Das Zen des glücklichen Arbeitens - mehr Sinn und Zufriedenheit in Job und Alltag
in einem Kloster meditiert hat und dort zu groÃer Ruhe gefunden hat und zu einem absolut universellen, beglückenden Frieden, danach aber in die Stadt zurückkehrt, und die Ruhe und der Frieden wieder schwinden, dann hat man nichts gewonnen.
Zen muss sich in jedem Moment bewähren. Im Kloster und in der Stadt. In der Meditation und im Alltag. Im Umgang mit geliebten Menschen ebenso wie in der Gehaltsdiskussion mit dem Chef.
Wie unser Alltag ist, so sind wir. Es zählt das Ganze â nicht ein paar kleine Highlights, mit denen wir uns gerne selbst etwas vormachen.
Ist unser Alltag das, was man ein gutes Leben nennen könnte? Nicht in erster Linie gut im Sinne von groÃen Annehmlichkeiten. Sondern gut, weil er Sinn hat und wir ganz im Frieden mit ihm sind?
Wir alle sind auf der Suche nach diesem guten Leben, denke ich. Wir mögen verschiedene Ansichten darüber haben, was darunter zu verstehen ist, aber wenn wir ein wenig genauer hinschauen, dann erkennen wir, dass unsere wahren Bedürfnisse weniger verschieden sind, als wir vielleicht meinen. Wir alle möchten Wertschätzung und brauchen Verbundenheit. Wir suchen nach Antworten, weshalb wir hier sind und was das alles soll. Und wir wollen ein angenehmes und möglichst friedvolles Leben führen.
Wenn wir Zen wirklich zu verstehen beginnen, werden wir allem näher kommen. Und das nicht nur in der Theorie, sondern in der Praxis â also im Alltag. Natürlich ist Zen kein Allheilmittel, doch es heilt zumindest uns selbst ein bisschen: unsere mitunter etwas seltsamen und festgefahrenen Sichtweisen. Unser unglückliches Gefühl, von allem getrennt zu sein. Und unser Unwissen darüber, wer wir eigentlich sind und was wir hier sollen.
Jede schwierige Situation ist ein Zen-Training
Wir alle schätzen Schwierigkeiten nicht besonders, aber das Leben verhält sich nun einmal so, dass es uns immer wieder neue davon beschert. Es scheint dafür irgendwo ein unerschöpfliches Reservoir zu geben. Dabei mag es um gröÃere oder kleine Belange gehen, es mag auch Phasen geben, in denen wir völlig sorglos vor uns hin leben können, aber irgendwann tauchen einfach immer wieder neue Unannehmlichkeiten auf, denen wir uns dann zu stellen haben: Unsere Gesundheit macht uns zu schaffen, die Arbeit erfüllt uns nicht, die Wohnung wird uns gekündigt, die Kinder zerren an den Nerven, Menschen enttäuschen uns, der Computer streikt, kaum läuft der Computer wieder, versagt der Drucker seinen Dienst, Abmachungen werden nicht eingehalten, Beziehungen gehen zu Ende â das Leben zeigt uns seine ganze Lebendigkeit, die eben gerade darin besteht, dass alles andauernd in permanenter Veränderung begriffen ist.
Wir können das nun betrachten, wie wir wollen, es für gut befinden oder nicht: Wir müssen einfach einen Weg finden, mit all dem möglichst klug umzugehen. Denn je mehr wir uns über solche Dinge auslassen und uns emotional in sie hineinsteigern, desto dramatischer werden sie natürlich. Wir können jede Schwierigkeit als ungerechtes Ãrgernis auffassen oder einfach nur als eine Situation, die eben so ist, wie sie ist, auch wenn sie vielleicht dem zuwiderläuft, was wir uns wünschen. Diese Wertung geschieht allein durch uns. Für das Leben selbst ist nichts ein Problem. Dinge entstehen und vergehen, das eine entwickelt sich, und das andere verschwindet, was gestern war, kann heute schon nicht mehr sein â nur wir sind es, die manchmal ein Problem mit diesem eigentlich ganz natürlichen Vorgang haben. Das Leben selbst findet einfach statt â unsere Möglichkeit liegt darin zu wählen, ob wir uns weise mit ihm arrangieren oder ob wir gegen den Lauf der Dinge ankämpfen.
Aus Zen-Sicht sind Schwierigkeiten nichts anders als verschärfte Alltagssituationen â und entsprechend versuchen wir damit umzugehen. So wie unsere Alltagsreaktionen auch schon Schlüsse auf den Forschritt unseres Zen zulassen, so gilt dies in besonderem Masse bei Schwierigkeiten: Nie zeigt sich so klar, wer und wie weit wir sind, wie in schwierigen Situationen.
Jeder derartige Moment ist eine wundervolle Gelegenheit des Bewährens.
Achten Sie einfach darauf, welche Ereignisse es sind, die Ihre Gelassenheit untergraben, und Sie wissen um ihre wunden Punkte â und wo Sie anzusetzen haben. Zen im Alltag besteht zu einem Gutteil im Beobachten unserer eigenen Reaktionen und Muster. So sehen wir
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