Das Weinen der Engel (German Edition)
zum Ausgang gingen. „Eine deiner Freundinnen?“
Er lachte. „Nein, nicht interessant genug.“ Obwohl ihm das nach der Geschichte mit Amy nicht mehr besonders wichtig gewesen war. Er hatte nur seinen Spaß haben und sich flachlegen lassen wollen.
Bisher war ihm nie in den Sinn gekommen, dass diese Art von Spaß irgendwann mal langweilig werden könnte.
„Meinst du, die Verwalter sind zu Hause?“, fragte Lark, als sie unterwegs zu der Adresse in Mesa waren, die Chaz ihm gegeben hatte.
„Sie müssen sich um das Haus kümmern. Die Chance, sie anzutreffen, ist ziemlich gut.“
Nachdem sie bei der Verwaltung geklingelt hatten, zeigte sich, dass er recht haben sollte. Es war ein älteres Paar, die Frau mit ausladenden Hüften, der Mann dünn wie eine Bohnenstange. Sie standen beide an der Tür und blickten durch die Fliegentür, die sie nicht geöffnet hatten.
„Können wir Ihnen behilflich sein?“
„Wir sind auf der Suche nach einem Paar, das vor einiger Zeit bei Ihnen eine Wohnung gemietet hatte. Sie sind ungefähr vor einem Jahr ausgezogen. Wir hatten gehofft, dass Sie uns vielleicht weiterhelfen könnten.“
„Martha und Evan Olcott“, fügte Lark hinzu. „Sie hatten hier in der Gegend eine Adoptionsagentur.“
Der ältere Mann gab einen grunzenden Laut von sich. „An die erinnern wir uns allerdings. Die haben in der Vierzehn gewohnt. Sind mitten in der Nacht auf und davon. Waren uns noch zwei Monatsmieten schuldig.“
Lark und Dev tauschten einen Blick.
„Haben Sie vielleicht eine Ahnung, wohin die beiden sind?“, fragte Dev.
Der dünne Typ musterte sie misstrauisch. „Warum? Schulden sie Ihnen auch Geld?“
„Nein, aber wir sollen sie für ein paar Leute suchen.“
Dev zog seine Visitenkarte von der Raines Security Company aus der Tasche und hielt sie den beiden vor die Nase. Mrs Reynolds streckte schnell ihre dicken Finger aus, um die Fliegentür ein Stück zu öffnen, die Karte an sich zu reißen und sich genau anzusehen. Sie schien sich ein bisschen zu entspannen.
„Tut mir leid, Mr Raines, aber wir haben keine Ahnung, wohin die Olcotts verschwunden sind.“
„Sie schienen wirklich nett zu sein“, murmelte Mr Reynolds. „Haben uns ganz schön an der Nase rumgeführt.“
„Sie haben nicht zufällig noch den Mietvertrag, den die beiden beim Einzug unterschrieben haben?“, wollte Dev wissen.
Mrs Reynolds Gesicht hellte sich auf. „Doch, natürlich haben wir den.“
Ihr Mann öffnete die Fliegengittertür und bat die beiden ins Wohnzimmer. „Sarah und ich haben eine ganz genaue Buchführung. Hat uns in dem Fall allerdings wenig genützt.“
„Haben Sie versucht, die Miete nachträglich einzutreiben?“, erkundigte sich Lark.
„Wir haben eine Anfrage ans Credit Bureau geschickt. Hat aber nichts gebracht.“
Mrs Reynolds kam aus einem Raum im hinteren Teil der Wohnung zurück und brachte den Mietvertrag der Olcotts. Sie reichte Dev die Papiere. „Ich habe Ihnen eine Kopie gemacht. Die können Sie behalten.“
„Vielen Dank.“
„Ich hoffe, Sie können die beiden finden“, sagte Mr Reynolds. „Das könnte ein anderes armes Schwein davor bewahren, sein Geld zu verlieren.“
„Harold!“ Mrs Reynolds stieß ihrem Mann den Ellbogen in die Seite.
„Na, ist doch wahr, oder etwa nicht?“
Lark verkniff sich ein Grinsen. „Wir wissen es zu schätzen, dass Sie sich die Mühe gemacht haben“, sagte sie. „Sie waren wirklich eine große Hilfe.“
„Keine Ursache“, sagte Mrs Reynolds.
Lark drehte sich um und ging wieder zum Ausgang und die Stufen der Veranda hinunter, zurück in die Nachmittagssonne. Dev folgte ihr. Sie liefen zu seinem Wagen und stiegen ein. Dev rief gleich bei Chaz an und gab ihm die Sozialversicherungsnummern der Olcotts durch, die auf dem Mietvertrag standen.
„Lass mich wissen, was du herausgefunden hast“, sagte er und beendete das Telefonat.
„Sag bloß nicht, dass er Informationen aus dem Sozialversicherungsregister holen kann.“
„Okay, ich sag’s nicht.“
Lark hob die Augenbrauen, aber sagte dazu auf dem Weg zurück zu Devlins Haus nichts mehr. Sie hatte keinesfalls vor, sich über seine Recherchemethoden auszulassen. Dazu brauchte sie die Hilfe der Ermittler zu dringend.
„Es ist schon spät“, sagte Dev, während er den Wagen geschickt durch den Verkehr fädelte. „Heute können wir nichts mehr tun. Wir werden wohl morgen wieder was von Chaz hören. Ich rufe dich an, sobald ich was erfahren habe.“
„Ich
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