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Das Wing 4 Syndrom

Das Wing 4 Syndrom

Titel: Das Wing 4 Syndrom Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Williamson
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die toten schwarzen Stiele vom letzten Sommer ihm etwas Deckung versprachen. Hinter dem Weingarten bog er in eine vom Eis bedeckte Erdrille ein, die ihn hinter einen langen Bergkamm führte, vielleicht einen weiteren alten Ringwall.
    Und nichts folgte ihm.
    Nichts zumindest, das er sehen konnte. Der Schlitten kroch schneller, als er laufen konnte, und trug mehr Last, als er hätte schleppen können. Das riesige Schiff und Malilis rosigen Schimmer im Rücken, fuhr Keth mit Kurs auf Darkside.
    Diese arktischen Hochländer waren eine leere Wildnis ohne irgendwelche Minen, die es wert gewesen wären, daß man sie abbaute, oder Ländereien für Farmen, ja sogar zu karg, als daß hier wilde Mutochsen hätten weiden können. Wenn er etwas Glück hatte, würden seine Vorräte ausreichen, bis er die Wildnis durchquert und das Jagdland dahinter erreicht hatte, das Chelni ihm gezeigt hatte. Mit einem kleinen Lächeln dachte er, er könnte dann vielleicht mit etwas Glück das Gewehr des Farmers ausprobieren.
    Langsam, viel zu langsam, versank das Schiff hinter ihm. Während endloser Fahrten über das Eis und unruhiger Nächte im Lager klammerte er sich an dünne Hoffnungsfäden. Irgendwie, wenn er Glück hatte, würde er vielleicht Cyra und seinen Vater rechtzeitig aufspüren, um sich ihnen und ihrem Kampf um die Freiheit von Kai anzuschließen. Und mit einer noch sehr viel größeren Portion Glück würden sie vielleicht eine wie auch immer geartete Hilfe von Bosung Brong oder gar Nera Nyin bekommen …
    Ihre goldene Schönheit verfolgte ihn oft bis in den Schlaf, aber auch sie zeigte ihm nicht den Weg in irgendeine wunderbare Freiheit. Statt dessen behinderte das rauhe Land nur zu oft seinen Schlitten. Ihn über eisverkrustete Felsbrocken zu stemmen, erforderte viel Kraft. Und nur zu bald waren seine gestohlenen Lebensmittelvorräte aufgezehrt. Am Ende riss die Antriebskette wieder.
    Da er sie nicht reparieren konnte, mußte er den Schlitten stehenlassen. Er packte das Zelt und den Solarofen und die letzten Reste seiner Vorräte zusammen und marschierte unbeirrt los, versuchte zu hoffen, daß vielleicht … vielleicht …
    Dann kam ein Morgen, an dem all seine Träume zu grauer Verzweiflung wurden. Er kaute die letzten Reste Bohnenkuchen und schmolz Eis, um sich eine letzte Dose Tee zu bereiten. Als er aufstand, um zu packen, waren Ofen und Zelt zu schwer geworden. Zu erschöpft, um noch hoffen zu können, ja zu fürchten, ließ er sie in den Schneematsch fallen und taumelte weiter über die Wildnis.
    „Zu Ihren Diensten, Schiffsmann Keth Kyrone.“
    Als er die hohe, helle Stimme hinter sich rufen hörte, glaubte er zunächst, es handle sich nur um eine Illusion seines von Schmerzen betäubten Bewußtseins.
    „Sie müssen unseren Dienst annehmen, Sir.“ Die Stimme war näher gekommen, eindringlicher, besorgter. „Sie müssen zulassen, daß wir Ihr Leben retten.“
    Keth drehte sich benommen um und sah die Humanoiden.

 
29
 
Frank Ironsmith Ein Mathematiker, der an den Humanoiden kein Fehl fand. Als Logiker genoß er ihre Logik. Da er selbst nicht aggressiv war, billigte er die Einschränkungen, die sie jeder Aggressivität auferlegten, und seine Ratschläge erweiterten ihre Macht.
     
    Drei schlanke Humanoiden mit goldenen Namensschildern, die im Licht der kalten Sonne blitzten, mit dunklen, schmalen Gesichtern, die zugleich überrascht, hübsch und wohlwollend wirkten. Sie mußten in dem langen silbernen Tränentropfen angekommen sein, der in dem tauenden Schneematsch hinter ihnen lag.
    „Sir, erlauben Sie uns, Ihnen Hilfe zu leisten.“
    Keth war zu weit geflohen. „Ich will keine Hilfe.“ Er drehte sich zu ihnen herum, schwankte, schob eine Hand in eine leere Tasche. „Geht weg.“
    „Sie müssen uns verzeihen, Sir.“ Nur der ihm am nächsten Stehende sprach, aber alle drei tänzelten heran und kreisten ihn ein. „In Ihrer unglücklichen Lage können Sie unsere Hilfe nicht ablehnen.“
    „Ich glaube doch, daß ich das kann.“ Er duckte sich, um sich ihnen zu stellen, ballte die Hand in der Tasche und richtete sie auf den kleinen schwarzen Anführer. „So wie ich es das letztemal getan habe. Wenn ihr nicht …“
    Sie blieben nicht stehen.
    „Sie können uns nicht täuschen, Sir“, trillerte der winzige Anführer. „Wir haben jetzt beide illegalen Geräte an uns gebracht, die Sie einmal besaßen, und wir müssen Sie daran erinnern, daß wir aus Notwendigkeit jeden menschlichen Gebrauch, ja jedes

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