Das Wesen aller Kriege (Die Ratte des Warlords IX-A) (German Edition)
in den Rücken fallt."
"Du hast ihn getötet, weil er ein großes Unrecht begangen hat", erwiderte Areía deutlich. "Ich gebe nicht dir die Schuld daran, sondern ihm. Ich werde dich weiterhin begleiten. Ich war auch nicht seinetwegen mitgegangen. Ich bleibe."
"Ich auch", tönte eine tiefe Stimme.
Toii stellte sich neben sie. Bevor Kepler etwas sagen konnte, wurde der Blick des Riesen stierend. Jeder Widerspruch war bei ihm wohl sinnlos. Kepler blickte erst ihm, dann Areía in die Augen.
"Ihr werdet alle draufgehen", warnte er.
Auf Goii machten diese Worte großen Eindruck, auf Toii gar keinen, Homeroii wusste es selbst nicht und Areía blickte nur weiterhin stur. Kepler griff nach ihrem Arm und zog die junge Frau einige Meter weit weg.
"Nur damit es klar ist", sagte er und sah Areía in die Augen. "Du brauchst Stunden, um die Lichtbogenwaffe zu studieren, erklärst sie Kassana jedoch innerhalb von Sekunden." Er machte eine Pause. "Ich habe dich gern bei mir, aber du läufst geradewegs ins Verderben, das bist du schon fähig zu begreifen, oder?"
Der Blick der Gondwanerin verdunkelte sich. Dann riss sie trotzig das Kinn nach oben und funkelte Kepler an.
"Ich werde mit dir g ehen, weil ich gegen die Syths kämpfen will."
Kepler musterte sie. Anscheinend hatte sie wirklich nichts anderes im Leben.
"Dann mach dich fertig", befahl er.
In diesem Moment hastete Darr an ihm vorbei zur Seherin.
" Kassana, nimm Homeroii mit", verlangte er.
"Ist gut", antwortete sie. Dann sah sie zu Goii, der sich regte und lächelte ihn kalt an. "Auf dem Elefant en ist nur Platz für zwei."
Goii blinzelte sie erbost an. Aber manchmal konnte er Stärke zeigen. Und er wusste, dass er es niemals allein zurück in seine Heimatstadt schaffen würde. Er stampfte hinter Areía her. Homeroii war sich indessen anscheinend klargeworden, was er nun wollte.
"Aber..." , begann er empört im Versuch zu widersprechen.
Darr unterbrach ihn mit einer Handbewegung.
"Homeroii, dein Masta hatte dir gesagt, was deine Aufgabe ist, oder?", erkundigte er sich im herrischen Ton. "Dann führe sie aus. Geh heim, schreib alles nieder und bring es Doktor Asklepoii. Und dann erzähl alles was hier passiert ist so vielen Menschen wie du kannst. Das ist eine sehr wichtige Mission, mein Freund. Geh heim, überlebe und lass nicht zu, dass das Geschehene vergessen wird." Er sah Homeroii an und blickte danach zu Kassana. "Beeilt euch bitte."
Homeroii war nicht ganz überzeugt und schien diskutieren zu wollen.
"Was? Du hast bis jetzt überlebt, weil die anderen dich mit ihrem Leben b eschützt haben", ließ Kepler den jungen Mann nicht zu Wort kommen. "Das war Koiis Befehl und er war richtig, zu vergessen ist eine Sünde." Er nickte Homeroii so freundlich zu wie er es nur konnte. "Tue, was Darr gesagt hat."
Kassana nahm Homeroiis Hand und zog ihn mit sich.
Als sie z wischen die Bäume am Rand der Lichtung trat, kam die Sonne für einen Augenblick zwischen den Wolken durch. Inmitten der smaragdgrünen Umgebung leuchtete Kassanas rotes Haar kurz und geheimnisvoll wie ein sonderbarer Funke auf. Und verschwand.
V.
31. Die Verstoßenen brachten Kepler, Darr und die Gondwaner über eine Furt auf das nördliche Flussufer. Die etwa dreißig bewaffneten Erwachsenen und die ein paar Jüngere, denen Homeroii seine eigenen Interpretationen des Kampfes mit den Flug-Gools erzählt hatte, waren nur ein Teil des Stammes. In den Tiefen des Waldes versteckten sich ältere Verstoßene und Mütter mit Kleinkindern und Säuglingen. Diese recht kleine Gruppe wurde von mindestens siebzig weiteren mit Bögen und Schwertern bewaffneten Männern und Frauen beschützt. Mit den Kämpfern zu ziehen, war für die Alten, Schwachen und die Kinder die einzige Möglichkeit zu überleben. Sogar Wehrlose wurden von den Syths getötet oder entführt. Vor den Gools gab es gar kein Entrinnen.
Jetzt sammelte der Stamm sich in den Ausläufern des Waldes im Westen. Unweit der Bäume lagerte im Freien am Nordufer des Flusses die Elefantenherde.
Eine der Besonderheiten von Elefanten war ihre Unfähigkeit zu schwitzen. Um das auszugleichen, hatten die Tiere große Ohren, über deren Fläche sie die Körperwärme abführten. Afrikanische Elefanten hatten wirklich riesige Ohren, sogar bei den kleineren Weibchen maßen sie fast zwei Meter und wurden von etwa zehn Litern Blut pro Minute durchflossen. Das nutzten die Verstoßenen als Tarnung. Jeder Elefant trug an seinem kurzen starken Hals zwei
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