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Das Wispern der Angst: Thriller (German Edition)

Das Wispern der Angst: Thriller (German Edition)

Titel: Das Wispern der Angst: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tanja Frei
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ganze Menge.« Sie nahm hastig den nächsten Schluck, um ihren Magen daran zu hindern, sich in die falsche Richtung zu drehen. »Jedenfalls kommt mir diese Frau aus dem Buch irgendwie bekannt vor«, fuhr sie an Nicholas gewandt fort. »Nein, nicht nur das. Je länger ich darüber nachdenke, desto sicherer bin ich: Sie kann uns etwas mitteilen. Und damit ist sie die erste Spur, die wir haben.«
    »Das klingt bestenfalls esoterisch und nicht gerade seriös«, kommentierte Nicholas. »Mir wäre es lieber, wir hätten bessere Hinweise, auch auf diese Attentäter. Was ist mit dieser E-Mail, die du bekommen hast? Wer war der Absender?«
    Jenna zuckte ratlos mit den Schultern. »Das konnte ich nicht herausfinden. Vielleicht kann ein Profi die Mail zurückverfolgen – ich kann es nicht. Ich bin Grafikerin, kein Hacker.«
    Nicholas ließ sich schwer auf den einzigen Sessel fallen und streckte seine langen Beine aus. »Da könnte ich dir vielleicht helfen«, sagte er langsam. »Schick mir die Mail doch mal weiter. Ich kenne da jemanden.«
    »Jetzt gleich?«, fragte Jenna verdutzt.
    Nicholas nickte.
    Jenna erhob sich seufzend und schob Kim am Computer beiseite. »Lass mich mal da hin.« Sie öffnete den Browser, loggte sich in ihre E-Mails ein und leitete Nicholas die Nachricht weiter.
    Der griff in seine Hosentasche. »Mist. Ich schätze, ich habe mein Handy im Auto liegen lassen. Wartet kurz, ich gehe schnell hinunter und hole es. Dann kann ich die E-Mail gleich von dort weiterleiten. Lauft nicht weg.«
    Mit diesen Worten war er bereits an der Tür, warf sie mit Schwung hinter sich zu, fuhr mit dem Aufzug die fünf Stockwerke nach unten und eilte zur Rezeption. »Wo haben Sie meinen Mini geparkt?«, erkundigte er sich.
    Das junge Mädchen am Empfang griff in eine Lade und reichte ihm seine Autoschlüssel. »Ungefähr fünfzig Meter links die Straße hinunter, Sir«, erklärte sie. »Nicht zu verfehlen.«
    Nicholas trat durch die Glastür auf die Straße, lief die Stufen hinunter und wandte sich nach links. Trotz der schwachen Straßenbeleuchtung sah er seinen Wagen schon von der Hoteltreppe aus. Ein scharfer Wind pfiff durch die schmale Straße, es war noch ein paar Grad kälter geworden.
    Nicholas war etwa fünf Autos von seinem Mini entfernt, als er den Jungen entdeckte. Sein Gesicht war nicht deutlich zu erkennen, er hatte eine Mütze tief in die Stirn gezogen. Gegen den kalten Wind? Der große, schlaksige Kerl stand auf der anderen Straßenseite, beobachtete die geparkten Autos und hielt sein Handy hoch, als würde er fotografieren. Misstrauisch blieb Nicholas stehen, überlegte, hielt dann den Schlüssel hoch und öffnete mit der Fernbedienung die Zentralverriegelung.
    Die Stichflamme schoss bis zum zweiten Stock eines hellen Wohnhauses mit großen französischen Fenstern. Der Mini wurde von der Wucht der Explosion geradezu aus der Parklücke gehoben und in die Mitte der Straße geschleudert. Zahlreiche Fenster im Umkreis zersplitterten, und ein vorbeifahrender Mercedes wurde durch den Druck zur Seite geschoben und fuhr ungebremst an die nächste Hauswand. Die brennenden Reste des Mini, ein Haufen verbogenes Metall, über dem eine Flammensäule loderte, blockierten die Straße. Ein Regen von Glassplittern ging auf die Gehwege nieder wie ein Hagel schauer aus spitzen Schrapnellen. Nicholas war durch die Druck welle zu Boden geschleudert worden. Benommen versuchte er sich aufzurichten und zog sich am Außenspiegel eines geparkten Autos hoch.
    Er versuchte, durch den stinkenden Qualm, der sich rasch ausbreitete, irgendetwas zu erkennen. In der Ferne waren die ersten Sirenen zu hören. Der Junge mit dem Handy war verschwunden …
    Nicholas lehnte sich mit schmerzverzerrtem Gesicht an einen Wagen und fluchte laut. »Dammit, das darf doch nicht wahr sein!« Die Blaulichter schienen von allen Seiten zu kommen, die Sirenen kündigten Feuerwehr und Polizei an. Hastig zog er den Revolver aus dem Hosenbund und warf ihn durch das zer brochene Seitenfenster eines VWs in den Fußraum, wo er in der Dunkelheit verschwand. Zwei Anschläge innerhalb von einer Woche – wie er das der Polizei erklären wollte, war ihm schleierhaft. Und eine Waffe würde die Erklärungsversuche nicht überzeugender machen.
    Die Explosion war so stark, dass Jenna, die noch immer vor dem Computer saß und sich durch ihre neuen E-Mails klickte, instinktiv den Kopf einzog. Die geschlossenen Doppelfenster mit den Isolierglasscheiben klirrten und klapperten

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