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Das Wing 4 Syndrom

Das Wing 4 Syndrom

Titel: Das Wing 4 Syndrom Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Williamson
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murmelte sein Vater. „Und doch hoffe ich, noch irgend etwas aus ihm herauszukriegen. Der Navarch hat ihn als nächsten Kommandanten der Zone benannt. Wenn wir ihn dazu bewegen können, daß er sich Brong anhört …“
    „Wenn!“ Cyra zuckte die Schultern. „Die Wahrscheinlichkeit dafür ist gering.“
    Keth wollte den Augenblick seines Verlustes hinausschieben, und so führte er sie zu Obmann Taiko, dann zu einem Ballspiel und schließlich mit Chelni zum Abendessen. Sie überraschte ihn mit der Wärme, die von ihr ausging, und versprach ihnen, ihren Onkel zu bitten, das in seiner Macht stehende zu tun. Als die Zeit gekommen war, daß sie ihn wieder verlassen mußten, fragte Cyra, was er ihnen hatte zeigen wollen.
    „Ein Drachenei“, sagte er. „Ein ganz seltsames. Metall statt Stein. Es will nach oben fallen.“
    Einen Augenblick lang stand ihr der Mund offen. Sie waren auf dem Arbeitsdeck, wo Chelni sie verlassen hatte. Sein Vater fuhr herum, als hätte ihn etwas erschreckt, das hinter ihm stand.
    „ Das hast du gefunden?“ Ihre Augen musterten ihn ungläubig. „In der alten Stadt?“
    „Drunten, unter der Schule. Es muß einmal ein Museum gewesen sein. Ein Dutzend Steineier befanden sich dort.“
    „Laß mich sehen!“
    Als sie sein Zimmer erreichten, sah sich sein Vater im Korridor um und versperrte dann die Tür hinter sich. Atemlos sahen sie ihm zu, wie er die kleine Kugel aus seinem Versteck unter den alten Tutorenbändern herausholte und sie dann aus seiner Hand schweben ließ.
    Cyra schnappte sie sich aus der Luft.
    „Ein Mono-Pol!“ Sie stand da, starrte die kleine Kugel an, prüfte ihre Steigkraft, und ihre schmale Hand zitterte dabei. „Mansfields Rhodo-Mono-Pol!“
    Jetzt griff sein Vater danach, und sie Heß ihm die Kugel.
    „Ich dachte …“ Keth hielt den Atem an. „Was ist ein Mono-Pol?“
    „Ein einzelner rhodomagnetischer Pol.“ Ihre Augen blieben hungrig darauf gerichtet, während sie zu ihm sprach. „Der hier ist offensichtlich positiv. Im allgemeinen hat die Materie eine leichte positive Rhodopolarität. Ein positiver Pol stößt die Masse des Planeten ab.“
    Zu guter Letzt konnte sie ihn wieder ansehen, gerade als sei sie erleichtert, die Kugel wieder in der Hand zu halten.
    „Mansfield muß sie von der Deliverance mitgebrachte haben. Falls wir sie je brauchten, als »letzte Zuflucht*, wie er das nannte, gegen die Humanoiden. Wahrscheinlich hatte er sie unter den alten, steinernen Artefakten versteckt.“ Ihr Blick wurde starr. „War da sonst noch etwas?“
    „Ein Skelett“, sagte er. „Berge von Schmutz.“
    „Das könnte reichen.“ Fast hatte er den Eindruck, als sähe sie jünger aus. „Ich könnte die Mathematik daraus entwickeln. Einen Weg finden, Rhodokräfte zu induzieren. Neue und stärkere Mono-Pole herstellen. Und mit etwas Glück sogar genügend erfahren, um irgendeine Rhodowaffe herzustellen.“
    „Bist du sicher?“ fragte sein Vater. „Ich meine, daß das alles war?“
    „Alles, was ich gesehen habe.“
    „Du warst allein dort unten in den toten Etagen?“ Cyra starrte ihn an. „Wie hast du es geschafft, die Erlaubnis dafür zu bekommen?“
    „Habe ich nicht.“
    Er berichtete von seinen geheimen Expeditionen.
    „Ein schreckliches Risiko!“ Sie saß auf seiner Pritsche und zog ihn jetzt neben sich. „Wenn du gestürzt wärst oder dein Licht verloren …“
    Er spürte, wie ihr schlanker Körper zitterte.
    „Und du hast nie darüber gesprochen?“ Sie sah ihn abrupt an. „Ich sehe, daß der Mono-Pol dir sehr viel bedeutet, aber du mußt ihn natürlich uns geben.“
    „Es gehört mir …“ Er unterdrückte einen verletzten Protest. „Wenn ihr ihn braucht – dann nehmt ihn.“
    „Ja, wir brauchen ihn.“ Die Stimme seines Vaters klang nun fester. „Er sollte uns dabei behilflich sein, denen zu beweisen, daß ich mehr als ein Schwindler bin.“
    Plötzlich änderten sie alle Pläne. Sie schickten ihn weg, um ihren Flug nach Malili abzusagen und eine Passage nach Northdyke zu buchen.
    „Du wirst nicht viel von uns hören“, sagte sein Vater, ehe sie weggingen. „Wir werden genauso vorsichtig sein müssen, wie du es warst. Die Humanoiden könnten, wenn sie auf Kyronia sind, jeden unvorsichtigen Einsatz von Rhodo-Energie entdecken. Und außerdem wissen wir ja schließlich nicht, ob sie nicht schon Agenten hier auf Kai haben. Wir müssen uns versteckt halten, müssen versuchen, insgeheim Hilfe zu beschaffen. Du darfst nichts tun, was

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