Das Wiegen der Seele (German Edition)
versetzte die niederen Ränge in Schrecken.
„ Bisher nicht “, antwortete Löffler . „W ir versuchen, Verbindungen aufzubauen. “
„ Dann beeilen S ie sich ein bisschen, wir brauchen dringend handfeste Ermittlungsergebnisse “, meckerte Burscheidt. „ Und kümmern S ie sich später um die Presse. Halten Sie die Geier kurz und vertrösten S ie sie. Ich will so schnell es geht wissen, welcher Zusammenhang zwischen Crampton und diesem Ab Abduram besteht, wenns geht schon gestern. Wir müssen wissen, ob sich dahinter eine Organisation, eine Verschwörung oder andere Gruppierungen verbergen. “
„ Auf einmal ... “, murmelte Nettgen vor sich hin.
„ Haben S ie etwas zu sagen? “, fragte Burscheidt ihn. Ein Mitarbeiter des Ermittlungsdienstes rettete die Situation. Er trat an Burscheidts Schreibtisch und legte ihm eine Liste auf den Tisch.
„ Zumindest wissen wir, dass Ab Abduram eine Woche vor dem Mord an Crampton von Kairo nach Köln gekommen ist. Seitdem hielt er sich hier auf. Er war auf der Passagierliste des Fluges, den auch Crampton genommen hat. Interessant, nicht wahr? Vielleicht wartete er hier auf neue Anweisungen. “
„ Gute Arbeit “, meinte Burscheidt. „ Ich denke, wir werden keine weiteren Überraschungen erleben, was die Todesursache betrifft. Die Autopsieberichte sind zwar noch in Arbeit, aber der Fall ist klar. Vielleicht bringt uns auch die Tätowierung weiter, auffällig genug ist die ja. Was ist mit Fingerabdrücken? “
Nettgen runzelte die Stirn und meinte: „ Nichts, wir haben auch diesmal keine Spuren entdecken können. “ Dass er einen Schließfachschlüssel gefunden hatte, verschwieg er lieber. Dieser Sache wollte er selbst nachgehen, auch wenn es nachher Ärger gab. Er warf Löffler einen warnenden Blick zu, damit auch dieser nichts von weiteren Spuren berichtete.
Nettgen fuhr fort: „ Keine Fingerabdrücke, nicht die geringste Spur. Wir vermuten wie bei Crampton einen Profikiller. Wir haben auch keine Zeugen ... das heißt ... bisher noch nicht. Allerdings ist das auch nicht das Viertel, wo Zeugen angestürmt kommen und sich einreihen, um bei den Ermittlungen zu helfen. In dieser Gegend hat jeder Fünfte Dreck am Stecken. Ich vermute, es handelt sich um ein und denselben Täter, der es auf Crampton und Ab Abduram abgesehen hatte ... vielleicht war es Superman persönlich “, fügte er mehr zu sich selbst hinzu. Das Grinsen der übrigen Anwesenden brachte Burscheidt auf die Palme.
„ Lassen S ie I hre Scherze, mir ist nicht danach! “, schnauzte er Nettgen an. Er atmete hörbar durch, um sich wieder zu fangen. Dann fuhr er fort:
„ Mit dem Profikiller könnten S ie recht haben. Aber die geben wohl weniger eine Anzeige auf. Vielleicht wurde Ab Abduram angeheuert und war Mittel zum Zweck, leistete also sozusagen die Vorarbeiten. Kümmern Sie sich darum! “
Dann stand er auf und streckte seine Beine. Er lächelte über den Schreibtisch hinweg und schaute seine Mannschaft an.
„ Wir haben eine schwere Aufgabe. Finden S ie den oder die Mörder und bringen S ie mir Fakten, und zwar so schnell wie möglich. Also: Ab an die Arbeit, bevor ein Fluch uns alle ereilt! “
Nun konnte Nettgen nicht mehr an sich halten. „ Fanden S ie das jetzt komisch? Mir ist nämlich auch nicht zum Lachen! Und wissen S ie was ...? Ich gehe jetzt – und zwar heim! Da habe ich wenigstens Ruhe und kann mich ohne I hr Gemotze auf den Fall konzentrieren! “
Noch bevor Burscheidt zu einer Antwort ansetzen konnte, drehte Nettgen auf dem Absatz um und verließ das Büro. Burscheidt kochte vor Wut und schien jeden Moment zu platzen. Auch Löffler winkte nur unbeschwert und folgte Nettgen. Er wollte sich das Gemecker von Burscheidt sparen und zog es vor, schnell das Weite zu suchen, bevor der Chef loslegte.
„ Man, man, man Ralf! “, meinte er zu Nettgen, als sie sich im Flur trafen und im Hintergrund die ersten Ansätze von Burscheidts Gebrüll zu vernehmen waren.
„ Was man ?“ , grummelte Nettgen. „Manchmal könnte ich den ... a ls wenn wir im Kindergarten wären und nicht unsere Arbeit machen würden.“
„ Du bist aber auch empfindlich. Ein wenig kann ich Burscheidt ja verstehen. Mir würde auch der Hintern gehen, wenn mir die Presse im Nacken sitzen würde und ich noch immer keine Ergebnisse vorweisen könnte. Was hast du jetzt vor? “
Nettgen setzte seinen Weg fort und erwiderte: „ Ist doch wohl nicht meine Schuld. Ich mache jetzt meine Arbeit und die werde ich von
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