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Das Zepter der Zeit (Carla, John und Franklyn) (German Edition)

Das Zepter der Zeit (Carla, John und Franklyn) (German Edition)

Titel: Das Zepter der Zeit (Carla, John und Franklyn) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andre Schaberick
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geben. Falls ich noch etwas übrig habe, könnt Ihr auch noch etwas zu essen bekommen.«
    Der Saloon war dunkel und stickig. Es stank nach Zigarrenrauch und Whiskey. An einigen Tischen saßen Männer, die den Eindruck erweckten, sie wären auf ihren Stühlen festgewachsen. Sie saßen zumeist bewegungslos vor ihren Whiskeygläsern und kippten ab und zu nach vorn, wenn sie die Kontrolle über ihren alkoholgeschwängerten Körper verloren. Sie stellten keinerlei Gefahr für die vier Freunde dar. Doch die noch nüchternen Kerle, die sich beim Betreten des Saloons sofort in Richtung der vier umdrehten, bereiteten ihnen schon mehr Unbehagen. Vorerst ließen sich die Freunde ihre Angst nicht anmerken. Wie selbstverständlich und schon dutzende Male zuvor getan betraten sie die Mitte des Saloons, schauten sich nach einem gemütlichen Plätzchen um und setzten sich schließlich rund um einen kleinen Tisch.
    »Was darf es denn sein?«, rief der Mann hinter dem Tresen in ihre Richtung.
    »Ein Glas Wasser«, rief Franklyn zurück, ohne sich bewusst darüber zu sein, was er damit auslöste.
    »Hab ich richtig gehört? Du willst ein Glas Wasser trinken? Freundchen, du bist hier in einem Saloon, nicht an der Pferdetränke«, rief der Mann vergnügt und so laut durch den Raum, dass jeder es hören musste. Erneut mussten sie Spott und Schande über sich ergehen lassen. Eine Welle des Lachens ging durch den Saloon.
    »Franklyn, du solltest vielleicht einen Whiskey bestellen, kein Wasser«, flüsterte Sally. »Ich glaube, sie sind der Meinung, hier hat gerade eine Gruppe Softies den Saloon betreten.«
    »Weißt du, was mir widerfährt, wenn ich jetzt Whiskey trinke?«
    »Nein, aber ich glaube, ich werde es gleich erleben.«
    »Lass den Unsinn, wir trinken jetzt keinen Alkohol«, mischte sich Carla ein. »Wenn wir nach dieser Wanderung ohne Wasser direkt Alkohol trinken, haben wir innerhalb von Sekunden einen Zustand erreicht, in dem wir nicht mehr klar denken können. Das wäre jetzt viel zu gefährlich. Unsere Körper sind es nicht gewohnt. Wir würden alle umfallen, wie die Fliegen.«
    »Das mag wohl sein. Aber was sollen wir trinken, ohne aufzufallen?«, fragte Franklyn ratlos.
    »Wir bestellen uns einfach beides. Den Whiskey als Tarnung, das Wasser zum Trinken. Ganz einfach.« Anschließend drehte sich Carla in Richtung Bar um und rief »Unser Freund wollte nur einen kleinen Scherz machen. Natürlich wollen wir eine Flasche Whiskey. Aber ein paar Gläser Wasser zum Staub aus der Kehle spülen wären dennoch nicht verkehrt. Wir hoffen, dass wir ihnen damit keine Schwierigkeiten bereiten.«
    »Warum geht Ihr nicht einfach vor der Tür an den Wassertrog und beköstigt Euch dort? Wenn Ihr keinen Whiskey vertragt, solltet Ihr nicht in einen Saloon gehen«, rief der Wirt hinter dem Tresen zurück und lachte schadenfroh. Nun schaltete sich der Mann ein, der ihnen auf der Straße geholfen hatte.
    »Gib ihnen Wasser. Sie haben einen langen Marsch hinter sich und hatten lange nichts zu trinken. Sie brauchen erst einmal Wasser. Du kannst sie danach immer noch mit deinem Fusel abfüllen. Verstanden?«
    »Ist ja gut, Chef. Vier Mal Wasser«, antwortete er gehorsam und füllte vier große Gläser mit dem ersehnten, kühlen Nass. Mit einem mürrischen Blick brachte er die vier Gläser zum Tisch, an denen die vier Freunde erschöpft saßen.
    »Hier, Euer Wasser. Und lasst es Euch gut schmecken«, sagte er lachend, während er die Gläser knallend auf den Tisch stellte.
    »Geht doch«, sagte Franklyn und bedankte sich mit einem Nicken beim Kellner.
    »Wenn Ihr Euch ausgeruht habt«, sagte der Mann, der sich soeben als Besitzer des Saloons zu erkennen gegeben hatte, »werden wir Euch zu Eurem Dorf zurück bringen. Zu Fuß ist es nicht möglich, wie Ihr bereits erfahren habt.
    »Nein, das können wir nicht annehmen. Wir wollen Ihnen keine Schwierigkeiten bereiten. Wirklich, das schaffen wir auch allein.«
    »Schwachsinn. Ihr könnt nicht zehn oder noch mehr Meilen durch die heiße, erbarmungslose Wüste laufen. Das hat noch niemand geschafft. Ihr werdet unterwegs verdursten und sterben.«
    »Wir könnten nachts laufen, wenn der Mond uns den Weg leuchtet«, antwortete Sally und hoffte auf Nachgiebigkeit. Doch von Nachgiebigkeit zeigte der Mann keine Spur.
    »Nachts? Ihr seid verrückt. Ihr wisst sicher selbst besser als ich, welche gefährlichen Tiere hier herumlaufen. Nicht für Geld würde ich hier nachts versuchen, bis zum nächsten Dorf zu laufen.

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