Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Wing 4 Syndrom

Das Wing 4 Syndrom

Titel: Das Wing 4 Syndrom Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Williamson
Vom Netzwerk:
zerdrückt. Auch das, dachte er, ist symbolisch. Das Gebäude selbst war nicht sehr neu und grenzte an eine staubige Seitenstraße, die drei Häuserblocks weit den Hügel hinunterführte.
    „Ein bescheidenes Quartier, Schutzmann.“
    Brong komplimentierte ihn hinein und zeigte ihm drei kleine Räume. Ganz vorn eine Art Büro mit einem von der Zeit ausgebleichten Holostat eines strengen, jungen Mannes im Schwarz des Schutztrupps, das über dem ziemlich mitgenommenen Schreibtisch hing. Zu seiner Verblüffung erkannte er seinen Vater, glattrasiert und noch ohne die Narbe. Ein Raum dahinter, in dem Brong lebte. Ein weiterer oben, wo sich früher einmal Cyras Labor befunden hatte, war für ihn bereitgestellt worden.
    „Die Humanoiden werden uns ohne Zweifel etwas Eleganteres bauen.“ Brongs Stimme klang auf finstere Art ironisch. „Wenn wir es nicht schaffen, sie aufzuhalten.“
    Sie kletterten in den Raum, den er bekommen sollte. Von seiner schmalen Terrasse aus konnte er steile Straßenführungen erkennen und ganz weit entfernt und tief unter ihm einen winzigen Streifen des Horizonts von Malili. Es handelte sich nur um einen Fetzen einer blauen Wolke, und doch regte er seine Phantasie an.
    „Es gibt so viel, was ich noch erfahren möchte.“ Er wandte sich voll Eifer wieder Brong zu. „Alles, was Malili und die Zone betrifft. Aber zuvor – etwas über die Humanoiden.“ Er suchte in dem harten, maskenhaft wirkenden Gesicht nach einem menschlichen Ausdruck. „Cyra sagte, Sie hätten sie gesehen.“
    „Es gibt da eine Substanz.“ Brongs Augen blickten ihn schwarz und aufmerksam an. „Sie ist illegal. Ich sage also nichts darüber. Aber wenn ich diese Substanz nehme, kann ich wieder sehen.“
    „Die Humanoiden?“
    „Milliarden.“ Brongs Stimme klang ernst. „Über ganz Kyronia sind sie ausgeschwärmt, jenen jungfräulichen Planeten des Drachen, den Captain Vorn für uns verbuchen wollte. Die Hälfte des Planeten ist mit ihren glitzernden Gefängnissen übersät. Den Rest machen sie zum Wrack, um weitere Milliarden zu bauen, bis schließlich die Transportschiffe und sie hierher kommen.“
    Seine gelbe Kappe saß ihm schräg auf dem Kopf, und sein unglückliches Gesicht wirkte so noch länger und noch trauriger.
    „Wie bald?“
    „Ich weiß nur, was ich mit eigenem Auge gesehen habe.“
    Brong zuckte die Schultern. „Vor einem Monat sah ich ihnen zu, wie sie ein Schiff beluden. Es hat mir Angst gemacht, Schutzmann.“
    Er schauderte in dem mit feinsten Sandkörnchen durchsetzten Wind, der über die Terrasse peitschte.
    „Endlose schwarze Reihen von ihnen. Sie strömen förmlich aus den Fabriken, die sie herstellen, und marschieren über ihre Straßen, bis sie die Gangway erreichen. Mehr davon, als Sie sich vorstellen können. Der Admiral sagte, ich hätte einen Alptraum gehabt, als ich mit ihm sprach. Ich fürchte, er hat unrecht.“
    „Vor einem Monat …“ Keth wirkte, als bückte er in sich hinein und suchte etwas Bestimmtes, Greifbares, an dem er sich festhalten konnte. „Sie könnten bald hier sein.“
    „Wenn sie das nicht sind“ – Brongs Stimme klang sarkastisch –, „dann bin ich ein Lügner.“
    Keth zögerte. „Bosun, ich weiß nicht, wie ich Sie anpacken soll.“
    „Das wissen die Leute nie.“ Seine niedergeschlagen wirkende Stimme wurde noch leiser. „Ich bin der letzte Sonderling. Vom Tag meiner Geburt an nicht angepaßt, weil ich zur Hälfte Leleyo bin. Ein hartes Schicksal, Schutzmann.“
    Sein gelber Handschuh machte eine weit ausholende Bewegung, als wollte er die ganze Zone wegfegen.
    „Stellen Sie sich das vor, Schutzmann! Nie verstanden zu werden, nie als Mitgeschöpf einfach akzeptiert zu werden. Schauen Sie sich die hier an!“ Er spreizte seine Handschuhe. „Diese Hände habe ich für den Schutztrupp gegeben. Hat man mich als Gegenleistung dafür etwa vereidigt? Nein, nicht Ihr hochsinniger Herr Vater. Weil er mich nie leiden konnte. Gehaßt hat er mich geradezu. Und manchmal mich gefürchtet. Selbst jetzt, wo ich ganz allein die Leitung dieser Station habe und meine armseligen Ersparnisse dazu verwende, daß ich Palladium nach Kai schicken lasse, hat man mich noch immer nicht in den grandiosen Schutztrupp aufgenommen.“
    Er hielt inne und seufzte niedergeschlagen.
    „Die Leleyos waren freundlicher.“ Seine Stimme hatte sich gesenkt. „Sie sind in der richtigen Jahreszeit hierhergekommen, um mich zu besuchen. Von denen habe ich etwas über ihre

Weitere Kostenlose Bücher