Das Washington-Dekret: Thriller (German Edition)
einer nach dem anderen den Raum.
»Ab sofort wird Jansen an keinem öffentlichen Ort mehr auftreten können, der vorher nicht gründlich gecheckt worden ist. Sie haben jetzt die Gelegenheit, unsere neuen Security-Mitarbeiter kennenzulernen. Herzlich willkommen!« Er applaudierte. »Diese Truppe steht unter dem Kommando von Spezialagent Ben Kane, der in diesem Moment seinem Arbeitgeber vorgestellt wird. Diese Männer sind ab sofort für Senator Jansens persönliche Sicherheit zuständig sowie für die Koordination mit dem Secret Service und dessen regulären Sicherheitsmaßnahmen für Präsidentschaftskandidaten, die hundertzwanzig Tage vor dem Wahltermin einsetzen, also im Juli. Ab sofort haben Sie alle sich an die Anweisungen dieser Männer zu halten. Prägen Sie sich ihre Gesichter gut ein – diese Männer können unter Umständen eine Schlüsselrolle für uns alle spielen.«
Die Männer sahen sich zum Verwechseln ähnlich. Alle hatten den gleichen Körperbau und den gleichen toten Blick. Wie Klone. Nur ihre Mütter würden sie unterscheiden können. Gerade wollte Doggie Wesley eine entsprechende Bemerkung zuraunen, als sich die Tür hinter Sunderland öffnete und Jansen hereinkam. Er war in Begleitung eines Unbekannten in schwarzem Anzug. Vermutlich der Chef der anderen schwarz gekleideten Männer, Ben Kane.
»Einen wunderschönen guten Tag!«, schmetterte Jansen. Ihn schienen die Drohungen überhaupt nicht anzufechten. »Sind wir alle bereit, uns zujubeln zu lassen? Ich habe nämlich bereits ein Umfrageergebnis bekommen – möchten Sie es hören?« Alle riefen durcheinander, und Jansen lächelte. »Wir werden in Virginia mit fast achtzig Prozent gewinnen!«
»Yes!«, schrie Wesley neben ihr, und alle sprangen von ihrenStühlen auf und rissen die Arme in die Höhe. Achtzig Prozent, das war ja unglaublich! Doggie war plötzlich ganz erleichtert. Allmählich glaubte sie es auch: Die nächste Station hieß Weißes Haus.
Als der Jubel verebbte, hob Thomas Sunderland die Hand. »Einen Moment noch, meine Damen und Herren! Das hier ist einfach wunderbar, so wunderbar, dass wir alle unserem zukünftigen Präsidenten und uns selbst einen Applaus schulden.« Er ging mit gutem Beispiel voran, und alle anderen fielen in das Klatschen ein. Dann hob Sunderland abermals die Hand. »Alles deutet darauf hin, dass wir alle bis zum Wahltag im November weiter mit von der Partie sein werden, und darum ist es mir ein dringendes Bedürfnis, unser Sicherheitsgespräch fortzusetzen und ordentlich abzuschließen. Schließlich wird in den kommenden Monaten mit weiteren, ähnlichen Situationen zu rechnen sein.« Er wandte sich Bruce Jansen zu. »Senator Jansen, ich weiß, dass es uns zur Gewohnheit geworden ist, uns unter freiem Himmel zujubeln zu lassen, und ich weiß auch, wie sehr Sie darauf brennen, die Pressekonferenz auf dem Rasen vor Ihrem alten Domizil abzuhalten, aber ich muss Ihnen sagen, dass das heute leider nicht möglich ist.«
Die Nachricht änderte nichts an Jansens Lächeln. Er klopfte Sunderland auf den Rücken, sodass dessen dünnes Haar ganz durcheinandergeriet. Doggie sah, wie Sunderlands Hand sofort hochschoss, um es wieder in Ordnung zu bringen.
»Ich bin ein durch und durch glücklicher Mann, Thomas.« Einige klatschten, andere riefen ihm Glückwünsche zum Kind zu.
»Danke. Vielen Dank. Heute sollen alle an meinem Glück teilhaben und es mit eigenen Augen sehen dürfen. Und mein Sohn soll eines Tages wissen, dass sein Vater sich nicht von Drohungen beeindrucken ließ. Dass sein Vater die Presse mit Stolz ganz genau da empfing, wo es ihm passte.«
»Wer sagt, dass es ein Junge wird?«, rief einer.
Jansen breitete die Arme aus. »Ob Junge oder Mädchen, mir ist es ganz gleich. Wir sind schließlich in Amerika. Unsere Aufgabe ist es, für Frieden und Gleichberechtigung für alle zu sorgen, oder?«
Doggie bemerkte, dass Wesley lächelnd den Kopf schüttelte. Natürlich hätte man das eleganter ausdrücken können, aber der Applaus kam ja trotzdem. Und Wesley klatschte jetzt auch.
»Ganz ruhig, Thomas«, sagte Jansen dann, zu Sunderland gewandt. »Wir wissen noch nicht, von wem die Drohung überhaupt stammt, und wir wissen auch nicht genau, worin sie überhaupt besteht. Wahrscheinlich ist das Ganze falscher Alarm, und als solchen sollten wir es auch behandeln. Heute wollen wir feiern, das soll uns nichts und niemand verderben, okay?« Er streckte beide Arme in die Luft und rief: »Heute, Freunde, ist unser
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