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Das wilde Herz der Highlands

Titel: Das wilde Herz der Highlands Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynsay Sands
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zwingen, Euch nachzujagen und zu Fall zu bringen, könnte ich versucht sein, die Vermählung vorzuziehen und die Ehe zu besiegeln, noch ehe wir die Burg erreicht haben. Nie hätte ich gedacht, dass Ihr Begehren in mir entfachen könntet, aber wie Ihr Euch da unter mir windet, lodert wahrlich ein Feuer in mir.“
    Wie erwartet, erstarrte sie umgehend. Er grinste breit. „Ah, Mylady, Ihr habt mich wirklich angestachelt. Sollen wir nicht hier und jetzt auf die alte heidnische Weise heiraten?“
    Sie sah ihn mit einem seltsamen Ausdruck an, und ihre Nase zuckte.
    Blake stemmte sich ein wenig hoch und betrachtete sie mit fragend gehobenen Brauen. „Was ist?“
    „Seid Ihr das?“
    „Was?“
    „Ihr stinkt wie ein Schweinestall. Hättet Ihr nicht baden können, ehe Ihr mir nachsetzt?“
    Er hob sich von ihr fort, kam auf die Füße und streckte Seonaid eine helfende Hand entgegen, nur um sie sogleich zurückzuziehen, als ihm einfiel, wozu dies beim letzten Mal geführt hatte.
    Erheitert stand sie aus eigener Kraft auf und schritt ihm voran auf die Reiter zu, die eben die Lichtung erreichten. Dieses Mal waren sie vollzählig. Rolfe Kenwick und Little George hatten die beiden Frauen wieder vor sich im Sattel, und auch der Bischof, die drei Dunbar-Krieger und die Bewaffneten waren bei ihnen. Seonaid beachtete sie nicht, sondern trat in stummer Kapitulation zu Blakes Pferd. Bevor sie aufstieg, schaute sie zu ihm zurück. Er stand noch immer am selben Fleck und sah zu ihr hinüber. „Übrigens, was das Vorverlegen der Eheschließung angeht: Bevor Ihr zur Tat schreitet, solltet Ihr Euch über eines im Klaren sein“, sagte sie.
    „Und das wäre?“
    „Zwar habt Ihr mir das Schwert genommen, aber mein Sgian dubh habe ich noch. Ich werde nicht zögern, es einzusetzen, solltet Ihr mich anrühren. Und es wäre doch jammerschade, wenn aus Eurer schönen tiefen Stimme mit einem Mal eine hohe würde.“
    Damit drehte sie sich um, saß auf und wartete mit eisiger Miene, bis er hinter ihr in den Sattel gestiegen war.
    „Was ist ein Sgian dubh?“
    Kenwick, Bischof Wykeham und Little George sahen verständnislos auf. Sie saßen um ein Feuer, nachdem sie den ganzen Tag geritten waren. Da sie die Pferde, die eine doppelte Last trugen, nicht hatten überanstrengen wollen, hatten sie ein langsames Tempo angeschlagen. Nun entspannten sie sich  am Lagerfeuer, das sie angezündet hatten, als die Dämmerung sich übers Land gesenkt hatte. Die Frauen badeten jenseits der Bäume im kühlen Fluss. Blake hatte überlegt, ob er eine Wache aufstellen sollte, sich jedoch dagegen entschieden. Stattdessen hatte er sechs Männer bei den Pferden postiert, denn ohne Pferde würden die Frauen nicht weit kommen.
    Beim Gedanken an Pferde wand er sich unbehaglich. Er wusste nicht, wie es Kenwick und Little George ergangen war, doch für ihn war es ein höllisch unbequemer Ritt gewesen. Er war überaus dankbar dafür, sich endlich ausruhen zu dürfen. Sein Unterleib schmerzte noch immer vom Tritt, und nach acht Stunden im Sattel fühlte sich die Stelle nicht unbedingt besser an. Einen Großteil des Ritts hatte er damit zugebracht, einerseits ein wachsames Auge auf die steif und unbewegt dasitzende Seonaid vor ihm zu haben und andererseits die seltsamen Empfindungen auszublenden, die ihre Nähe in ihm weckte.
    Das gesamte Unterfangen hatte eine für ihn höchst unerwartete Wende genommen. Aufgebrochen war er mit dem Unwillen eines Mannes, der auf dem Weg in den „Tower“ war, die große Londoner Gefängnisfestung. Inzwischen wusste er nicht mehr so recht, was er eigentlich empfand. Ein Teil von ihm sperrte sich nach wie vor gegen die Ehe mit dieser Schottin, doch einem anderen - eben dem, der ihm von dem Tritt wehtat - war zumindest am Vollzug der Ehe gelegen. Sehr zu seinem Unmut fühlte er sich von dieser wilden Amazone, mit der er verlobt war, körperlich durchaus angezogen. Die ersten Anzeichen dafür hatte er verspürt, als er im Wald mit ihr gerungen hatte, und im Laufe des Tages war diese Neigung nicht geschwunden, sondern stärker geworden. Er hatte sich gar ein-, zweimal selbst für seinen Vorschlag verflucht, die Frauen mit den Männern reiten zu lassen. Seonaids Hinterteil an seine Lenden gepresst zu fühlen hatte ihn mächtig abgelenkt.
    Wäre dies alles gewesen, hätte er die Regung als befremdliches Verlangen abtun, die Frau heiraten, sie ins Bett holen und anschließend vergessen können. Aber was er für Seonaid empfand, war ein wenig

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