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Das Zeitalter der Fuenf 01 Priester

Das Zeitalter der Fuenf 01 Priester

Titel: Das Zeitalter der Fuenf 01 Priester Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Trudi Canavan
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Rückweg zum Weißen Turm.
     
    Fiamo nahm den letzten Schluck von seinem Gewürzwasser und lehnte sich an den Mast. Er war außerordentlich zufrieden mit sich, und das lag nicht nur an der Wirkung des Schnapses. Der Sommer brachte immer eine größere Ausbeute an Fischen, aber heute hatten sie mehr gefangen, als es für die Jahreszeit üblich war. Er würde ein hübsches Sümmchen Geld verdienen.
    Er lächelte vor sich hin. Das meiste würde nach ihrer Rückkehr an die Mannschaft gehen - und an seine Frau. Aber er hatte gute Lust, ein wenig von dem Geld beiseitezulegen, um Geschenke für seine Söhne zu kaufen, wenn er das nächste Mal in den Nordosten segelte.
    Im Augenblick gab es nicht mehr zu tun, als sich am Pier von Meran die Zeit zu vertreiben. Der Wind hatte nachgelassen und würde wahrscheinlich erst am späten Nachmittag wieder auffrischen. In der Zwischenzeit sah es so aus, als würde dies einer jener warmen, trägen Nachmittage werden, die zu nichts anderem gut waren, als mit seiner Mannschaft zu zechen.
    Seine Männer waren Nachbarn und Verwandte. Er arbeitete schon seit Jahren mit ihnen zusammen, zuerst als einfacher Seemann im Dienst seines Vaters und jetzt, nachdem sein Vater vor fünf Jahren an Lungenfäule gestorben war, als Kapitän.
    Plötzlich spürte Fiamo, dass das Boot sich ein klein wenig zur Seite neigte, und er hörte die Tritte schwerer Stiefel auf der Laufplanke. Er blickte auf und grinste, als der alte Marro auf Deck kam, in den Händen einen irdenen Krug und einen großen Fladen Brot.
    »Vorräte«, sagte der Mann. »Wie du befohlen hast.«
    »Das wurde auch Zeit«, erwiderte Fiamo schroff. »Ich dachte, du...«
    »Kapitän!« Der Ruf kam von Harro, dem jüngsten Mitglied von Fiamos Mannschaft, dem Sohn eines Nachbarn. Fiamo hörte Unsicherheit und einen warnenden Unterton in der jungen Stimme. Harro stand am Bug, den Blick auf das kleine Dorf gerichtet.
    »Hm?«
    »Da kommt... da kommt ein Rudel Worns die Straße herunter. Es sind vielleicht zehn Tiere.«
    »Da kommt was ?«
    Fiamo rappelte sich hoch, und einen Moment lang trübten das Gewürzwasser und die plötzliche Bewegung seine Sicht. Als sein Blick wieder klarer wurde, sah er, was der Junge entdeckt hatte. Meran war der größte Hafen an diesem Küstenabschnitt, aber das zugehörige Dorf war eher klein. Am Ende des Piers begann eine Straße, die stetig in die gewellten Hügel emporstieg. Und über diese Straße kam jetzt eine wogende, springende Masse schwarzer Geschöpfe.
    »Mögen die Götter uns schützen«, stieß er hervor und machte mit einer Hand das Zeichen des Kreises. »Die Leinen los! Läute die Glocke!«
    Er hatte einmal im Licht eines vollen Mondes einen Worn gesehen. Das Tier war gewaltig gewesen, und wahrscheinlich hatte seine Furcht es ihm so groß erscheinen lassen. Diese Worns waren noch größer, als er es sich in seiner Fantasie jemals ausgemalt hatte. Auch das Sonnenlicht schien ihnen nichts anhaben zu können. Sie liefen mit geschmeidigen, gut aufeinander abgestimmten Bewegungen die Straße hinunter auf das Schiff zu.
    »Beeilt euch«, fuhr er seine Männer an.
    Die Seeleute waren aufgestanden, um sich dieses unmögliche Bild anzusehen. Auf seinen Befehl hin sprangen sie jetzt an die Seile. Fiamo trat an die Reling und rief den anderen Fischern, die im Hafen vor Anker lagen, eine Warnung zu. Dann begann sein eigenes Boot zu schaukeln, während seine Männer es vom Pier abstießen. Harro läutete aus Leibeskräften die Warnglocke.
    Die Segel wurden heruntergelassen, blieben jedoch schlaff. Fiamo stellte fest, dass sein Herz hämmerte. Er beobachtete, wie die wenigen Dorfbewohner, die sich noch im Freien aufhielten, die Tiere sahen und in ihre Häuser flüchteten. Der Abstand zwischen seinem Boot und dem Pier wurde nur langsam größer. Das Stück Straße zwischen den Worns und dem Pier schrumpfte sehr viel schneller zusammen.
    »An die Ruder!«, rief er.
    Die Männer beeilten sich, seinem Befehl Folge zu leisten. Die näher kommenden Worns hatten inzwischen ebenen Boden erreicht. Jetzt wurde eine Gestalt mitten zwischen den Tieren sichtbar, und Fiamo keuchte ungläubig auf.
    »Ein Mann! Auf einem von ihnen reitet ein Mann!«, schrie Harro.
    Zur gleichen Zeit beschleunigte sich die Fahrt des Bootes, als zu beiden Seiten Ruder ins Wasser eingetaucht wurden. Fiamo blickte zum Pier hinüber. Die anderen Boote, die kleiner und leichter waren, waren schneller vorangekommen. Sein Boot war es, das dem Pier nun am

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