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Das Wispern der Schatten - Roman

Das Wispern der Schatten - Roman

Titel: Das Wispern der Schatten - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Adam J Dalton
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dass man…«
    » Sie Furcht vor den Heiden lehrt? Dafür sorgt, dass sie in jedem Schatten Ungeheuer lauern sehen? Dass sie sich ständig fragen, ob ihre Nachbarn irgendeiner verderblichen Versuchung oder Magie erlegen sind? Alltägliche Grüße und Verrichtungen auf diese Art deutet, nur um auf der sicheren Seite zu sein?«
    Das Gesicht des Predigers wurde wachsam. » Nun, ich…«
    » Sag mir, Prediger, ist es nicht ketzerisch anzudeuten, dass die Erlöser das Volk nicht völlig vor den Heiden schützen können? Wenn die Leute die Heiden zu sehr fürchten, glauben sie doch bestimmt nicht von ganzem Herzen an die ewigen Erlöser. Ihr Glaube ist gewiss nicht mehr als hohle Verzweiflung, ein Lippenbekenntnis. Du stimmst dem heiligen Vertreter der Erlöser selbstverständlich zu, nicht wahr?«
    Der Prediger zögerte und neigte dann beschämt den Kopf. » Natürlich, Heiliger.«
    » Komm, sei nicht niedergeschlagen.« Azual lächelte. » Du verfügst über eine seltene Begabung, Prediger. Du hast die Vision, die Leidenschaft und die Redegewandtheit eines Missionars.«
    » Ja?«
    » Natürlich, und aus dem Grunde habe ich beschlossen, dich mit einer geheiligten Mission zu betrauen, einer Mission, auf die ich nicht einfach irgendjemanden schicken könnte.«
    » Heiliger, Ihr erweist mir große Ehre.«
    » In der Tat, aber es ist eine, die du verdient hast. Du wirst als Missionar der Erlöser in die Berge ziehen, Prediger. Du wirst furchtlos zu den Heiden gehen, um ihnen zu zeigen, dass du uneingeschränkt an die Macht der Erlöser glaubst, dich zu beschützen. Du wirst ihnen die heiligen Worte aus dem Buch der Erlöser vorlesen und ihnen helfen, den Willen der Erlöser zu verstehen. Du wirst ihnen zeigen, wie sie ins Reich der Erlöser aufgenommen werden und das ewige Leben gewinnen können. Das ist deine geheiligte Mission, Prediger. Du wirst dem ganzen Volk ein leuchtendes Vorbild sein. Dein Name wird im ganzen Reich bekannt werden. Und zu guter Letzt, vergiss nicht, dass meine Gedanken allzeit bei dir sein werden und dass ich durch deine Augen werde sehen können, wie die Heiden zugrunde gerichtet werden. Du leistest mir einen unschätzbar wertvollen Dienst, und dafür kannst du dir meiner Dankbarkeit und meines Segens gewiss sein.«
    Es gelang Prediger Praxis nicht, einen Ausdruck des Entsetzens und dann der Übelkeit aus seinem Gesicht herauszuhalten. » H…Heiliger, was wird aus meinem Predigtamt hier? Ohne mich sind die guten Leute von Gottesgabe doch…«
    Azual wischte den Einwand mit einer Handbewegung beiseite. » Ich lasse jemanden aus Hyvans Kreuz herschicken. Es gibt viele, die dem Volk predigen können, aber du bist der Einzige, der mir je begegnet ist, dessen Glaube, Mut und Entschlossenheit ausreichen, diese heilige Mission in Angriff zu nehmen. Prediger, wenn du überleben solltest, werde ich dafür sorgen, dass du für die Heiligsprechung in Erwägung gezogen wirst. Dann wirst du als der heilige Praxis vom Gebirge bekannt sein.«
    Das Gesicht des Predigers wurde ausdruckslos, aber es lag ein Unterton von Staunen und Ehrgeiz in seiner Stimme, als er murmelte: » Der heilige Praxis vom Gebirge!«
    » Hauptmann Hamir, sorg dafür, dass der gute Prediger noch heute ausreichend Proviant erhält und mit einem Esel ausgestattet wird, oder besser noch mit einem Maultier, das für eine Reise in die Berge geeignet ist. Sorge dafür, dass er Gottesgabe noch vor Sonnenuntergang verlässt.«
    » Wie Ihr wünscht, Heiliger.« Der Hauptmann nickte. » Dort trifft gerade Eure Leibwache ein.«
    Azual blickte auf und sah, dass Hauptmann Skathis, von Straßenschlamm bespritzt, mit seinen Männern in Formation auf sie zumarschierte. Im Näherkommen salutierte er vor seinem Herrn und nickte Hauptmann Hamir zu. Azual winkte die beiden Männer näher zu sich heran, sodass niemand sie belauschen konnte. » Hauptmann Skathis, Ihr und Eure Männer solltet Euch sofort so gut ausruhen und frisch machen, wie Ihr könnt, denn wir werden Gottesgabe binnen wenigen Stunden wieder verlassen müssen. Der Junge ist aus Gottesgabe entkommen. Ich werde das Mädchen Hella zu den Erlösern ziehen und herauszufinden versuchen, wohin Jillan gegangen ist. Dann werde ich seine Eltern befragen, aber ich rechne mit einigem Widerstand von ihrer Seite. Sie tragen eine Mitschuld an alledem. Dann brechen wir wieder auf.«
    Hauptmann Skathis räusperte sich. » Ja, Heiliger. Mit Hauptmann Hamirs Erlaubnis werden wir hier die Pferde wechseln

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