Das Wesen aller Kriege (Die Ratte des Warlords IX-A) (German Edition)
Köchin zurück. "Sag das doch gleich. Stehst da und faselst was von Tieren daher..."
"Vergib mir bitte."
Kiía erteilte der Nahrungsmaschine einen Befehl und die begann zu rumoren.
Kepler sah der jungen Frau zu, die sich jetzt freundlich und kalt distanziert um einen anderen Gast kümmerte, und versuchte, sich nicht in die Vorstellung hineinzusteigern, dass Kiía seine Gene in sich trug. Eine Bewegung links von ihm lenkte ihn von diesem eigentlich absurden Gedanken ab.
Der breite Typ war seltsam. Entweder war er ein sehr langsamer Denker, oder aber ein sehr gründlicher. Beides widersprach allerdings seiner zügigen Han dlung, als er sich Kepler in den Weg gestellt hatte. Aber vielleicht war das einer der Grundsatzreflexe des Riesen. Denn bis er sich zur nächsten Entscheidung durchgerungen hatte, war einige Zeit vergangen. Nun war der Typ entschlossen zur Theke gestampft. Als er neben Kepler stehenblieb, machte der Mann links neben ihm zügig den Hocker frei. Der Riese setzte sich darauf. Eine Sekunde verging, dann richtete er die Augen grübelnd auf Kepler.
"Was ist das für eine Waffe, die du benutzt?", fragte er die Worte de hnend.
"Eine Armbrust", antwortete Kepler genauso gemächlich, weil er den Eindruck hatte, dass der Typ zwar ein unerschrockener Kämpfer war, aber etwas langsam von Begriff. "Masta Koii lässt für euch welche anfertigen."
"Hat er schon", setzte der Riese ihn in Kenntnis. "Ist ein gutes Ding", meinte er bemüht versöhnlich, "aber sehr zerbrechlich." Sein Blick wurde anklagend. "Ich habe die Sehne zerrissen, als ich sie spannen wollte."
Kepler musste ein Lachen unterdrücken.
"Sag den Typen, die sie gebaut haben, sie sollen für dich eine machen, die e inen doppelt so großen Bogen und eine stärkere Sehne hat", riet er.
Der breite Mann blinzelte daraufhin nur und runzelte ratlos die Stirn.
"Die größere Spannweite wird deiner Kraft standhalten", erklärte Kepler. "Sag aber auch, dass sie für dich auch stärkere Bolzen bauen müssen."
Das waren anscheinend zu viele Informationen auf einmal. Der Riese drehte den Kopf und starrte grübelnd zum Grill, wo Kiía gerade den Fleischfladen umdrehte. Eine Minute verging, dann noch eine. Die Köchin nahm das Fleisch vom Grill, legte es auf einen Teller und stellte den vor Kepler hin. Im selben Moment drehte der Riese wieder den Kopf zu ihm und lächelte einfältig beseelt.
"Danke, Mann", sagte er.
"Dafür nicht", gab Kepler zurück.
Der Riese erhob sich recht hastig und warf dabei fast den Hocker um. Er fing ihn auf, stellte ihn hin und hielt ihn eine Sekunde lang fest, um ganz sicher zu gehen, dass er nicht wieder umfiel. Dann eilte er zur Tür. Sie flog auf, kaum dass er sie berührte. Plötzlich verharrte der Mann.
"Fremder !", rief er, obwohl Kepler zu ihm sah. "Guten Appetit", wünschte er sehr manierlich und eilte hinaus.
Kepler drehte sich wieder zu Kiía. Ohne sie mit Fragen nach dem Getreide zu verwirren, bestellte er einen Brotfladen. Die Frage nach einer Dippsauce artete in eine ergebnislose Diskussion aus. Völlig ratlos bemühte Kiía die Essmaschine um Gemüse. Kepler dankte. Er schnitt das Fleisch in kleine Stücke, faltete den Fladen zu einer spitzen Tüte und füllte sie mit dem Fleisch. Anschließend bekam er zwei kleine, etwas matschige Brikettkugeln, die entfernt nach Gemisch aus Tomaten und schwarzem Pfeffer schmeckten. Die zerquetschte er kurzerhand in die Fleischtüte. Danach entschied er, draußen zu essen, seit er hier war, blickten alle Besucher nur noch zu ihm. Er bestellte Wasser und bekam einen großen Becher aus etwas, das sich wie Pappe anfühlte.
"Danke. Was bin ich schuldig?", erkundigte er sich und sah sich nach Goii um, weil er kein zeitgemäßes Geld hatte.
"Was meinst du?", fragte Kiía stutzig.
"Wieviel muss ich bezahlen?", erkundigte Kepler sich wehleidig.
"Be – was?"
"Oh Lady... Was bekommst du für das Essen?"
"Was soll ich dafür bekommen?", fragte Kiía zurück und sah ihn wie ein völlig geistesverwirrtes Individuum an.
"Du hast keine Ahnung was Geld ist, oder?", vermutete Kepler.
"Benutze bitte normale Worte", verlangte die Köchin leicht aufgebracht.
"Kommunismus hat tatsächlich etwas für sich", stellte Kepler amüsiert halblaut fest, "man braucht für Einheitspulver nicht zu bezahlen." Er deutete auf das Essen. "Ich stehe jetzt auf, nehme das mit und gehe einfach. Und alles ist gut?"
" Wenn du es essen und keinen Unfug damit treiben willst – ja", gab Kiía etwas
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