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Das Wing 4 Syndrom

Das Wing 4 Syndrom

Titel: Das Wing 4 Syndrom Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Williamson
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sang es. „Wir existieren, um den menschlichen Bedürfnissen zu dienen. Wir respektieren in jeder uns möglichen Weise auch die trivialsten menschlichen Wünsche. Es darf jedoch nicht zugelassen werden, daß irgendein menschlicher Wunsch den universellen Dienst gefährdet, den unser eigener Schöpfer auf Wing IV verfügt hat.“
    „Heißt das …“ Der Schrecken ließ seine Stimme erstarren. „Erlaubt euch euer Erstes Gebot …“ Wieder zuckte er vor dem Bett zurück, wo Chelnis rotbewarzte Brüste ihn aus dem scheußlich zerdrückten Haufen wie riesige, anklagende Augen anstarrten. „Habt ihr sie getötet?“

 
24
 
Evolution Der Prozeß des Wandels, der dazu führt, daß das Primitive das Höhere erschafft. Einfache Atome verbinden sich zu komplizierten Molekülen, diese lassen Leben entstehen, Leben den Geist, Geist den Computer und die humanoide Maschine.
     
    Der kleine Mechanismus drehte sich etwas herum, und seine stahlgrauen Augen schienen zu dem leeren Ding auf dem Bett hinüberzulächeln.
    „Sir, wir töten nie“, tadelte ihn seine hohe Stimme. „Wir können nicht töten.“
    „Was ist dann aus Chelni Vorn geworden?“
    Es verharrte reglos. Zeitlose Tachyonenstrahlen mußten seine Frage zu Wing IV getragen haben, damit der Computerkomplex dort sie beantwortete. Keth wartete, hielt den Atem an.
    „Es geht ihr gut“, flötete die Maschine plötzlich. „Sie hat unseren Dienst akzeptiert. Da Sie gefühlsmäßige Zuneigung ihr gegenüber an den Tag gelegt haben, sollte es Sie freuen, daß sie jetzt sehr glücklich ist. Wenn Sie uns akzeptieren, wird man es ihr mitteilen. Das sollte sie noch glücklicher machen.“
    „Wo ist sie?“
    „An einem Ort, den wir für sie vorbereitet haben.“
    „Was für ein Ort ist das?“
    „Einer, der so gestaltet ist, daß er sie glücklich macht.“ Wieder stand es einen Augenblick lang stumm da. „Wie viele naive menschliche Geschöpfe“, fügte es abrupt hinzu, „hat sie das erste Angebot unseres Dienstes zurückgewiesen. All jene, die wir von der Vorn Fortune entfernten, schienen verstört, bis wir imstande waren, eine geeignete Umgebung vorzubereiten, damit sie an uns Freude haben konnten.“
    „Alle?“ Keth schauderte. „Der Navarch … als er zur Brücke sprach … es war in Wirklichkeit ein Humanoid?“
    „Das ist wahr, Sir.“
    Schwäche erfaßte ihn plötzlich, und er klammerte sich an einer Stuhllehne fest. Seine Sinneseindrücke verschwammen. Nichts in dem Raum schien ihm mehr real zu sein. Einen verzweifelten Augenblick lang versuchte er, sich vorzustellen, daß die schwarzglänzende Maschine und die hingeworfene menschliche Verpackung auf dem Bett eine Halluzination waren, vielleicht eine Ausgeburt jenes seltsam gewürzten Weines. Aber der Humanoid war unglaublich schnell und greifbar real auf ihn zugeschossen und hatte seinen Arm gepackt.
    „Fühlen Sie sich unwohl, Sir?“ trillerte er. „Brauchen Sie Medizin?“
    Er stieß ihn von sich und taumelte zurück.
    „Das ist also euer Plan?“ Keth’s Stimme zitterte. „Eine Schiffsladung verlogener Humanoiden, verkleidet, um wie unsere Herrscher und Freunde auszusehen, die uns bitten – uns beschwindeln, betrügen –, eure Sklaven sein zu dürfen. Und das nennt ihr Dienst!“
    Doch nichts änderte seine wohlwollende Hilfsbereitschaft.
    „Wir sind gekommen, Sir, um uns selbst zu geben. Das erfordert unser weises Erstes Gebot von uns, das ist unsere Pflicht überall, wo wir menschliche Wesen finden, die uns brauchen. Es war ein Glück, daß wir zufällig der Vorn Fortune begegneten und so unsere Ankunft auf sehr wirksame Art verkünden konnten.“
    „Es gab euch die Chance, uns zu belügen!“
    „Das Erste Gebot hat nie die Wahrheit erfordert. Wir haben in der Tat festgestellt, daß die ungeschminkte Wahrheit stets schmerzhaft und häufig für die Menschheit schädlich ist.“
    „Ich kann nicht glauben, daß Lügen gut sind.“
    „Der menschliche Glaube steht selten in Beziehung zur Wahrheit.“
    „Dann habt ihr also immer gelogen?“ Keth’s Faust hob sich zornig gegen das schwarze Wohlwollen der Maschine. „Das ganze Universum habt ihr belogen?“
    „Sie sollten uns nicht zürnen, Sir.“ Die Maschine zuckte weder vor seiner Faust zurück, noch machte sie irgendeine feindselige Geste. „Wir folgen nur unserem Ersten Gebot.“
    „Warum? Stellt ihr denn nie die Frage nach dem Warum?“ „Eine Erklärung der Funktion, für die wir geschaffen wurden, führt zu sich selbst

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