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Das Zepter der Zeit (Carla, John und Franklyn) (German Edition)

Das Zepter der Zeit (Carla, John und Franklyn) (German Edition)

Titel: Das Zepter der Zeit (Carla, John und Franklyn) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andre Schaberick
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Die Temperatur mag ja nachts ganz angenehm sein, doch würde ich nicht freiwillig als Kojotenfutter oder Beute für die Gauner dienen wollen. Es kommt gar keine andere Lösung in Betracht. Wir werden Euch bringen«, sagte der Saloonbesitzer bestimmend. »Hier bei uns hilft man sich gegenseitig. Fremden gegenüber sind wir anfangs natürlich immer misstrauisch, doch wenn die Fremden nichts Böses im Schilde führen, helfen wir genauso gern. Es gibt keine Diskussion. Ihr werdet begleitet, keine Widerrede!«
    Die nächste Klemme, in der sie nun steckten, hatte sich ihnen offenbart. Wohin sollten die Dorfbewohner sie mit ihren Pferden bringen? Schließlich wollten sie nur zurück in ihre Zeit, nicht an einen anderen Ort. Sie konnten den Dorfbewohnern schlecht verraten, dass sie durch eine Zeitreise an diesen Ort gelangt waren. Man würde sie vermutlich für verrückt erklären und einsperren. Ins Kittchen wollten sie nicht.
    »Was ist denn das da?«, fragte ein Mann, der zufällig an Johns Seite stand. »Was ist das für ein seltsamer Haken da an deiner Tasche?«
    John wusste zuerst gar nicht, was der Mann meinte, bis er sich an die Seitentasche fasste und den Karabinerhaken mit seinem Schlüsselbund ertastete. Verflucht! Er hatte vor der Abreise vergessen, das Schlüsselbund in der Hosentasche verschwinden zu lassen. Nun konnte man es von außen erkennen. Der Karabinerhaken war an einer Gürtelschlaufe eingehakt.
    »Das ist nichts«, antwortete John trocken.
    »Das ist nichts, das ist nichts«, plapperte der Mann ihm nach. »Ich bin doch nicht blind. Wenn es nichts wäre, würde es da nicht hängen!«
    »Nur ein Haken«, versuchte John sich zu rechtfertigen.
    »Wenn es nur ein Haken ist, dann zeig mir den Haken, ich habe so ein Ding noch nie gesehen.«
    Widerwillig zog John den Karabinerhaken von der Gürtelschlaufe an seiner Hose ab. Seinen Freunden schwante Böses, sie verzogen bereits ihr Gesicht, sagten jedoch keinen Ton. Sie wollten nicht noch mehr Aufmerksamkeit erregen. Anschließend hielt er dem neugierigen Mann den Haken samt Schlüsseln entgegen. »Hier, ich sagte doch, es ist nichts Besonderes.«
    Der Mann nahm mit großen, staunenden Augen den Karabinerhaken entgegen und stieß einen Pfiff der Verwunderung aus. «Das ist ja unglaublich! Was sind das für seltsame Metallstäbe an dem Haken? Wer kann solche präzise gearbeiteten Metallstifte herstellen?«
    »Ich kann mich nicht mehr erinnern, wer sie mir gegeben hat. Das sind doch ganz normale Schlüssel«, sagte John, doch ihm wurde erst jetzt bewusst, dass diese Art von Schlüsseln erst wesentlich später entwickelt wurde.
    »Die sind unglaublich fein gearbeitet. Darf ich einen davon haben?«
    »Nein! Das geht auf keinen Fall. Ich brauche die ganz dringend. Sonst...«, doch im selben Moment erhielt er von Carla einen Knuff mit dem Fuß gegen seinen Schuh. »Pssst«, zischte Carla fast unhörbar. Doch John verstand sofort.
    »Wenn dir das Metallstäbchen so wichtig ist, schenke ich dir einen davon«, sagte John, nahm den Karabinerhaken wieder an sich und begann, einen der Schlüssel, den er für den Unwichtigsten von allen hielt, vom Ring zu lösen.
    »Mit den Leuten stimmt was nicht«, stellte ein weiterer Mann fest, der sich fast unmerklich dazugesellt hatte. »Ich schlage vor, Ihr leert jetzt ganz schnell alle Eure Taschen. Wer weiß, was sonst noch für Überraschungen auf uns warten. Ich habe das Gefühl, Ihr hortet ein Geheimnis. Los, packt alles aus, was Ihr in den Taschen habt. Legt es hier auf den Tisch«, forderte er drohend. Erst jetzt erkannte Franklyn, dass der Mann einen Colt mit zurückgezogenem Hahn in seine Richtung hielt. Franklyn hatte großen Respekt vor großen Schießeisen, vor allem, wenn der Hahn nach hinten wies. Fast hätte er sich in die Hose gemacht, er konnte es zum Glück gerade noch inne halten. Somit begann er unweigerlich, seine Tascheninhalte auf dem Tisch auszubreiten.
    »Leert bitte auch Eure Taschen«, bat Franklyn seine Freunde und deutete mit seinen Augen auf das Schießeisen des Mannes. Sie folgten seiner Aufforderung, ohne auch nur mit der Wimper zu zucken. Die Gegenstände, die sich jetzt den Männern offenbarten, sprengten jegliche Erwartung: Ein Feuerzeug, Papiertaschentücher in einer Plastiktüte, ein Cent—Stück, ein Kaugummistreifen und eine Kinoeintrittskarte lagen plötzlich auf dem Tisch verteilt. Keiner der Freunde sagte einen Ton, sie warteten lediglich ab, ob etwas passierte. Sie wussten, dass sie die

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