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Das Wing 4 Syndrom

Das Wing 4 Syndrom

Titel: Das Wing 4 Syndrom Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Williamson
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Quotenpunkte gehortet und ihm einen Beutel mit Felsnußbiskuits mitgebracht. Er hatte ganz vergessen, wie gern er sie aß.
    Auch Cyra wirkte hagerer, das Warme und Weiche an ihr war verschwunden. Ihr Kinn wirkte kantig, ihr dunkel gebräuntes Gesicht war von Falten durchzogen. Ihre Augen blickten mißtrauisch. Aus dem Muttermal unter ihrem Auge waren dicke schwarze Haare gewachsen. Sein Vater war dünner und strenger und eigenartig unruhig, wenn hinter ihnen irgend etwas Unerwartetes geschah. Sie lebten immer noch in Angst und Schrecken vor den Humanoiden.
    „Sieben Jahre vorbei.“ Die Stimme seines Vaters war höher und hatte die Hälfte ihrer Kraft verloren. „Die Humanoiden sind sieben Jahre näher gerückt, und wir sind immer noch waffenlos.“
    Cyra überraschte ihn mit einem Geschenk von Bosun Brong – einem kleinen Becher aus getriebenem Gold, mit dem scharf geschnittenen Bild eines seltsam geformten Baumes geschmückt. Der Stamm war dick und wirkte wulstig, ringsum hingen die Zweige herunter; er wirkte eigenartig stilisiert und seltsam elegant. Es machte Keth Freude, den Becher zu betasten und anzusehen, ohne daß er richtig wußte, weshalb.
    „Das ist eine Arbeit der Leleyos“, sagte sie. „Sehr selten, weil sie nur ganz wenige Arbeiten herstellen. Wahrscheinlich aus einem ursprünglichen Nugget gehämmert. Ein zeremonielles Gefäß, sagte Brong, das man ihm gab, als er sich einem Eingeborenenkult anschloß. Er sagt, daß man die Pflanze Hirnbaum nennt. Der Becher ist sehr wertvoll; du solltest ihn nicht verkaufen.“
    „Warum …“ Keth kniff die Augen zusammen als blendete ihn der gelbe Glanz. „Warum für mich?“
    „Er möchte, daß du gut von ihm denkst, Keth.“
    Er sah seinen Vater und entdeckte, wie die Spinnennarbe weiß wurde.

 
9
 
Feyolin Verbotene malilianische Droge, die in den Leleyo-Zeremonien benutzt wird; Herkunft unbekannt. Berichte über seltsame Auswirkungen sind unbestätigt.
     
    Bosun Brong war in die Zone zurückgekehrt, erzählten sie ihm, und hielt dort, während ihrer Abwesenheit, die Station des Schutztrupps besetzt.
    „Ich habe ihm nie getraut“, murmelte sein Vater, „mit seinen Eingeborenentricks und den unglaublichen Geschichten, die er erzählt. Aber seine Leleyos kennt er, und er behauptet die ganze Zeit, er wolle uns helfen. Unser letzter Freund – wenn er wirklich einer ist.“
    Cyra hatte keine von den Rhodoquellen gefunden, die sie suchte, und war nicht einmal imstande gewesen, eine einzige davon auch nur zu lokalisieren.
    „Wir haben kein Geld, um ein Saniboot zu kaufen, zu mieten oder zu bauen“, sagte sein Vater. „Wir konnten nicht über den Perimeter hinaus, und innerhalb der Zone war mit primitiven Instrumenten nicht viel zu erkennen. Es muß sich um eine ganze Anzahl verschiedener Quellen handeln, die alle zu schwach sind, als daß wir ihre Wirkung auseinanderhalten könnten.“
    „Ich habe mit Brong darüber gesprochen“, fügte Cyra hinzu. „Er meint, es könnten Hirnbäume sein.“ Sie deutete mit einer Kopfbewegung auf den goldenen Becher, den Keth immer noch benommen zwischen den Fingern drehte. „Heilige Pflanzen sind das, haben ihm seine Eingeborenenfreunde gesagt. Er behauptet, er hätte noch nie einen gesehen.“
    „Wenn du ihm das glauben willst!“ Sein Vater schien ziemlich erzürnt zu sein. „Ein Feyolinsüchtiger. Wenn er davon high ist, könnte er alles mögliche sagen. Manchmal frage ich mich, ob all das Geschwätz über die Humanoiden auf Kyronia nicht ein Feyolintraum war.“
    „Das habe ich mir auch gedacht.“ Cyra schüttelte unsicher den grauhaarigen Kopf. „Andererseits …“ Sie schwieg einen Augenblick lang und starrte das goldene Gefäß an. „Ich bin sicher, daß er manchmal lügt, aber dann kann er andererseits auch wieder Dinge tun, die ich nicht begreifen kann.“
    „Seine Flucht!“ schnarrte sein Vater. „Ein paarmal ist er schon geflohen und konnte das nie erklären. Auch nicht, wie er vom Drachen nach Hause gekommen ist.“
    „Er sagt, er macht es mit Feyolin“, meinte Cyra. „Er hat mir sogar eine Probe von dem Zeug gegeben.“
    „Von seinen eingeborenen Verwandten eingeschmuggelt“, erwiderte sein Vater.
    „Er wollte, daß wir es versuchen, aber dazu waren wir natürlich nicht bereit.“ Sie schauderte. „Ich wollte es analysieren, bin aber damit nicht weitergekommen. Seltsames Zeug mit einem ganz eigenartigen Platingehalt. Es hat nichts mit irgendwelchen Alkaloiden zu tun, die wir

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