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Das Wesen aller Kriege (Die Ratte des Warlords IX-A) (German Edition)

Das Wesen aller Kriege (Die Ratte des Warlords IX-A) (German Edition)

Titel: Das Wesen aller Kriege (Die Ratte des Warlords IX-A) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johann Löwen , Eduard Dyck
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ungehalten zurück. "Hat der Gool dir dolle auf den Kopf gehauen oder was?"
    "Nicht d er Gool", erwiderte Kepler. "Ein durchgeknallter Wissenschaftler tat das. Zumindest im übertragenen Sinne", murmelte er, nahm das Essen und den Becher mit dem Wasser und sah Kiía prüfend an. "Danke sehr."
    "Gute Besserung", erwiderte sie ein wenig schroff.
    Kepler lächelte sie an. Kiía hatte ihn an Lisa erinnert. Und für diese für einen Augenblick so lebendige Erinnerung war Kepler ihr unendlich dankbar.
    "Dir auch alles Gute, Kiía", wünschte er.
    Wo immer Goii gewartet hatte, er tauchte unvermittelt auf, als Kepler die Tür erreichte, und hielt sie ihm sogar auf.
    "Wo warst du?", fragte Kepler, während er hinausging.
    "Äh... habe auf die drei Freunde von Toii aufgepasst", stammelte Goii, aber dann wurde seine Rede sofort wieder gleichmäßig und anmaßend. "Die sind genauso dumm wie er, wenn er eine Schlägerei angefangen hätte, würden sie ihm helfen, obwohl es unfair wäre. Du wärst mit ihm ja vielleicht fertig geworden, aber nicht mit allen vieren. Du hast ihn gut abgewimmelt", lobte er.
    Kepler warf einen Blick auf ihn. Goii war von der Sorte, die auf Kosten anderer weiterkamen. Clever, aber hinterhältig. Doch im Krieg musste man zusehen, wo man blieb. Und sonst eigentlich auch immer.
    Nach einigen Metern sah Kepler ein irgendwann einmal ordentlich angelegtes Beet. In seiner Mitte stand ein Baum, davor eine Bank. Überall in Gondwana wucherte schon seit anscheinend Jahrzehnten das Unkraut, aber der Weg zu der Bank war halbwegs frei. Kepler setzte sich auf sie und biss in die Fleischtüte.
    W ie die Briketts in Atlantis, war das Essen nahrhaft und genauso kaum zwischen Fleisch, Brot und Tomate zu unterscheiden. Nur ganz leicht war der Pfeffer wahrnehmbar. Und der Grundgeschmack war Banane, nicht Erdbeere.
    Kepler warf einen Blick auf Goii. Die gleich klingenden Namen waren ihm schon in Vineta aufgefallen. Hier wiederholte sich das Muster, nur dass die Namen anders endeten. Fürs Essen nicht zu bezahlen war ganz nett, aber dass Maschinen den kommunistischen Grundgedanken, dass jeder und alles gleich sein musste, so konsequent vorangetrieben hatten, war schon ziemlich bizarr.
    " Was lernt ihr eigentlich in der Schule so?", fragte Kepler, um sich vom Geschmack einer gepfefferten Mischung aus Obst und Gemüse abzulenken.
    " Was?", fragte Goii zurück.
    "Kannst du lesen und schreiben?" , formulierte Kepler die Frage um.
    "Das tun nur Wissenschaftler und solche, die wichtige Posten haben", antwo rtete der junge Mann unüberhörbar abfällig. "Wozu auch? Ein visueller Kommunikator sagt und zeigt dir alles viel schneller und besser."
    "Schon mal über den Zusammenhang zwischen wichtigen Posten und de r Fähigkeit zu lesen nachgedacht?", erkundigte Kepler sich amüsiert.
    Dieser Gedanke war für Goii sichtlich neu. Aber er erfasste seinen Sinn sehr schnell und er begann zu überlegen.
    "Hast du einen Kommunikator dabei?" , fragte Kepler.
    "Ja."
    "Dann frag ihn bitte, in welchem Jahr wir sind."
    Goii sah ihn völlig ratlos an. Wenigstens hatte er genügen Verstand, ihm nach einigen Augenblicken das Gerät zu reichen. Es erinnerte Kepler an sein HTC-Smartphone. Mit dem Unterschied, dass es keine Knöpfe gab, der Kommunikator wurde nur durch Sprache gesteuert.
    Kepler fragte, in welchem Jahr er sich befand. Eine sanfte melodische Stimme antwortete, dass im viertausendeinhundertdreiundzwanzigsten.
    Es dauerte einige Zeit, bis der Kommunikator begriff, dass Kepler wissen wollte, von welchem Zeitpunkt an gezählt wurde. Es war das Jahr, in dem die Technokratie die Macht übernommen hatte. Wieviele Jahre die Zivilisation bis dahin existiert und was sie in dieser Zeit durchgemacht hatte, wusste der Computer nicht. Schließlich fragte Kepler, wie lange die Erde schon existierte. Der Kommunikator verstand die Frage nicht. Kepler stellte sie für Terra. Die Antwort lautete, dass es zwischen vier und fünf Milliarden Jahre waren.
    "Soweit waren die Wissenschaftler zu meiner Zeit auch", murrte Kepler und gab Goii den Kommunikator zurück. "Ich liebe Sex zwar, aber man kann damit versklaven und den Verstand rauben. Ihr seid von den Maschinen im übertragenen Sinne ziemlich brutal vergewaltigt worden."
    Er konzentrierte sich auf sein Essen. Goii schwieg.

17. Darr ging schnell zur Tür, als er ein drängendes Klopfen hörte. Kaum dass er sie öffnete, huschte ein Mann im weißen Kittel in die Werkstatt. Er atmete beruhigt durch, als Darr

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