Das Weinen der Engel (German Edition)
Flecken in ihrer grünen Iris sehen. „Du machst mich so an.“
An ihrem Hals pochte der Pulsschlag wie wild, und er hörte, wie sich ihr Atem beschleunigte.
„Ich weiß, was du fühlst“, sagte er. „Du willst genau das Gleiche wie ich.“
Ein wehmütiges Lächeln erschien auf ihrem Gesicht. Langsam stand sie auf. „Du hast recht, ich will dich auch. Du ahnst gar nicht, wie sehr.“ Sie lehnte sich vor und drückte ihm einen kurzen sanften Kuss auf die Lippen. „Gute Nacht, Dev.“
Er versuchte, sein schmerzhaftes Verlangen zu unterdrücken, dieses ständig in ihm brodelnde Begehren, das ihn fast aufzufressen schien. „Gute Nacht, Baby. Wir sehen uns dann morgen früh.“
Er sah ihr nach, wie sie im Schlafzimmer verschwand und die Tür hinter sich schloss.
Sie hat mir nur einen Gefallen getan.
Ihnen beiden.
Andererseits, vielleicht log de La Guerra auch und er musste sich morgen über ganz andere Dinge Sorgen machen als über das Unglück, sich zu verlieben.
Der Morgen brach schließlich heran, ein klarer, sonniger Tag in Ciudad del Cordon.
Dev und Lark waren beide früh aufgestanden und warteten ungeduldig auf eine Nachricht de La Guerras. Lark entdeckte Kaffee und eine Kaffeemaschine in der Küche und kochte ihnen eine Kanne. Sie stellte für Dev eine Tasse auf einen Beistelltisch im Wohnzimmer und trug ihre zum Sofa, wo sie sich hinsetzte. Auf dem Kaffeetisch waren für sie Stapel von Zeitschriften aufgereiht. Sie nahm die englische Ausgabe des People-Magazins vom November, lehnte sich zurück und versuchte zu lesen.
Dev gab sich keine Mühe, seine Besorgnis zu verbergen. Er ignorierte den Kaffee und begann stattdessen wie ein Tiger im Käfig vor dem Kamin hin und her zu wandern. Glücklicherweise schlief Chrissy noch.
Die Minuten verstrichen, aber keine Nachricht kam vom Don.
„Ich bin drauf und dran, ihn zu suchen“, sagte Dev, „um rauszufinden, was hier eigentlich los ist. Wir sollten doch schließlich seine Gäste sein, oder? Nicht seine Gefangenen.“
„Ich glaube, das wäre keine gute Idee.“
„Wenn ich mit Cantrell und den anderen in Cabo wäre, könnte ich das auch erledigen.“
„Es würde nicht funktionieren, das weißt du genau. Du brauchst Don Ricardos Unterstützung, sonst wären wir schließlich nicht hier. Du kannst dich genauso gut auch entspannen.“
Er lachte zynisch. „Oh, ja, als ob ich das könnte …“
Sie hätte darüber gelächelt, wenn sie nicht selbst mit den Nerven fast fertig gewesen wäre. Als wenige Minuten später jemand anklopfte, stürzten beide zur Tür. Es war keine Nachricht vom Don. Ein Angestellter schob den Servierwagen mit einem leckeren Frühstück aus Eiern, Tortilla, Schinken, Gebäck und frischen Früchten herein.
Der appetitanregende Duft musste Chrissy geweckt haben, denn sie kam aus dem Schlafzimmer getrottet, rieb sich die Augen und hielt nach dem Essen Ausschau.
„Ich habe Hunger.“
Sie schien ständig hungrig zu sein. Aber schließlich war sie ja in der Wachstumsphase. Lark streckte den Arm aus, um ihre Hand zu nehmen. „Komm, meine Süße, ich tu dir was auf deinen Teller.“
Lark füllte drei Teller, und sie setzten sich alle zusammen an den hübschen Glastisch in der Küche. Dev war zu besorgt, sagte kaum etwas und schob sein Essen die meiste Zeit auf dem Teller herum. Chrissy langte eifrig zu, und Lark war … nun, Lark machte sich ebenfalls große Sorgen.
Noch mehr Zeit verging. Es gab Malbücher und ein paar Puppen zum Spielen. Chrissy setzte sich an den Tisch und begann vor sich hinsummend mit den bunten Wachsstiften zu malen, die sie gefunden hatte.
„Es ist jetzt fast halb elf“, sagte Dev. „Was zum Teufel ist da los?“
Da keiner von ihnen die Antwort darauf wusste, waren sie erleichtert, als es ein weiteres Mal klopfte. Dev ging zur Tür und öffnete.
Alejandro Castillo stand draußen auf der Veranda. „Don Ricardo wünscht Sie in seinem Arbeitszimmer zu sehen. Er würde gern mit Ihnen beiden sprechen.“ Er trat einen Schritt beiseite, und Lark bemerkte Conchita, die gestern Abend auf die Kinder aufgepasst hatte.
„Die Señora wird Ihre Tochter ins Spielzimmer bringen.“
Lark vertraute der fülligen älteren Frau, die sich wirklich rührend um die Kinder zu kümmern schien. Sie wandte sich an Chrissy.
„Geh bitte mit Señora Conchita mit, meine Süße. Ich komme ein bisschen später nach.“
Chrissy sah zu der dunkelhaarigen Frau hoch. „Sind Stefano und Soledad auch da?“, fragte sie auf
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