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Das Wing 4 Syndrom

Das Wing 4 Syndrom

Titel: Das Wing 4 Syndrom Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Williamson
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um Ihnen Erleichterung zu verschaffen.“
    Von Panik gepackt, sah Keth sich im Raum um. Die riesigen Thermofenster ließen sich nicht öffnen. Von den drei Türen hinter ihm führte eine wahrscheinlich ins Bad und eine in einen Ankleideraum. Die Tür, die zur Wendeltreppe führte, war ohne Zweifel der einzige Ausgang.
    „Wir müssen Sie warnen, Sir.“ Vermutlich hatte die Maschine die Anspannung seiner Muskeln bemerkt. „Jeder Versuch zur Gewaltanwendung wäre unklug. Wir werden zwar alles in unserer Macht stehende tun, um Sie vor Schaden zu bewahren, aber unser Dienst hier auf Kai ist noch nicht vollkommen, und es könnte sein, daß wir Sie nicht daran zu hindern vermögen, sich selbst Schaden zuzufügen. Aber unserer Aufmerksamkeit können Sie ganz sicher nicht entrinnen. Wir müssen Sie daran erinnern, daß der menschliche Körper ein relativ schwacher und zerbrechlicher Mechanismus ist.“
    Die nutzlosen Hände zu Fäusten geballt und von kaltem Schweiß überströmt, stand Keth da und starrte an der Maschine vorbei auf das riesige weiße Bett und den spöttisch starren Blick von Chelnis Brüsten.
    „Wenn Sie jener Gegenstand stört, werden wir ihn entfernen.“
    Es huschte zum Bett und griff die Maske, beugte sich vor, um sein Hemd und ihr scharlachrotes Kleid aufzusammeln und kam zu Keth zurück, alles über den schlanken, glänzenden Arm drapiert. Chelnis glänzendes Haar hing hinter den herunterbaumelnden Hälften ihres aufgespaltenen Gesichts auf den Teppich.
    „Geben Sie uns ihre Hose, Sir.“ Die freie Hand der Maschine griff nach seinem Gürtel. „Sie werden sie jetzt nicht …“
    Keth rechte Hand war mit einer gemessenen Bewegung in die Tasche gefahren. Er hielt den Atem an und versuchte, nicht einmal an die winzige Rhodowaffe zu denken. Jetzt schlössen sich seine Finger um sie. Sein Daumen fand die kleine Erhöhung des winzigen Palladium-Mono-Pols, bewegte den Schieber nach vorn, um ihn freizulegen.
    „Sir …“
    Keth riß die Waffe aus der Tasche und drückte sie dem Humanoiden ins Gesicht.

 
25
 
Warren Mansfield (Hammer) Der erste Entdecker des Rhodomagnetismus. Erfinder der Humanoiden und zugleich der erste von vielen, der ohne Erfolg versuchte, sie aufzuhalten. Am Ende durch Drogen und Psychochirurgie gezwungen, die fähigen Hände zu falten.
     
    Die protestierende Stimme des Humanoiden riß plötzlich ab. Seine Hand zuckte nach oben, erstarrte unmittelbar vor dem Mono-Pol. Aus dem Gleichgewicht gebracht, taumelte die Maschine langsam auf ihn zu, völlig starr, wie eingefroren. Keth wehrte sie ab und beobachtete ihren unglaublichen Fall.
    Obwohl es kein Geräusch gegeben hatte, keinen Blitz, keinen anderen von ihm wahrnehmbaren Effekt, war es tot. Er rollte auf seinem eigenen, steif gewordenen Arm herum, fiel mit einem dumpfen Geräusch auf den Teppich und blieb liegen. Eine von Chelnis Brüsten starrte Keth von seinem glatten schwarzen Leib an.
    Sein Herz schlug wie wild, sein Mund fühlte sich trocken an. Er umklammerte den Mono-Pol, seine Hand zitterte, war vom Schweiß feucht. Der Sieg war so leicht gewesen, so plötzlich und vollkommen, daß er kaum zu glauben wagte, gewonnen zu haben.
    Aber hatte er das?
    Es war nicht allein nach Kai gekommen. Auf dem Planeten gab es im Augenblick vielleicht zweihundert der schwarzen Maschinen, wovon die meisten ohne Zweifel immer noch als Besatzungsmitglieder von der Fortune maskiert waren. Jeder einzelne Humanoid war mit jedem anderen in ihrem interstellaren Netz verbunden, und jeder wußte alles, was jeder andere wahrnahm oder wußte.
    Sicher hatten sie bereits das Schicksal dieser Einheit gefühlt. Alle würden sie jetzt wissen, daß er jenen Rhodomono-Pol benutzt hatte, von dem Menschen nicht einmal etwas wissen durften. Sie würden seine Verfolgung aufnehmen, ganz schnell, würden in perfektem Gleichklang handeln, gelenkt und koordiniert von jenem fernen Computerkomplex.
    Der Mono-Pol selbst konnte ihn verraten. So wirksam er auch auf eine Distanz von einem Meter sein mochte, auf größere Entfernung würde er eher wie ein Leuchtturm wirken und verraten, wo er war. Mit dem Gefühl, ein gefährliches Experiment zu wagen und auf sorgsame Distanz von der gefallenen Maschine bedacht, schob Keth den Verschluß wieder vor.
    Der Humanoid blieb tot.
    Erleichtert schob er die Waffe in die Tasche zurück und drehte sich um, um einen Fluchtweg zu suchen. Der Raum würde ihm zur Falle werden, wenn sie rechtzeitig eintrafen, um die Treppe zu

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