Das wahre Wesen der Dinge (German Edition)
Überblick über die derzeitige nomenklatorische Forschung verschafft, bei deren Namen es um Geschicklichkeit geht«, sagte Fieldhurst. »Als wir erfuhren, was Sie erreicht haben, haben wir Sie sofort angesprochen.«
»Tatsächlich«, fuhr Ashbourne fort, »ist das, was die Bildhauer an Ihren Namen beunruhigt, genau der Grund, aus dem wir uns für sie interessieren – die Namen machen Automaten viel menschlicher als alles bisher Dagewesene. Deshalb unsere Frage: Möchten Sie mit uns zusammenarbeiten?«
Stratton dachte darüber nach. Dies war womöglich die bedeutsamste Aufgabe, die es für einen Nomenklator überhaupt geben konnte, und unter normalen Umständen hätte er darauf gebrannt, daran teilzuhaben. Doch ehe er sich guten Gewissens auf dieses Vorhaben einlassen konnte, galt es noch eine andere Frage zu klären.
»Ihre Einladung ehrt mich, aber was wird aus meinen fingerfertigen Automaten? Ich glaube immer noch fest daran, dass erschwingliche Antriebsmotoren das Leben der Arbeiterklasse verbessern könnten.«
»Das Ziel ist ehrenwert«, sagte Fieldhurst, »und ich verlange nicht von Ihnen, dass Sie es aufgeben. Tatsächlich möchten wir, dass Sie zuallererst die Epitheta für Fingerfertigkeit perfektionieren. Aber wenn wir nicht zunächst das Überleben unserer Spezies sicherstellen, werden Ihre Bemühungen um Sozialreformen vergebens sein.«
»Gewiss, aber ich möchte nicht, dass man das Potenzial für Reformen, das in fingerfertigen Namen liegt, vernachlässigt. Möglicherweise gibt es nie wieder eine solche Gelegenheit, die Würde der Arbeiter wiederherzustellen. Was wäre das für ein Sieg, wenn man diese Gelegenheit außer Acht lassen müsste, um den Fortbestand der Menschheit zu sichern?«
»Wohl wahr«, räumte der Earl ein. »Ich mache Ihnen einen Vorschlag. Damit Sie Ihre Zeit auf die bestmögliche Weise nutzen können, wird die Royal Society Sie bei der Entwicklung Ihrer fingerfertigen Automaten nach Kräften unterstützen – indem wir uns der Hilfe von Investoren versichern und dergleichen. Ich vertraue darauf, dass Sie Ihre Zeit klug zwischen den beiden Projekten aufteilen. Ihre Arbeit an der biologischen Nomenklatur muss selbstverständlich geheim bleiben. Wäre Ihnen damit gedient?«
»Ja. Also gut, Gentlemen, ich bin einverstanden.« Sie schüttelten einander die Hände.
Seit mehreren Wochen hatte Stratton kein Wort, das über einen kühlen Gruß im Vorbeigehen hinausging, mit Willoughby gewechselt. Eigentlich hatte er mit keinem der Bildhauer der Gewerkschaft viel zu tun, sondern verbrachte seine Zeit im Büro und arbeitete an der Permutation der Buchstaben, um seine Fingerfertigkeits-Epitheta zu vervollkommnen.
Er betrat die Manufaktur durch die Eingangshalle, wo die Kunden normalerweise im Katalog blätterten. Heute wimmelte es dort von Haushaltsautomaten, alle mit demselben Reinigungsantrieb. Der Verkäufer überprüfte gerade, ob sie alle korrekt mit Preisschildern ausgezeichnet waren.
»Guten Morgen, Pierce«, sagte er. »Was ist denn hier los?«
»Für den ›Regent‹ ist gerade ein verbesserter Name herausgekommen«, sagte der Verkäufer. »Alle wollen unbedingt das neueste Modell haben.«
»Da werden Sie heute Nachmittag viel zu tun bekommen.« Die Schlüssel, mit denen man die Einschubschlitze für die Namen der Automaten öffnete, wurden bei Coade in einem Safe aufbewahrt, der nur unter der Aufsicht von zwei Abteilungsleitern geöffnet werden durfte. Die Abteilungsleiter ließen den Safe am Nachmittag ungern länger offen.
»Die hier bekomme ich bestimmt noch rechtzeitig fertig.«
»Um keinen Preis würden Sie einem hübschen Dienstmädchen sagen wollen, dass ihr Reinigungsautomat nicht bis morgen fertig ist.«
Der Verkäufer grinste. »Können Sie es mir verdenken, Sir?«
»Nein, gewiss nicht«, sagte Stratton lachend. Er bog zu den Geschäftsräumen hinter der Halle ab und stand plötzlich Willoughby gegenüber.
»Vielleicht sollten Sie den Safe einfach offen lassen«, sagte der Bildhauer, »damit den Dienstmädchen kein Ungemach entsteht. Da die Zerstörung unserer Institutionen ja in Ihrer Absicht zu liegen scheint.«
»Guten Morgen, Master Willoughby«, sagte Stratton steif. Er wollte an ihm vorbeigehen, doch sein Gegenüber versperrte ihm den Weg.
»Wie ich gehört habe, wird Coade Bildhauern Zutritt gestatten, die nicht der Gewerkschaft angehören, falls sie mit Ihnen arbeiten.«
»Ja, aber seien Sie versichert, es sind nur höchst achtbare unabhängige
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