Das Weinen der Engel (German Edition)
geöffneten Tür vor ihrem Haus stand.
„Die Wellers wohnen schon lange nicht mehr hier. Jedenfalls nicht seit Juli vergangenen Jahres.“ Er wandte sich an seine Frau. „Das war doch im Juli, als wir den Vertrag für das Haus gemacht haben, Schatz, oder?“
Rachael Orlando lächelte. „Der fünfundzwanzigste. Wir sind am siebenundzwanzigsten eingezogen.“
„Wissen Sie vielleicht, wo die beiden jetzt wohnen?“, erkundigte sich Lark hoffnungsvoll.
„Ich fürchte, nein“, sagte John Orlando. „Woran ich mich erinnern kann, ist, dass sie sich ein wirklich schönes Haus in einer von diesen Siedlungen im Süden von Tucson gebaut haben, aber ich weiß nicht, in welcher. Ich glaube, das Haus war schon fast fertig.“
„Daran erinnere ich mich auch noch“, stimmte Rachael ihm zu. „Catherine Weller hat noch erzählt, wie aufgeregt sie ist, weil sie dort hinziehen.“
„Haben Sie ihre kleine Tochter auch gesehen?“, wollte Lark wissen.
Rachael lächelte. „Ja, ein wirklich entzückendes Kind. Die Kleine war mit dem Kindermädchen draußen im Warteraum vor dem Büro. Ich glaube, sie hieß Cathy … oder Candy … oder so ähnlich.“
„Chrissy?“
„Ja, genau, Chrissy. Wirklich ein süßes Mädchen.“
Lark lächelte, aber ihre Augen glitzerten verdächtig.
„Vielen Dank für Ihre Hilfe“, sagte Dev. Er nahm Larks Hand und zog sie mit sich die Verandastufen hinunter zum Wagen, wo er ihr die Tür öffnete. „Mach dir keine Sorgen, wir finden sie. Wenigstens scheinen uns die Fellows nicht angelogen zu haben.“
Jetzt saß er unruhig in seinem Büro und wartete. Wartete auf Lark und wartete darauf, dass Chaz seine Computerkünste anwendete und die neue Adresse der Wellers ausfindig machte.
Das Telefon auf seinem Schreibtisch klingelte. Er warf einen Blick auf das Display, stellte fest, dass es nicht Chaz war, und hob ab. „Hallo, Brüderchen.“
Jacksons tiefe Stimme donnerte durch die Leitung. „Habe schon lange nichts mehr von dir gehört. Deshalb dachte ich mir, ich checke mal, ob du immer noch zu Hause hockst oder irgendwo mit einer hübschen Lady unterwegs bist.“
Dev grinste. Er freute sich immer, von seinem älteren Bruder zu hören. „Ich bin zu Hause. Im Moment arbeite ich an einem Fall.“ Er berichtete Jackson von seiner neuen Klientin, der illegalen Adoption und Larks Suche nach der kleinen Tochter ihrer Schwester.
„Klingt interessant.“
Dev nickte, obwohl sein Bruder das gar nicht sehen konnte. „Das ist sie definitiv, allerdings.“
„Ich meinte den Fall“, entgegnete Jackson. „Aber ich sehe schon, da läuft noch mehr, als du mir gesagt hast. Wie sieht sie denn aus? Ich schätze mal blond und blauäugig, zierlich und mit großen Brüsten, dafür weniger im Hirn?“
Dev lachte. „Tatsächlich ist sie ziemlich intelligent. Eine große Brünette mit einem großartigen Arsch und Beinen bis in den Himmel.“
Jackson lachte laut. „Wirklich sehr interessant.“
„Das hast du schon gesagt.“ Dev richtete sich gerade auf. „Hör zu, sie muss jeden Moment hier eintreffen. Ich versuche die neue Adresse der Adoptiveltern herauszufinden. Wenn wir Glück haben, wird sich Chaz jeden Moment mit der Information melden.“
„Dann pass auf dich auf. Wir sprechen uns in Kürze wieder.“ Jackson verabschiedete sich, und Dev legte den Hörer auf. Draußen im Flur hörte er die wohlgerundete silberblonde Haushälterin Aida Clark fröhlich summen, während sie die Möbel abstaubte. Dann verstummte sie, und die Haustür wurde geöffnet. Aidas Stimme ertönte, als sie sich Lark vorstellte.
Dev grinste beim Klang von Larks großen, ausholenden Schritten, die sich über den Flur näherten. Sie erschien an der offenen Tür und schwebte mit fliegendem hell gesträhntem Haar, das ihr ins Gesicht wehte, herein. Als er mit breitem Lächeln aufstand, um sie zu begrüßen, lächelte sie zurück, und ihm wurde ganz merkwürdig zumute.
„Hat Chaz angerufen?“, erkundigte sie sich sofort.
„Noch nicht.“
„Vielleicht hat er eine E-Mail geschickt. Hast du schon nachgesehen?“
Es könnte ihm entgangen sein, während er mit seinem Bruder telefoniert hatte. „Ich sehe noch mal nach.“ Er setzte sich an den Computer und überprüfte die letzten eingetroffenen Mails, aber da war nichts.
„Deine Haushälterin gefällt mir“, sagte Lark, die hinter ihm stand und über seine Schulter auf den Bildschirm blickte. „Sie scheint wirklich nett zu sein.“
„Aida ist die Beste. Ihre
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