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Das Zeichen Des Dunklen Gottes

Das Zeichen Des Dunklen Gottes

Titel: Das Zeichen Des Dunklen Gottes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Markus Heitz
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ungehalten vor. »Lasst Ausrufer durch die Stadt marschieren und eine Beschreibung verlesen. Dem Finder oder demjenigen, mit dessen Hilfe wir das Amulett zurückerhalten, geben wir tausend Waslec.« Er setzte sich an den Schachtisch und begann, die Schublade auszuräumen. »So erreichen wir auch die, die vielleicht nur gesehen haben, wie ihr Nachbar das gute Stück einsteckte.«
    Mortva ging hinaus.
    Etwas genervt durchstöberte der Kabcar die Blätter, die er mit beiden Händen aus der Lade schaufelte. Zwar hatte er sie schon einmal durchforstet, aber nur sehr oberflächlich.
    Das letzte Blatt verklemmte sich zwischen dem Rand der Schublade und der Tischoberfläche, sodass es in dem nun offenen Schubfach liegen blieb. Lodrik tastete danach und entdeckte dabei ein weiteres Schreiben, das bei seiner vorherigen Sucherei verborgen geblieben war. Es trug zu seinem Erstaunen das Siegel des Oberen des Geheimen Rates.
    Neugierig las er den Brief. Dann las er ihn ein zweites Mal. Meisterhaft beherrschte er sich dabei, sonst wäre der Trakt des Palastes in einem hellen Feuerball verglüht.
    Grimmig faltete er das Beweisstück zusammen und verstaute es sorgfältig wieder im Schubfach. Sobald er die Sache mit dem Geeinten Heer zufrieden stellend gelöst hatte, würde er sich mit dem Ulldraelorden befassen. Stumm dankte er den Göttern, wobei er zuerst Tzulan dankte, dass er ihn das Papier hatte finden lassen.
    Es musste schneller gehen. Der junge Mann wollte nicht mehr länger warten, bis jemand das Amulett zurückgab. Er würde es am besten selbst suchen.
    Eilig brach er trotz strömenden Regens zusammen mit seiner Leibwache auf und preschte auf dem Pferderücken durch die Gassen der Hauptstadt. Die Kutsche anspannen zu lassen, würde zu lange dauern.
    Vor dem Haus, das ihn immer noch an den Verrat seines einst innigsten Vertrauten erinnerte, hielt er an und sprang aus dem Sattel. Er gab ein paar Anweisungen, eine seiner Wachen ging nach oben.
    »Jetzt, hoheitlicher Kabcar«, kam es wenig später aus dem Fenster, und ein kleiner Gegenstand flog durch die Luft.
    Klirrend landete die Mantelspange, die in dem Experiment als Ersatz für das verlorene Schmuckstück benutzt wurde, in der Gosse und war schnell durch das Dreckwasser unsichtbar geworden. Ein paar schnell rekrutierte Ulsarer wühlten im feuchten Unrat, ohne eine Spur zu finden. Lediglich die Spange brachten sie zurück.
    Dann eben anders. Lodrik schloss die Augen und konzentrierte sich. Deutlich sah er das Amulett vor seinen Augen und versuchte, die magische Energie auf die Suche zu schicken.
    Als der Kabcar sich umsah, entdeckte er ein schwach orange glimmendes Band, das von der Gosse aus in Richtung Stadtmauer verlief. Am Gesicht seiner Leute erkannte er, dass nur er diesen Hinweis sehen konnte. Er stieß einen triumphierenden Ruf aus und schwang sich in den Sattel.
    Seine Männer folgten unter der Leitung ihres Herrn dem Wegweiser, bis sie vor einem ziemlich verfallenen Haus standen, das sich beinahe Schutz suchend an die stabile Befestigungswand drückte. Das fingerbreite Band verschwand darin.
    »Hier ist es«, sagte Lodrik, während er voller Vorfreude abstieg und auf die Tür zulief. Dass er dabei sein Henkersschwert zog, bemerkte er nicht einmal.
    Mit einem wuchtigen Tritt beförderte er die Tür aus den morschen Angeln.
    Erschrocken sprang ein Mann in stark abgetragener Kleidung vom Tisch auf und griff nach einem abgewetzten Messer. Eine Frau riss einen Säugling an sich, acht weitere Kinder in unterschiedlichem Alter drängten sich sofort in den hinteren Teil des Raumes. Auf der schäbigen Holzplatte stand ein Kessel voller gekochter Süßknollen.
    Das magische Band führte zu einem der kleineren Mädchen mit langen, dunkelbraunen Haaren, das der Herrscher auf acht Jahre schätzte.
    »Du!« Die Schwertspitze zeigte auf das ungepflegte Kind. »Du besitzt etwas, was dir nicht zusteht!«
    Schützend stellte sich der Vater vor seinen Nachwuchs, auch wenn die Furcht des Mannes unübersehbar war.
    Lodrik konnte seine Angst riechen. »Wer bist du?«, herrschte er ihn an.
    »Ich bin Zasbranskoi, Herr. Tut meinen Kindern nichts.« Das Messer hatte er gesenkt. »Was wollt Ihr von einem rechtschaffenen Bürger Ulsars?«
    Eine der Leibwachen schlug ihm den Säbelgriff in den Magen, sodass der Getroffene auf die Knie sank. »Das ist der Kabcar von Tarpol, du Abschaum«, brüllte der Kämpfer ihn an. »Zolle Respekt!«
    »Ich wusste es nicht«, presste Zasbranskoi mühsam

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