nicht ganz stimmt. Ich starre nämlich gerade auf die Wand des Lagerhauses, wo mir ein paar winzige verschränkte Hände aufgefallen sind, die etwas ungelenk in die Holzbohlen geritzt worden sind. Natürlich sind solche Schmierereien hier in der Stadt kein ungewöhnlicher Anblick. Aber mit diesem Zeichen ist es etwas anderes, denke ich, während die Gardisten mich und den Rest der zu neugierigen Leute hinauswerfen. Zwei verschränkte Hände sind das Symbol des Freundeskreises. Aber eigentlich lässt der sich in ZwölfSeen nicht blicken, weil dieses Viertel von der Bruderschaft kontrolliert wird. Wenn ein Mitglied des Freundeskreises in ZwölfSeen herumlaufen würde, wäre er bald tot. Aber wer, wenn kein Mann vom Freundeskreis, würde ein solches Zeichen hier einritzen? Die Bruderschaft ist so mächtig hier im Süden der Stadt, dass nicht einmal ein gelangweilter Jugendlicher es riskieren würde. Wenn man die Wände mit Zeichen vom Freundeskreis beschmutzt, dann ist es sehr wahrscheinlich, dass einem das eine deftige Tracht Prügel einbringt, oder Schlimmeres.
    Draußen plaudert Makri auf Elfisch mit einem jungen Elf. Das regennasse Haar klebt so fest an ihrem Schädel, dass ihre spitzen Ohren zu sehen sind. Der Elf wirkt fasziniert, gleichzeitig aber auch beunruhigt. Kurz darauf ruft ihn sein Kommandeur, und er eilt hastig davon.
    Ich berichte Makris von dem Zeichen des Freundeskreises. Waren Mitglieder des Freundeskreises in dem Lagerhaus, in dem Mursius ermordet wurde? An dem Ort, an dem die Pferde der Elfen und ihr Wagen jetzt verstaut werden, bis sie in die Ställe des Stadions gebracht werden?
    »Kommst du mit nach Hause, oder willst du hier warten, bis noch mehr Elfen auftauchen?«
    »Blöde Elfen«, erwidert Makri und eilt davon. In der Menge setzt sich die Meinung durch, dass der Orgk-Fluch jetzt von uns genommen ist, nachdem Lord Fidel-al-Ambra angekommen ist. Ich hole Makri ein. Sie hat schlechte Laune, nachdem sie die Elfen getroffen hat. Die arme Makri. Die Elfen werden sie niemals wie eine lange verschollene Schwester willkommen heißen.
    Am Ende des Quintessenzwegs spüre ich Magie in unmittelbarer Nähe und wirble herum, falls ich angegriffen werde. Direkt hinter mir schreitet ein großer Mann in einem grauen Umhang auf mich zu. Er hat zwar den Kopf gesenkt, aber ich erkenne ihn trotzdem. Es ist Georgius Drachentöter. Als er vorbeigeht, packe ich seinen Arm. Angesichts von Georgius’ Macht mag das etwas überstürzt scheinen, aber ich bin immer noch wütend über den Schaden an meinem persönlichen Krug. Georgius blickt überrascht hoch.
    »Hast wohl deinen Regenbogenumhang zu Hause gelassen, was?«
    »Thraxas! Wie kannst du es wagen, mich anzufassen? Verspürst du etwa das Verlangen, in die nächste Welt gefegt zu werden?«
    »Und wieso wagst du es, mir magische Warnungen zu schicken?«, kontere ich. »Dieser Bierkrug war mir sehr lieb. Und es hat mir auch nicht gefallen, dass du mein ganzes Wettformular voll gekritzelt hast.«
    »Bist du verrückt geworden?«, schreit mich der Zauberer an. »Ich habe keine Zeit für deine armseligen Albernheiten. Stirb!«
    Er hebt den Arm, um mir einen Zauberspruch entgegenzuschleudern. Ich wappne mich und hoffe, dass mein Schutzamulett gut funktioniert. Aber ich bekomme keine Gelegenheit, das herauszufinden: Bevor Georgius auch nur eine Silbe hervorbringt, schlägt Makri ihm mit ihrem Schwertgriff auf den Hinterkopf. Er sinkt bewusstlos zu Boden.
    »Gute Arbeit, Makri.«
    »Das habe ich gebraucht«, erwidert sie. Ihre Laune scheint sich etwas gebessert zu haben. Wir lassen Georgius im Schlamm liegen.
    »Das wird ihn lehren, sich mit mir anzulegen.«
    In der Rächenden Axt warten vier Zivilgardisten und der Gehilfe eines Prätors auf mich. Der Bonze reicht mir ein Blatt Papier, in dem ich darüber informiert werde, dass ich mich am Tag nach dem Ende des Festes zur Dreifach-Mond-Konstellation vor Gericht einzufinden habe.
    »Habt Ihr Lust, mir ein Bier zu spendieren, um das zu feiern?«, frage ich den Gehilfen des Prätors.
    Er hat offensichtlich keine Lust und verschwindet.
    »Hat man dich wegen

Weitere Kostenlose Bücher