Das Wispern der Angst: Thriller (German Edition)
dann Ihr Auto«, hatte ein Polizist nachdenklich kommentiert, der Nicholas’ Personalien aufgenommen hatte und von seinen Kollegen in der Zentrale innerhalb weniger Minuten mit den relevanten Informationen über den Autobesitzer und seine Vergangenheit versorgt worden war. »Kann es sein, dass jemand etwas gegen Sie hat, Mr. Wright?«
Nicholas hatte zugesehen, wie die Reste des Minis auf einen Polizei- Lkw aufgeladen worden waren, den Kopf geschüttelt und geschwiegen.
»Bad, Frühstück, Kaffee«, schlug Jenna gähnend vor, die sich noch nicht zu vollständigen Sätzen durchringen konnte, und gab Kim einen Klaps. »Du zuerst.«
Nicholas schälte sich aus dem Sessel und streckte sich ächzend, bevor er vorsichtig die großflächige Prellung auf seinem Rücken betastete.
»Jenna, ich sage dir, ich habe schon einige Albträume durchlebt, aber das hier schlägt alles.« Er schüttelte frustriert den Kopf. »Und langsam fange ich an, es persönlich zu nehmen.«
Die Angestellten des Hotels waren bereits damit beschäftigt, das Frühstücksbuffet abzuräumen und den Speisesaal für mit tags aufzudecken, doch Nicholas überredete die Restaurantchefin, ihnen die Reste des Frühstücks zu überlassen. Sie würden sich an einen Tisch in der kleinen Bar setzen.
»Ist schon in Ordnung«, erklärte diese hilfsbereit und musterte Nicholas, dessen Jeans einen großen Riss am Knie aufwies. »Brauchen Sie sonst noch etwas, Sir?«
Ja, bitte, ein Wunder, dachte Nicholas, aber er sagte es nicht. Nach einer großen Tasse Kaffee und dann nach noch einer fühlte er sich in der Lage, Pläne zu schmieden. »Also …« Er blickte die zwei Frauen forschend an, »was wissen wir bisher? Wo stehen wir?«
Jenna, die gerade mit Alex telefoniert und dabei kaum ein einziges Mal die Wahrheit gesagt hatte – »Annes-Zustand-ist-unverändert-und-uns-geht-es-gut-und-wir-genießen-London« –, steckte ihr Handy wieder in die Tasche und zuckte mit den Schultern. »Ich weiß nicht, wo ich anfangen soll«, sagte sie leise.
»Ein Selbstmord, ein Unfall, ein Mordversuch, eine Auto bombe und Geister aus dem Jenseits«, zählte Kim dafür auf und wurde noch blasser. Ihr Gesicht war schmäler geworden in den letzten Tagen, die Wangenknochen traten deutlich hervor, und sie hatte tiefe Ringe unter den Augen. Die große Portion Rührei auf ihrem Teller war unberührt.
Nicholas zog verärgert eine Grimasse. »Eigentlich sollte ich Scotland Yard bitten, euch in Schutzhaft zu nehmen, bis das alles vorbei ist.« Jenna hielt sich an ihrer Tasse Tee fest und malte mit ihrer Gabel nervös Muster auf die Tischdecke. »Gute Idee, nur leider völlig sinnlos. Ich habe ja schon versucht zu flüchten, und es hat nicht funktioniert. Ganz im Gegenteil, wir haben dich und Anne auch noch in Gefahr gebracht.«
»Du kannst nichts dafür«, gab Nicholas zurück. »Ich habe dir schon gesagt, das ist alles kein Zufall, da zieht jemand die Fäden. Die filmen uns, beobachten uns, verüben Anschläge und schauen, wie wir darauf reagieren. Außerdem schrecken sie vor nichts zurück. Also, wenn wir überhaupt eine Chance haben wollen, dann müssen wir so unauffällig wie möglich vorgehen. Von der Bildfläche verschwinden, aber ohne Aufsehen.« Er sah auf seine Armbanduhr. »Jetzt ist es kurz nach zehn. Die einfachen Dinge zuerst: Ich muss in mein Hotel, mich umziehen und mir ein neues Handy besorgen. Außerdem will ich die Videos an einen Freund bei der Polizei weiterleiten. Der soll sehen, was er herausbekommen kann.« Nicholas klang nun völlig gelassen, und Jenna beobachtete fasziniert, wie der Agent wieder zum Vorschein kam. »Und jetzt zu dir, Jenna. Du glaubst, die Familie Covington hat etwas damit zu tun?«
»Nein, ich sagte, ein Lord Covington war der Auftraggeber dieser englischen Forscherin. Und die könnte was damit zu tun haben«, korrigierte Jenna. »Ja, ich weiß, dass das verrückt klingt, aber …«
Nicholas schnitt ihr das Wort ab: »Hör auf, dich zu entschuldigen. Das bringt nichts.«
»Hast du nicht gesagt, du kennst einen von denen?«, fragte Kim dazwischen, die noch immer mit leichtem Widerwillen auf ihr Rührei blickte. »Wo wohnt er denn?«
Nicholas lehnte sich zurück und verschränkte die Arme. »Die Covingtons haben ein großes Anwesen in Cambridge. Aber finden wirst du ihn unter der Woche meistens hier in London. Im Porter’s Club.«
»In einem Herrenclub? Du meinst, wie bei In 80 Tagen um die Welt? Die Art von Club?« Jenna konnte trotz
Weitere Kostenlose Bücher