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Das Zeit-Tippen

Das Zeit-Tippen

Titel: Das Zeit-Tippen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Dann
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deine Aufmerksamkeit auf mich zu lenken, aber du hast mich ignoriert oder nicht gesehen. Ich wollte versuchen, dir…“ Sie raffte sich zusammen und sah ihm in die Augen. „Offensichtlich hast du auch jemanden mitgebracht“, sagte sie und wandte sich lächelnd Pfeiffer zu, der etwas verlegen und verstört aussah, ebenso wie Pretre. Aber Pretre sah zudem besorgt aus.
    „Carl bleibt nicht“, sagte Mantle.
    „Ich glaube, ich sollte lieber gehen“, sagte Pretre schroff. „Auf Wiedersehen bis zum nächsten Mal.“
    „Ach nein, Francois“, sagte Ellen und nahm Pretre beim Arm. „Bleiben Sie bitte.“ Sie bildeten ein seltsames Paar: Pretre, stocksteif, kantig geschnitten, unbehaglich, und Ellen, zierlich, mit kurzem Haar, blassem vollem Gesicht und der Allüre der beiläufigen, wenn nicht gar blasierten Selbstsicherheit des Mittleren Westens. „Carl ist ein Freund von Ray. Es ist okay, das garantiere ich.“
    Pretre schien sich ein wenig zu entspannen. Er sah Mantle schüchtern an und sagte: „Ich kenne Ihren Raymond nur flüchtig vom Aussehen her.“ Plötzlich hatte Mantle den Eindruck, als sei Pretre, ebenso wie Ellen, ein Poseur: die gemimten Gesten der Spekulation und des Geschäfts, die schlechtsitzende, knitterfreie Tracht des gehorsamen Bekehrten waren nur Schutzmasken. Plötzlich sah er in Pretre einen Überlebenden der Aufstände und Verbrennungen und Straflager.
    „Ellen, ich möchte dich einen Moment unter vier Augen sprechen“, sagte Mantle, wobei der Pretre zunickte und ihn, linkisch vor Pfeiffer stehend, zurückließ.
    „Du hättest nicht herkommen sollen.“
    „Aber ich wollte bei dir sein, die Vergangenheit mit dir teilen, dir helfen, sie zu finden“, sagte sie und schaute ernst zu ihm auf.
    „Du hättest mir sagen sollen, was du bist. Eine Lügnerin.“
    „Du warst noch nicht soweit, und siehst du nicht, daß ich dir jetzt, einfach indem ich hier bin, alles sage, alles, was ich getan habe…“
    Es war zu spät. „Weiß Pretre, warum ich den Steckkontakt mit einem Schreier herstellen will?“
    Ellen zuckte mit den Achseln, ihre einzige Affektiertheit, und sagte: „Ja, ich habe ihm erzählt, daß du von der Vergangenheit besessen bist, daß…“
    „Es war eine Intrige. Von Anfang an.“
    „Es gab keinen anderen Ausweg.“ Es sprach für Ellen, daß sie nicht vor Mantles starrem Blick zurückschrak. Poseuse, dachte er. Ausbeuterin. Natürlich waren Quacksalber des Unterbewußten immer gefragt und die Kirchen auf Wanderprediger erpicht. Ellen hatte nur ihre Schulaufgaben gemacht. Nun ja, dachte er. Es ist fair. Gemeinsamer Wucher.
    „Ich will dich nicht dabeihaben“, sagte Mantle entschlossen.
    „Aber ich liebe dich“, sagte Ellen, und gegen alle Vernunft glaubte Mantle es ihr. Aber Ellen war nicht Josiane. „Wir beide haben widerstreitende Loyalitäten“, fuhr sie fort, „und Geheimnisse, die wir miteinander teilen müssen. Aber schließ mich jetzt nicht davon aus. Ich bin hergekommen, um dir zu helfen, den Steckkontakt vielleicht mitzumachen…“
    „Du kannst mir helfen, indem du mir Pfeiffer vom Halse schaffst.“
    „Ich glaube nicht, daß Pretre das zulassen würde.“ Ihre Stimme senkte sich, wurde flach und kühl. „Er weiß, daß der Steckkontakt für dich gefährlich werden kann.“
    „Für mich?“
    „Nun ja“, sagte sie und zuckte wieder mit den Achseln, dann sah sie ihn fest und herausfordernd an, „du hast dich auf echte Zerebraltrends eingelassen… Es tut mir leid, Ray. Laß uns auf der Stelle Schluß damit machen. Bitte, ich möchte bei dir sein. Das ist kein Kirchentrick.“
    „Hast du Pretre sonst noch was erzählt?“
    „Nein“, sagte sie, fügte sich dem Unvermeidlichen und wandte sich Pfeiffer zu. „Carl, hätten Sie Lust, mich auf einen Drink zu meinem Klub zu begleiten, während die beiden ihr Geschäft abwickeln?“ Pretre warf ihr einen gehässigen Blick zu; unbeeindruckt davon nahm sie Pfeiffer beim Arm. Pfeiffer, der sich für Ellen zu interessieren schien, wollte Mantle etwas sagen, besann sich aber eines Besseren und sagte: „Okay, aber ich finde, daß wir uns nachher treffen sollten.“
    Du wirst mich nicht mehr sehen, dachte Mantle. Er nickte und sagte zu ihnen, daß er später im Klub oder in ihrer Wohnung zu ihnen stoßen wolle, obwohl er das keineswegs vorhatte. Sie bedurften seiner nicht, um Sex zu treiben. Mantle sah Ellen an. Es entstand ein Augenblick der Verlegenheit, der Traurigkeit und des Bedauerns zwischen ihnen, dann

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