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Das Wispern der Angst: Thriller (German Edition)

Das Wispern der Angst: Thriller (German Edition)

Titel: Das Wispern der Angst: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tanja Frei
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Brief schreibt.«
    »Es scheint so«, sagte George nachdenklich und sah Nicholas zu, der zielstrebig den besinnungslosen von Keysern in die Kapelle schleifte, fachmännisch mit dem eigenen Gürtel fesselte und an eine Säule band. Zudem riss er von dessen Hemd einen Streifen ab und knebelte ihn.
    »Wird er nicht ersticken?«, erkundigte sich Jenna, die ihm ebenfalls zugeschaut hatte.
    »Nur, wenn er versucht, den Knebel zu schlucken«, erklärte Nicholas ungerührt. »Und ich und du, meine Liebe, wir müssen nachher reden.«
    Er kannte die Wirkung des Adrenalins, das einem durch die Adern schoss, wenn man überlebt hatte, nur zu gut. Jenna würde noch viel lernen müssen. Nicht nur, wozu sie fähig war.
    George, der von Kim sofort mit den neuen Erkenntnissen überfallen worden war, ging mit ihr und Lagardère nach unten und besah sich die Mauer genau. »Du hast recht mit der Grabplatte«, sagte er überrascht. »Diese Schale ist mir noch nie aufgefallen. Allerdings war ich schon eine Weile nicht mehr hier unten. Ich frage mich, was Laney herausgefunden hat.«
    George zog sein Handy aus der Hosentasche und runzelte die Stirn. »Das gibt es doch nicht. Wir haben immer noch kein Netz. Das war vorhin schon so. Irgendwann brach es zusammen, und seitdem tut sich hier überhaupt nichts mehr.«
    »Vielleicht hat Mam nicht nur den Park zerstört?«, mutmaßte Kim.
    »Also wenn deine Mutter auch noch in der Lage ist, Handynetze lahmzulegen – wozu bist du denn dann fähig?«
    Kim zuckte mit den Schultern und sah plötzlich wütend aus. »Zu gar nichts, schätze ich. Eigentlich weiß ich gar nicht, was das mit mir zu tun hat.«
    »Das glaube ich nicht, ma chère . Sie haben den Jäger geholt, Kim. Wissen Sie nicht, dass Magie einer Struktur, einer Logik folgt? Auch wenn man das oft nicht glauben mag, es gibt Regeln. Ihre Mutter ist die Ältere, somit die Stärkere von Ihnen beiden.«
    Kim und George starrten den Franzosen mit offenem Mund an. »Woher wissen Sie das?«, fragten sie gleichzeitig.
    Lagardère lächelte entschuldigend. »In meiner Zeit war Magie sehr viel verbreiteter als heute, scheint mir. Möglicherweise wissen die Menschen heute über manche Dinge erheblich mehr – dafür über Magie sehr viel weniger.« Er legte eine Hand auf Kims Arm und sah ihr in die Augen. »Ihre Zeit ist einfach noch nicht gekommen.«
    Kim schluckte beklommen, doch sie hielt seinem Blick stand. »Ich werde Parks sprengen?« Ihre Stimme zitterte.
    Lagardère verzog belustigt den Mund. »Das weiß ich auch nicht. Aber wir werden es herausfinden.«
    George wandte sich diskret um und schien plötzlich ungeheuer interessiert an den Namen und Daten seiner verstorbenen Vorfahren.
    Dass der Franzose »wir« gesagt hatte, ließ Kims Herz schneller schlagen. Sie sah ihn an, suchte nach Worten und fand doch nichts, was sie sagen konnte. Für einen Moment trafen sich ihre Blicke, sie sahen sich in wortlosem Verständnis an und fanden im anderen das Versprechen, dieses Abenteuer gemeinsam zu bestehen.
    George räusperte sich. »Hier finden wir wohl nichts Neues«, verkündete er und schlug mit der Hand gegen die Wand. Staub und Mörtel rieselten auf ihn herab, und er nieste.
    Kim und Lagardère fuhren wie ertappt auseinander, blickten ihn beide mit dem gleichen schuldbewussten Gesichtsausdruck an, sodass George lächeln musste.
    »I’ll be damned«, sagte Nicholas bewundernd. »Wir sind wirklich auf dem richtigen Weg!«
    Zu fünft standen sie in einem Halbkreis vor der Grabplatte George Covingtons »des Alten« und beobachteten, wie das Glühen des Schalensymbols allmählich nachließ.
    »Was meint ihr, was bedeutet das?«, fragte Kim aufgeregt. Ihre Augen leuchteten, und ihre gute Laune war schlagartig zurückgekehrt. »Vielleicht ist dahinter was versteckt?«
    Nicholas besah sich die Metallplatte, klopfte versuchsweise dagegen. Sie war mit vier starken Schrauben, die in den Stein getrieben worden waren, befestigt. »Könnte sein. Dazu bräuchten wir allerdings Werkzeug. Ein Schraubenschlüssel, ein Stemmeisen, irgendetwas. Ich will nicht unbedingt darauf schießen, wer weiß, was dahinter ist.«
    Die anderen sahen sich um, doch die Gruft bot außer ein paar Steinen nichts, was als Werkzeug verwendbar war.
    Der Franzose zog sein Messer aus dem Gürtel. »Wie wäre es damit?«
    »Hm«, machte Nicholas. »Darf ich mal?« Er zog Jenna den Schal vom Hals, wickelte ihn um eine Schraube und bemühte sich erfolglos, sie zu drehen. Dann versuchte er,

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