Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Das wilde Herz der Highlands

Titel: Das wilde Herz der Highlands Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynsay Sands
Vom Netzwerk:
Topf verwenden ließe.“
    Darauf wusste Seonaid nichts zu erwidern. Herrgott, wieso war ihr nicht selbst eingefallen, dass sie ein Behältnis für den Eintopf brauchten? Sie hätte sich schlagen mögen für so viel Dummheit, aber ehe sie dieses Vorhaben umsetzen konnte, trat Helen vor.
    „Ich habe einen Topf, Mylord“, sagte sie hastig.
    Überrascht starrte Seonaid sie an. „Ihr habt einen?“
    Helen nickte. „Erinnert Ihr Euch an das Bündel, das ich im Stall des Klosters gelassen hatte? Ich habe Euch davon erzählt, als Ihr mich aufgefordert habt zu packen.“
    „Aye. “ Seonaid nickte.
    „Nun, darin ist ein Topf. Deshalb hatte ich das Bündel im Stall gelassen, aber ich habe es geholt, als wir die Pferde gesattelt haben. Ich dachte mir ... nun ... schließlich hat mir der Topf schon einmal das Leben gerettet“, endete sie achselzuckend.
    Sie hätte Helen drücken mögen für so viel Geistesgegenwart. Ihr Respekt für die Engländerin wuchs. Helen war nicht auf den Kopf gefallen.
    Hinter Seonaid blaffte Sherwell Befehle, schickte ein paar Krieger auf Kaninchenjagd und wies andere an, ein Feuer zu entzünden. Sie lächelte Helen zu. „Ihr bittet ihn besser, Euch einige Männer abzustellen, die Euch helfen, Lauch und dergleichen für den Eintopfzu suchen. Damit lässt sich der Geschmack des Krautes überdecken. Wenn ich mich anbiete, wird er mir nur einmal mehr Vorhalten, ich wolle ihn vergiften.“
    Helen nickte, rührte sich aber nicht. „Ich weiß nicht, wie viel von der Pflanze ich nehmen muss“, gab sie nach kurzem Zögern zu.
    Seonaid legte die Stirn in Falten und zuckte schließlich mit den Schultern. „Geht nach Gefühl vor.“
    „Aber wenn ich zu viel hineintue, bringe ich sie womöglich um.
    „Wäre kein großer Verlust“, erwiderte Seonaid amüsiert und seufzte, als sie Helens entsetzten Ausdruck sah. Die Engländer hatten einfach keinen Sinn für schottischen Humor. „Das war ein Scherz. Nun gut, vermutlich ist zu wenig besser als zu viel, selbst wenn sie nicht so lange schlafen, wie uns lieb wäre. Sofern uns nur genügend Zeit bleibt, um zu entkommen ...“ Wieder zuckte sie mit den Schultern.
    Helen nickte ernst und schritt an ihr vorbei zu Sherwell.
    Seonaid beschloss, sich ein behagliches Fleckchen zu suchen, um sich auszuruhen. Es würde eine Weile dauern, bis der Eintopf fertig war, und es schien ihr nur klug zu sein, sich ein wenig hinzulegen, wenn sie die ganze Nacht unterwegs sein wollten. Da Helen kochen musste, würde sie nicht zum Schlafen kommen, aber falls sie müde wurde, würden Aeldra und Seonaid sich damit abwechseln, sie vor sich im Sattel zu halten. Dadurch würden sie langsamer vorankommen, aber eine andere Möglichkeit fiel ihr nicht ein. Sie fand eine Stelle mit weichem Gras, legte sich auf die Seite, schloss die Augen und versuchte sich zu entspannen. Kurz darauf spürte sie, wie Aeldra sich hinter ihr ausstreckte.
    „Werdet Ihr wohl endlich aufhören, die Dame derart finster anzustarren?“
    Kenwicks gereizte Worte ließen Blake noch finsterer dreinschauen, aber er wandte den Blick nicht von seiner Braut ab, sondern schüttelte nur den Kopf. „Sie plant etwas, das fühle ich.“
    „Sie schläft“, beschied Kenwick ihm, mit seiner Geduld hörbar am Ende.
    „Das zumindest soll ich annehmen“, entgegnete er versonnen. „In Wahrheit aber schmiedet sie Ränke. Und sobald sie glaubt, dass sie mich genarrt hat und ich mich in Sicherheit wiege, springt sie auf und schlachtet uns alle ab.“
    Erheitert schnaubte Kenwick. „Sie ist Eure Verlobte, kein Höllendämon.“
    „Besteht da ein Unterschied?“, fragte Blake trocken.
    Kenwick gab auf, schritt kopfschüttelnd davon und überließ Blake seiner Wache über die Frau, die seiner Überzeugung nach ihren Schlaf nur heuchelte. Wie sie so dalag, hatte sie etwas Engelsgleiches an sich, aber seine nach wie vor empfindlichen Kronjuwelen sagten ihm, dass sie alles andere als das war. Seonaid Dunbar war eine Ausgeburt der Hölle und nichts weiter. Nie wieder würde er sich in ihrer Gegenwart eine Blöße geben. Also saß er da und beobachtete sie und hätte fast meinen können, dass sie tatsächlich schlummerte, weil sie ruhig und regelmäßig atmete. Doch er war überzeugt, dass sie noch nicht aufgegeben hatte. Sie hatte bewiesen, dass sie zu stur dafür war. Nay, sie plante etwas, und er hätte zu gern gewusst, was.
    Der Geruch des köchelnden Eintopfs wehte durchs Lager, und Blake atmete tief ein und merkte, dass

Weitere Kostenlose Bücher