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Das Yakuza-Mal

Das Yakuza-Mal

Titel: Das Yakuza-Mal Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jerry Ahern , Sharon
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schlitterte über den Boden der Folterkammer und donnerte am anderen Ende des Raums gegen die Stufen.
    Osgood holte mit dem linken Bein aus und trat den Ninja mit voller Wucht in die Hoden. Der Ninja krümmte sich vornüber, und Osgood sah aus dem Augenwinkel das Brandeisen auf dem Boden liegen. Er warf sich zur Seite, bekam das Eisen mit der rechten Hand am lederumwickelten Holzgriff zu fassen. Der Ninja stürzte sich auf ihn. Osgood rollte seitlich weg und rammte ihm die glühende Spitze des Brandeisens in die ohnehin malträtierten Hoden. Der Ninja brüllte vor Schmerzen, Osgood rollte weiter, fuhr ihm mit dem Fuß zwischen die Knöchel und brachte ihn zu Fall. Jetzt stürzte er sich auf ihn, zog mit der Rechten sein shoto aus der Scheide und trieb es dem Mann mit aller Kraft in den Nacken. Der Körper zuckte im Todeskampf, als die Klinge durch seine Halswirbel schnitt.
    Osgood steckte sein shoto wieder in die Scheide, lud sein letztes Magazin in die Walther und betätigte den Schlittenfang. Gonroku fing bereits an zu sprechen, als Osgood auf ihn zukam.
    Osgood versuchte, ruhig zu atmen, und inspizierte dabei die verknoteten Lederbänder, mit denen Gonroku an einem rohbehauenen Holzklotz festgebunden war, der an der Steinwand lehnte.
    »Die Frauen, Osgood-san!«
    »Und was ist mit Ellermann, Gonroku-san?«
    Osgood riß sein shoto aus der Scheide und durchtrennte damit die Lederbänder um Gonrokus Knöchel. »Die Frauen und Ellermann. Wir wurden zusammen in einem Raum gefangengehalten. Es war höchst unziemlich.« »Sie können ruhig Japanisch sprechen.«
    »Hai.« Nachdem Osgood den letzten Ledergurt durchtrennt hatte, fiel ihm der alte Mann entgegen.
    Gonroku erzählte, daß sie im Mittelteil der Burg, zwischen dem Bedienstetenflügel und dem Speisesaal, gefangengehalten worden waren. In einem riesigen, fensterlosen Raum mit einem in die Decke eingelassenen offenen Schornstein. Auf dem Boden in der Mitte des Raums brannte ein Feuer, um das sie sich selbst hatten kümmern müssen. Einmal am Tag brachte man ihnen Holz.
    Es lag an ihnen, dieses Holz so sparsam zu verwenden, daß es den folgenden Tag über ausreichte, oder aber zu frieren. Sergeant Oakwood ging es sehr schlecht, sie war dem Tode nahe. »Werden sie im Moment noch von Ninjas bewacht?« fragte Osgood auf Japanisch.
    »Ja, Osgood-san. Tsukiyama Koji hat ihnen befohlen, die Frau zu schänden und uns alle zu töten.«
    »Die Frau - warum nur eine? Ich habe hier eine Frau schreien hören.«
    »Hier befindet sich ein Brunnen. Meine Enkelin.
    Sie ... sie taten das Unaussprechliche. Sie bat um mein Leben, aber ich bin nicht entehrt. Und dann warfen sie ... sie warfen sie hinunter.«
    Der alte Mann zeigte mit Tränen in den Augen auf eine ungefähr eineinhalb Meter lange und breite Holzpalette am anderen Ende des Raums. »Sie ist tot, Osgood-san.«

    Die Palette deckte einen Schacht ab, der vermutlich hinunter ins Meer führte. Osgood antwortete auf Englisch: »Gonroku-san, nehmen Sie bitte meine Pistole. Sie müssen lediglich den Abzug drücken. Die Pistole hat einen Spannabzug.
    Warten Sie hier, bis Mulvaney oder Tsukahira Ryoichis Männer Sie abholen. Wie komme ich in diesen Raum?«
    »Hinter dem Wandteppich an der Ostmauer des Speisesaals. Sie werden vermutlich Ihre Pistole selbst brauchen.«
    »Sie werden sie möglicherweise nötiger haben.
    Und wer von diesen feigen Bastarden noch übrig ist, wird es mit dem Leben bezahlen. Das schwöre ich Ihnen, Gonroku-san.« Tomiko war wundervoll gewesen, voller Leben und Hoffnung. Ein furchtbares Schicksal.
    Osgood umarmte den alten Mann und stand dann auf. Er rannte zur Treppe, hob unterwegs sein katana auf und stürmte die Stufen hinauf, immer drei Stufen auf einmal. Die Fackel, die er fallengelassen hatte, als er den ersten Ninja erschoß, hielt er wieder in der Linken.
    Oben an der Treppe angekommen, rannte er über die Steinfliesen der oberen Folterkammer wieder zurück in den Speisesaal. Er sah den Wandteppich. Er war so alt und so staubig, daß man nur noch erkennen konnte, daß irgendein Muster darauf gewesen war, aber das Muster selbst war nicht mehr zu erkennen. Osgood rannte auf den Wandteppich zu. Dahinter befand sich eine weitere eisenbeschlagene Holztür mit einem massiven, modernen Vorhängeschloß und einem Riegel; beide standen offen. Er stieß die Tür auf und stürzte in den dahinterliegenden Raum. Drei Ninjas.
    Sergeant Oakwood lag regungslos auf dem Boden in der Nähe des Feuers. Eine Decke

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