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Das Wing 4 Syndrom

Das Wing 4 Syndrom

Titel: Das Wing 4 Syndrom Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Williamson
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unsere Arbeit verraten könnte.“
    „Aber wir werden versuchen, mit dir in Verbindung zu bleiben.“ Und Cyra fügte hinzu: „Wir werden deinen wertvollen Mono-Pol nicht zerstören. Eines Tages wirst du ihn zurückbekommen.“
    „Skipper, jetzt hast du dir deinen Platz verdient.“ Sein Vater drückte seine Hand. „Wir wollen dich im Schutztrupp haben, wenn du mit der Schule fertig bist. Es sei denn …“ – die Spinne an seiner Wange zitterte – „… die Humanoiden kommen uns zuvor.“

 
10
 
Schwarze Jahrhunderte Eine Zeit der Gefahren und der Wirren, die von dem ersten Navarchen, dem großen Kyrondath Kyrone, beendet wurde, als er die kämpfenden Städte vereinte und das Schiffsgesetz wieder herstellte.
     
    Cyra und sein Vater verließen Greenpeak, ohne seine Abschlußfeier abzuwarten oder ihm zu sagen, wo sie sich aufhielten. Ihre gelegentlichen Tonkarten waren noch unbestimmter als zuvor und sagten ihm nur, daß sie viel zu arbeiten hätten, stets ohne irgendeinen Hinweis darauf, welche Fortschritte sie machten oder wie man sie erreichen konnte.
    Nach der Abschlußfeier verkündete der alte Obmann Taiko, daß Bootsmann Keth Kyrone ein Stipendium der Vorn-Voyagers bekommen hatte, das ihm vier Jahre Studium an der Akademie sicherte. Keth trank mit Chelni nach der Zeremonie eine Melonade und versuchte, ihr zu danken.
    „Danke lieber dem Admiral. Anscheinend hast du ihn beeindruckt.“ Sie hob ihr Glas, ihre großen Augen sahen ihn einladend an. „Sag ihm, daß du zur Flotte gehst.“
    „Ich kann nicht …“
    Er sah, wie ihr Lächeln erstarrte, aber er konnte ihr nichts von Cyra und seinem Vater und dem Mono-Pol erzählen.
    „Ich kann einfach nicht …“
    Tränen des Zorns traten ihr in die Augen. Er beugte sich über den kleinen Tisch und versuchte, ihr zu sagen, wie leid es ihm tat, aber sie wischte seine Hand mit einem blinden Schlag weg, der sein Glas traf und sein Gesicht mit Melonade bespritzte. Sie stand wortlos auf und ließ ihn sitzen.
    Trotzdem erhielt er das Stipendium. Als er im Wagen der circumpolaren Röhrenbahn saß, der zur Stadt Kratersee und ihrer Akademie fuhr, erfüllte ihn ein freudiges Vorgefühl. Er sah sich an der Schwelle zu einer aufregenden neuen Welt, näher dem Weltraum und Malili und der Wahrheit über die Humanoiden.
    Die alte Stadt dämpfte seine Hoffnungen. Aus den Bergen herausgehauen, wohin sich der alte Navarch nach dem Fall von Mansfort zurückgezogen hatte, hatte sie Kai dreihundert Jahre beherrscht, bis die Transplanetröhren gegraben waren und die Brücke in die polaren Zwillingshauptstädte Northdyke und Terratown gezogen war. Die Jahrhunderte, die seitdem vergangen waren, hatten all ihren alten Glanz verblassen lassen.
    Vom Schutztrupp gegründet, als dieser noch mächtig war, erfüllte die Akademie den größten Teil des alten Brückenviertels. Wenn auch die gewölbten Kavernen noch Schatten ihrer alten Größe bewahrten, deprimierte ihn doch das Alter von allem und erinnerte ihn an jene toten Etagen der ersten Hauptstadt, wo er den Mono-Pol gefunden hatte.
    Die meisten seiner Lehrer wirkten genauso gealtert wie das feuchte Gemäuer. Wenige waren für den Raumdienst ausgebildet worden, und keiner von ihnen hatte je Malili besucht. Seine Kurse begannen mit der trockenen Wiederholung dessen, was er in Greenpeak gelernt hatte, und er stellte fest, daß seine Raumausbildung bis zu seinem letzten Jahr warten mußte.
    Obwohl er Chelni erwartet hatte, immatrikulierte sie sich nicht. Eine kurze, formell klingende Tonkarte ließ ihn wissen, daß sie mit ihrem Onkel in die Zone reisen würde, um dort einen Ausbildungsplatz in der Vorn-Station einzunehmen. Sie hoffte, daß er sich doch noch entschließen würde, ihr zur Flotte zu folgen.
    Er hörte sich die Karte zweimal an, spürte Besorgnis unter ihrer gezwungen klingenden, eher brüchigen Stimme. Verstört, von der Erinnerung an ihre gemeinsamen Jahre erfüllt und über die Unsicherheit seiner eigenen Zukunft deprimiert, ging er durch die Lufttüren nach oben zum Paradedeck.
    Es war die Mitte einer Wintermondzeit. Der Drache stand als heller roter Funken am Himmel und überstrahlte alle Sterne in der näheren Umgebung. Obwohl die windlose Kälte ihm den Atem raubte, ging er quer über das Deck zur Reling. Der See lag einen Kilometer tief unter ihm von dem alten Staudamm im Krater festgehalten, der stets der Stadt das Leben gegeben hatte. Jetzt gefroren und mit schimmerndem Schnee bedeckt, dehnte er sich endlos

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