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Das Wesen aller Kriege (Die Ratte des Warlords IX-A) (German Edition)

Das Wesen aller Kriege (Die Ratte des Warlords IX-A) (German Edition)

Titel: Das Wesen aller Kriege (Die Ratte des Warlords IX-A) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johann Löwen , Eduard Dyck
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sogar gänzlich bescheuert.
    "Ich rekapituliere ", sagte er, sobald der Mann verstummt war. "Ich bin in einer anderen Zeit. Die Menschheit wird, oder wurde bis vor kurzem, von intelligenten Maschinen regiert. Es gab vier Jahrtausende lang keine Kriege mehr, keinen Hunger, kein Leid." Er warf einen skeptischen Blick auf die tote Kreatur. "Aber einige wollten keine Maschinen als Regierung, sie sind abgehauen und haben einen Planeten kolonisiert. Dort haben sie ein Virus entwickelt, mit dem sie zu einer überaus starken und intelligenten Spezies mutierten. Die Mutation geschieht in drei Schritten, erst um körperliche Stärke zu erlangen, dann die geistige, dann die Perfektion. Aber dann ist das Virus kaputtgegangen. Weder mutieren die Typen richtig, noch können sie sich vermehren oder einfach am Leben bleiben. Um nicht auszusterben müssen sie das Virus reparieren, brauchen dafür aber eine bestimmte DNA-Sequenz von ursprünglichen Menschen. Doch in der Erdatmosphäre hat sich das Virus nochmal verändert, und zwar grausam. Die Menschheit ist von ihm zu sechsundneunzig Prozent ausgelöscht worden. Nur zwei Prozent haben überlebt. Und die letzten zwei Prozent sind zu Gools geworden. Die stellen die erste, bestialisch pervertierte Mutationsstufe dar und fressen rücksichtslos absolut alles." Er deutete auf das tote Wesen. "Und das ist eine Syth, eine Vertreterin der zweiten Mutationsstufe. Von denen gibt es nicht viele, aber sie können aus Gools gemacht werden. Diese Syths wollen die richtige DNA-Sequenz finden. Die suchen sie in eurem Blut." Er grinste. "Ich rate mal – alle Syths sind weiblich und die Gools können ihre Gestalt wandeln."
    "Die Gools können das wirklich. Und die Syths sind tatsächlich weiblich", bestätigte der Mann erstaunt. "Woher wissen Sie das alles?"
    " Aus Mythen", erwiderte Kepler. "Es gibt schottische Sagen über Siths, grün gekleidete weibliche Vampire. Und arabische Märchen über böse Dämonen, die ihre Gestalt wandeln können. Die heißen Ghuls. Alles unwahre Geschichten."
    " Äh", machte der Mann nach kurzem Nachgrübeln. "Ich weiß überhaupt nicht, was die Worte schottisch , arabisch , Vampir und Dämon bedeuten."
    "Vampir e sind Blutsauger und Dämonen sind böse Geister", erklärte Kepler misstrauisch. "Diese uralten Märchen sind das kulturelle Erbe der Menschheit."
    "Hm... Gool hieß der erste Mensch, der sich in ein Monster verwandelt hatte und die Syths sprechen zischend, deswegen die Namen", sagte der Mann. "Eine andere Erklärung habe ich nicht. Denn die Maschinen haben verboten, die Geschichte zu studieren, damit die Menschen nie wieder auf dumme Gedanken kommen. Niemand mehr kennt die Vergangenheit." Verärgerung huschte über sein Gesicht. "Nicht nur Mythen, die ganze Menschheitsgeschichte wurde beinahe vollständig ausgelöscht. Nicht mal die Maschinen kennen sie noch."
    "Idiotisch", meinte Kepler. "Nicht vorrangig die Mythen, aber man muss seine Vergangenheit kennen, um seine Zukunft gestalten zu können." Er lächelte erheitert. "Steht ihr etwa deswegen nun am Rande der völligen Ausrottung?" Er schwieg kurz. "Die ich verhindern soll, indem ich Sie in eine bestimmte Stadt bringe. In der Sie diesen Irrsinn beenden und mich danach zurückschicken werden – was Sie nur von dort aus tun können. Habe ich alles richtig verstanden?"
    "Korrekt", bestätigte der Mann im Fenster.
    Er klang seltsam erfreut und erleichtert, fand Kepler.
    " Herrje, die Pilze haben es aber in sich", schlussfolgerte er.
    "Was meinen Sie?", fragte der Mann erstaunt.
    "Das ist eine", Kepler feixte, "eine echt monströse Halluzination."
    "Die Syths und die Gools sind völlig real", beteuerte der Mann.
    "Ah ja", machte Kepler. "Eben sagten Sie, die Gools wären schon seit dreiundvierzig Jahren hier, die Syths seit vierzig. Und? Warum tötet ihr sie nicht, warum hebt ihr immer noch einfach die Ärmchen hoch?"
    Der Mann lächelte freudlos. Kepler schwieg abwartend. Der Mann sah ihn an und sprach danach langsam und wählte die Worte mit Bedacht.
    " Es regt sich der Widerstand gegen die Syths", behauptete er ohne auf die Einzelheiten einzugehen, "doch er bringt nicht viel. Denn die Menschheit hat schon vor über viertausend Jahren den Krieg völlig vergessen. Die Syths nicht. Sie sind zwar wenige, aber sie sind brutal und haben gewaltige Waffen. Und die Gools können ihre Gestalt wirklich wandeln, weil sie sich über Larven fortpflanzen. Wenn also ein Pferd infiziert wird, mutiert es zu einem Gool, der

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