Das Wiegen der Seele (German Edition)
Glas befand en sich Burscheidt und zwei weitere Polizisten, und verfolgten das Verhör. Ein Computer nahm das Gespräch auf.
„Herr Krums, S ie können mir mit Sicherheit sagen, wo S ie gestern Nacht zwischen und zwölf Uhr und drei Uhr gewesen sind?“ , fing Nettgen das Verhör an.
Es herrschte Stille. Krums sagte kein Wort. Sein Kopf war noch immer gesenkt, die Hände auf dem Tisch zusammen gefaltet. Er blickte zögernd zu Nettgen.
„Ich habe damit nichts zu tun! Was soll das alles?“
„Ich wiederhole mich nur ungern! Beantworten S ie meine Fragen! Wo waren S ie heute Morgen zwischen null und drei Uhr?“
„Ich war im Dienst. War auf Objektschutz!“ antwortete Krums.
„Und wo, wenn ich fragen darf?“
„Ich betreue im Moment den Gewerbepark West ! “
„Überlegen S ie sich gut, was S ie mir antworten, Herr Krums.“ Nettgen trat an den Tisch und stützte sich mit den Handflächen auf die Platte ab. Er starrte Krums direkt in die Augen.
„Ich observierte den Gewerbepark West.“
Nettgen bemerkte ein Zittern an seinen Händen.
„Gut Herr Krums. Wie S ie möchten. Jetzt erzähle ich I hnen was. Sie haben sich im gefragten Zeitraum im Stadtwald aufgehalten. Ihr Dienstfahrzeug wurde gesehen und wir haben es, nachdem wir uns mit ihrer Dienststelle in Verbindung gesetzt haben, anhand des Kennzeichens als I hres identifizieren können! Sind S ie etwa zu Fuß zum Gewerbepark West, da S ie ein wenig Auslauf brauchten? Ganz schön weit bis dahin, oder meinen S ie nicht?“
„Mein Gott! Ja! Ich war im Stadtwald!“ , gab Krums resigniert zu. „Ist das verboten?“
„Nein“, meinte Nettgen , „aber einen Menschen zu töten ist verboten! Sie sitzen verdammt tief in der Scheiße!“
Krums erhob sich vom Stuhl. So ruckartig, dass dieser nach hinten fiel und auf den Boden schlug. Entsetzt blickte er zu Nettgen.
„Ich habe was? Ich habe niemanden umgebracht! Ich schwöre es !“
„Dann erklären S ie mir, was S ie dort zu suchen hatten. Und erzählen S ie mir nicht, dass das Gebiet zu I hrem Objektschutz gehörte.“ Nettgen half Krums, den Stuhl wieder hinzustellen.
„Ich, ich ... Kommissar Nettgen, bleiben meine Aussagen hier auf dem Revier?“
„Das kommt darauf an, was wir herausfinden. Also, warum waren S ie dort?“
“Ich ... i ch war nicht alleine. Ich habe mich mit meiner Freundin getroffen. Es darf niemand wissen.“ Krums wirkte wie ein Häufchen Elend.
„Wollen S ie mich jetzt verarschen?“ , fragte Nettgen drohend.
„Nein Kommissar. Katarina ist verheiratet. Wir haben uns vor drei Monaten kennen gelernt. Wir treffen uns nur selten. Ihr Mann darf von der Sache nichts mitbekommen. Noch nicht. Das ist die Wahrheit, ich schwöre es Ihnen !“
„Nennen S ie mir I hren Namen und Adresse!“
„Kommissar, bitte, halten S ie sie da raus. Ihr Mann darf von der Sache nichts mitbekommen. Ich sage die Wahrheit, bitte ...“
„Wir werden so diskret wie möglich sein, aber das hätten S ie beide sich vielleicht vorher überlegen sollen. Finden S ie es nicht auch ein wenig seltsam, eine verheiratete Frau mitten in der Nach im Stadtwald zu treffen? Also, Namen und Anschrift der Dame, bitte!“
Krums zögerte. „Sie heißt Katarina Schubert “ E r zitterte.
„Und weiter?“ , forderte Nettgen.
„Sie wohnt auf der Alfredstra ß e, gegenüber HochTief . Bitte Kommissar, ihr Mann darf nichts erfahren. Bitte!“
Nettgen schaute in den Spiegel und nickte. Daraufhin setzte sich ein Kollege an einen PC und telefonierte.
„Okay Herr Krums, wir werden ihre Angaben überprüfen, darauf können S ie Gift nehmen!“
Nettgens Handy klingelte. Nettgen dachte an die diversen Anrufversuche und griff in die Hosentasche. Während er das Handy hervor holte, ging er auf den Flur und ließ Krums alleine. Er schloss die Tür hinter sich und schaute auf das Display. Vier Anrufe und zwei Kurzmitteilungen. Die Anrufe waren von einer unterdrückten Nummer, die SMS von seiner Mailbox. Nettgen hörte sie ab.
Kommissar, S ie sind hier. Bitte helfen S ie mir, bitte. Sie sind da ....
Es war Professor Neuhausen. Nettgen stand der Schweiß auf der Stirn. Er wäre am liebsten im Erdboden versunken. Warum war er nicht schon viel früher ans Telefon gegangen? Warum hatte Neuhausen nicht auf seiner Dienstnummer angerufen oder sich durchstellen lassen? Er ahnte Fürchterliches. Blitzartig riss der die Tür zum Nebenraum auf und schilderte Burscheidt die Situation.
Keine fünfundvierzig Minuten später
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