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Das Wing 4 Syndrom

Das Wing 4 Syndrom

Titel: Das Wing 4 Syndrom Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Williamson
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vor der Nadel zurück. „Die Humanoiden haben sie gefangen und Kopien geschickt.“
    „Der arme, liebe Junge!“ Keth war vor Schrecken heiser, und das Schrillen der Maschine übertönte sein atemloses Keuchen. „Diese paranoiden Vorstellungen hat er immer, wenn er seine Spritze …“
    „Lassen Sie nicht zu, daß …“ Keth versuchte, Vythle diese Worte zuzurufen, aber nichts davon verließ seine Kehle. „Das ist Euphorid!“
    Vythle blickte verwirrt in die Runde, und ihre Laserpistole wanderte zwischen ihm und den Humanoiden hin und her.
    „Achten Sie nicht auf ihn, Admiral!“ kreischte die Maschine. „Eine schlimme Krankheit, aber die Spritze beruhigt ihn immer.“
    Jetzt hatte die Maschine aufgehört zu hinken und schoß schneller auf ihn zu, als ein Mensch sich bewegen kann. Keth drehte sich herum, versuchte davonzurennen, aber die dünnen blauen Finger der Maschine hatten sein Handgelenk mit gnadenlosem Griff umspannt.

 
35
 
Platinomagnetismus Das tachyonische Energiespektrum, das mit der dritten Triade der periodischen Elemententafel verbunden ist: Osmium, Iridium und Platin.
     
    Die Nadel stieß zu – und hielt inne.
    „Hilfe!“ ächzte die alte Stimme. „Mör…“
    Dann brach das Ächzen ab. Die Hand, die Keth’s Arm festgeklammert hatte, glitt herunter. Der ausgemergelte alte Körper flog an ihm vorbei und rollte grotesk steif über den Boden. Brong kauerte darüber und richtete einen behandschuhten Finger auf sein steif gewordenes Gesicht. Vom taumelte nach rückwärts, als hätte jemand ihm einen Schlag versetzt. Vythle packte ihn am Arm, um ihn zu stützen und ließ langsam die Laserpistole sinken.
    „Sir, das war – ist – ein Humanoid.“ Brong richtete sich langsam auf, musterte die steife Gestalt aus zusammengekniffenen Augen und wischte sich mit dem Ärmel über das Gesicht, auf dem dicke Schweißtropfen standen. „Ich konnte ihn niederschlagen. Wie lange das vorhält, weiß ich nicht.“
    Keth empfand ein Gefühl der Kälte, und beinahe wäre ihm übel geworden. Der Cyra-Humanoid starrte zur Decke, und seine blutlosen Gesichtszüge waren in schmerzerfülltem Staunen erstarrt. Aus den geöffneten Lippen kräuselte dünner, bräunlicher Rauch nach oben. Der bittere Geruch von verbranntem Plastik stieg ihm in die Nase.
    „Ihr Vater …“ Vorns Gesicht sah aus wie graues Wachs. „Das Ding …“
    „Auch eine Kopie.“ Keth zog sich von der toten Maschine auf dem Boden zurück. „Ihr großer Mono-Pol muß ein Schwindel sein. Ein Plan, um die wirklichen Verteidigungsmaßnahmen zu behindern und gleichzeitig soviel wie möglich über die Leleyos zu erfahren.“
    „Und das bedeutet, daß wir verloren haben …“ Vorns heisere Stimme versagte ihm, und er stand einen Augenblick da und starrte Vythle an. „Alles verloren …“
    Wieder erstarb seine Stimme.
    Dunkelheit hatte sich über den Raum gesenkt. Vor den großen Fenstern war der zitronenfarbene Himmel verschwunden, verdrängt von einem riesigen silberschwarzen Spiegel, der ein schwaches und verzerrtes Bild des Turms und der Zone reflektierte.
    Die Humanoiden landeten.
    Ohne daß es ihrer kühlen Eleganz Abbruch tat, die Laserpistole immer noch in der Hand, ging Vythle um den Humanoiden herum, trat neben den Admiral. Sie schenkten einander ein trauriges Lächeln und wandten sich gemeinsam dem Fenster zu.
    Keth hörte, wie sie stöhnte. Er taumelte ans Fenster und sah die Panik drunten auf dem Raumdeck. Fußgänger blickten dem sich herabsenkenden Schiff entgegen und flohen wie gehetzt. Fahrzeuge überrollten sie und krachten gegeneinander.
    „Die können doch nicht …“ Vorn wandte sich Vythle zu, und sein breites Gesicht wirkte krank. „Die können doch nicht einfach – auf all diesen Leuten landen.“ Er schüttelte den Kopf und spähte wieder nach unten. „Die müssen doch anhalten. Schließlich haben sie ein Erstes Gebot, das …“
    Aber das Transportschiff stoppte nicht ab. Sein mächtiger Rumpf verbarg das Schicksal jener, die unter ihm gefangen waren. Kein menschlicher Laut erreichte den hohen Raum, aber der ganze Berg erzitterte. Jetzt bebte der Boden unter ihnen. Überall fielen Gegenstände herunter. Eine ringförmige Staubwolke wälzte sich nach oben.
    „Ihr Erstes Gebot …“ Vorn blickte wild.
    „Sie wollen nicht, daß es geändert wird“, sagte Keth. „Sie denken, daß Leute, die über Rhodomagnetismus Bescheid wissen, versuchen könnten, es zu ändern. Ich denke, sie werden jetzt hinter Bosun her

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