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Das Wing 4 Syndrom

Das Wing 4 Syndrom

Titel: Das Wing 4 Syndrom Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Williamson
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Palladiumball war an einem Ende eines locker angebrachten Stabs angebracht, während das andere Ende von einem grauen Bleiblock festgehalten wurde. Und alles drehte sich in einem kreisförmigen Gehäuse, das Leuchtdioden rings um den Rand aufwies. Ein Rhodiumschild an einem Scharnier sollte die Kugel bedecken.
    „Hundertmal empfindlicher als meine ersten Instrumente“, sagte Cyra. „Die basierten auf dem Rest-Rhodomagnetismus von natürlichem Palladium. Aber ich fürchte, die Humanoiden könnten die Feldwirkung von dem hier auffangen. Du darfst es nie bewegen, wenn der Deckel nicht geschlossen ist.
    Du mußt den Kompaß in die Zone bringen. Versuche, jene Rhodoquellen zu orten. Finde heraus, was sie sind. Hirnbäume, wie Brong meint? Leleyo-Artefakte? Humanoidensonden? Oder etwas völlig anderes? Das müssen wir wissen.“
    „Und achte auf Spione“, knarrte die Stimme seines Vaters. „Die Humanoiden könnten überall ihre Agenten eingeschleust haben. Nach allem, was wir über ihre Geschichte wissen, rechne ich damit, daß sie raffinierter sind als wir und völlig rücksichtslos jede Art von Rhodobedrohung für ihre Macht ausschalten würden.“
    „Die Gefahren sind echt.“ Cyra schien sich in ihrer Haut nicht wohlzufühlen. „Ich wollte dich nicht hineinziehen …“
    „Aber du bist jetzt hineingezogen“, sagte sein Vater. „Sollten wir dich nicht besser jetzt vereidigen?“
    Keth brauchte einen Augenblick, bis er begriff.
    „Denk darüber nach, Keth.“ Cyra hob warnend die Hand. „Denk über die Chancen nach. Die Menschen haben sich den Humanoiden auf vielen tausend Planeten widersetzt. Soweit uns bekannt, ist als einziges Schiff nur die Deliverance jemals entkommen.“
    „Ich brauche nicht nachzudenken.“ Seine unerwarteten Tränen ließen ihre Gesichter verschwommen erscheinen. „Mein ganzes Leben lang habe ich gewartet – darauf gewartet.“
    Sie saßen fast die ganze Nacht beisammen und schmiedeten Pläne. Cyra hatte seinen Flug in die Zone bereits gebucht.
    „Aber wir haben kein Geld für das Ticket. Wir müssen dich bitten …“
    Sie zögerte, verstummte schließlich.
    „Vesh hat einen privaten Sammler ausfindig gemacht, der deinen Leleyo-Becher haben möchte“, sagte sein Vater. „Bring ihn zu ihr, und dann besorgt sie deine Reisedokumente.“
    Keth war damit einverstanden, wenn auch sein erster Eifer bereits verblaßte. Wenn er Cyra und seinen Vater genauer ansah, begann er, ihre quälende Unsicherheit zu verspüren. Zwei alternde Menschen, von den Strapazen und der Enttäuschung niedergedrückt, Menschen, die sich vor einer Mordanklage verstecken mußten. Wie konnten sie hoffen, dem grenzenlosen Wissen und der Macht der Humanoiden gewachsen zu sein?
    Mitleid erfaßte ihn, als sie um Mitternacht in das schäbige kleine Wohnzimmer gingen, um zu Abend zu essen. Cyra murmelte eine Entschuldigung – in ihrem Versteck konnten sie sich keine Quotenpunkte beschaffen. Sie versuchten, ihm zuerst vorzulegen, und er sah, daß sie beide hungrig waren.

 
15
 
Kai-Zone Kai-Brückenkopf auf Malili, auf dem höchsten Punkt der südlichen Hemisphäre, mit Neutronengeräten sterilisiert und gegen bösartige Organismen mit ultravioletter Strahlung abgeschirmt.
     
    Sein Vater nahm ihm den Schutztrupp-Eid ab. Jene lange Nacht war jetzt beinahe vorüber, und sie waren alle vor Müdigkeit benommen. Er kniete an einer Bank in der engen Küche/Werkstatt nieder, beide Hände auf einer kleinen Laserpistole, die Cyra ihm geliehen hatte.
    Unsicher schwankend, aber immer noch entschlossen aufrecht, sprach sein Vater ihm die feierlichen Eidsätze vor, auf daß er sie wiederholte. Bis zu den letzten Grenzen von Geist und Körper würde er, bei Respektierung all der alten Verpflichtungen, die die Mannschaft dem Schiff und den legalen Befehlen seiner beschworenen Vorgesetzten entgegenzubringen hatte, und der Ehrung des Andenkens des ersten Navarchen, das Volk von Kai gegen die Humanoiden und alle anderen Feinde verteidigen, solange Leben in ihm war.
    „Wir haben gesagt, daß du ein Schutzmann bist, Skipper.“ Starr und streng wie eine Maschine, die Narbe purpurn unter den eisgrauen Stoppeln, wartete sein Vater darauf, daß Keth sich erhob und zum erstenmal salutierte. „Jetzt mußt du es beweisen.“
    Cyra half ihm, den Kompaß in einer verbeulten Raumkiste zu verstauen, die sein Vater stets in die Zone getragen hatte, und ging hinaus, um sicherzustellen, daß niemand sie beobachtete. Als er ging, spähte sie

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