Das Weinen der Engel (German Edition)
Spanisch.
Die Frau lächelte und versicherte ihr, dass die beiden dort wären.
„Kommen Sie bitte.“ Castillo hielt ihnen die Tür auf, damit sie an ihm vorgehen konnten.
Sie folgten ihm über den langen Pfad vorbei an dichten grünen Büschen und üppigen Blumenbeeten hinüber zum Haupthaus. Dort traten sie durch die schwere doppelte Holztür ein, und Alejandro führte sie den Flur entlang zu Don Ricardos Arbeitszimmer. Castillo und Dev ließen Lark zuerst eintreten und folgten ihr dann. Castillo schloss die Tür.
De La Guerra bot ihnen nicht an, sich zu setzen. „Es hat eine Änderung der Pläne gegeben“, sagte er, und Lark blieb fast das Herz stehen.
Dev biss die Zähne zusammen. „Sie hatten uns Ihr Wort gegeben.“
„Ich habe versprochen, Ihnen zu helfen. Und ich habe Ihnen auch gesagt, dass ich mich um die Angelegenheit kümmern werde.“
„Was soll das bedeuten?“
„Ein für uns ziemlich günstiger Unfall ist passiert. Als Antonio Alvarez sich auf dem Weg von Hermosillo nach Cabo San Lucas befand, gab es über dem Golf von Kalifornien eine technische Störung. Das Flugzeug ist explodiert. Alle Insassen an Bord sind ums Leben gekommen.“
Lark wurden die Knie weich. Dev legte ihr die Hand um die Taille.
„Vielleicht möchte sich Ms Delaney lieber setzen.“
„Vielen Dank.“ Lark sank auf den nächsten Sessel. Vor sich sah sie explodierendes Metall und durch die Luft fliegende Leichenteile.
„Wurde dieser
Unfall
bereits bestätigt?“, fragte Dev.
De La Guerra nickte. „Señor Alvarez und seine rechte Hand Jorge Santos waren zur Zeit der Explosion beide an Bord, ebenso wie die Geliebte von Alvarez, Francisca Miramontes und vier seiner Bodyguards. Natürlich unglücklicherweise auch der Pilot. Es ist wirklich schade um die anderen, aber manchmal bezahlt man den Preis für die Gesellschaft, in der man sich aufhält.“
Dev stieß den Atem aus. Die Anspannung in seinen Schultern lockerte sich ein wenig. „Dann ist es vorbei.“
„Für Sie und die Señora, ja. Meine Position wird dadurch ebenfalls eine Verbesserung erfahren. Der neue Kopf des La-Garzas-Kartells wird jetzt Alvarez’ zweiter Mann Paulo Zepeda sein. Señor Zepeda ist ein intelligenter, vernünftiger Mensch und ein langjähriger Bekannter.“
„Daher wissen Sie es also.“
Der Don lächelte nur hintergründig. „Ich hatte Ihnen gesagt, dass ich über alles informiert bin, was in meiner Welt geschieht.“
„Dann war es Zepeda, der das arrangiert hat.“
Er zuckte die Schultern, doch es war klar, dass er Bescheid wusste. „Der Mann hat zahlreiche loyale Anhänger, Leute, mit denen Alvarez recht hart umgegangen ist. Es gab einige, die sich seinen Tod sogar noch mehr gewünscht hatten als Sie.“
„Ich denke, man erntet, was man sät.“
„Das kann man in diesem Fall so sagen.“
Dev ging zu Lark und ergriff ihren Arm, um sie hochzuziehen.
„Sie haben Ihr Wort gehalten, Don Ricardo“, sagte er. „Und Sie sind ein großzügiger Gastgeber. Mit Ihrer Erlaubnis würde ich nun gern meine Familie wieder nach Hause bringen.“
Lark blickte ihn erstaunt an. Das hatte er nicht sagen wollen. Sie sah es an seinem leicht schockierten Gesichtsausdruck.
„Tun Sie das, Señor Raines“, sagte der Don mit einem wissenden Lächeln. Es war mir eine Freude, Sie kennenzulernen. Sie und … Ihre Familie.“
Dev bemühte sich, sie nicht anzusehen.
Er tat ihr fast schon leid.
29. KAPITEL
S obald sie das Haus verlassen hatten, erledigte Dev alle notwendigen Telefonanrufe. Er informierte Cantrell, Riggs und Montez von dem bedauerlichen Unglück, bei dem Alvarez ums Leben gekommen war. Der Drogenboss war tot, und sie konnten wieder nach Hause zurückkehren. Er rief Trace an, anschließend Clive, und beide klangen sehr erleichtert.
„Also hat dein Plan C funktioniert“, sagte Clive erfreut.
„Ja, sogar besser als erwartet. Geht es dir gut?“
„Molly umsorgt mich die ganze Zeit, und ich genieße es.“ Er lachte. „Du solltest vielleicht doch noch eine Weile wegbleiben.“
Dev lachte und schüttelte den Kopf.
Der nächste Anruf galt Colin Mercer, ihrem gecharterten Piloten mit der Baron.
„Besteht die Möglichkeit, dass Sie den Motor wieder hinbekommen?“
„Ist bereits geschehen“, sagte Mercer. „Hab ’nen guten Mechaniker gefunden. Das alte Mädchen läuft schon wieder wie geschmiert.“
„Da bin ich aber verdammt froh, das zu hören. Wir sind in Ciudad del Cordon. Wissen Sie, wo das ist?“
„Sicher
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