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Das Zepter der Zeit (Carla, John und Franklyn) (German Edition)

Das Zepter der Zeit (Carla, John und Franklyn) (German Edition)

Titel: Das Zepter der Zeit (Carla, John und Franklyn) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andre Schaberick
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»Hier ist der persönliche Weckdienst. Sie haben das Zimmermädchen zu Ihrer gefälligen Verfügung bestellt? Hier bin ich, und ich möchte Sie gern zärtlich wecken«, hauchte Carla mit verstellter Stimme in Johns Ohr. Er schreckte überrascht hoch, denn auf diese Art und Weise wollte er nun doch nicht geweckt werden. Zumindest nicht von einer fremden Frau.
    »Was? Ich habe kein Mädchen bestellt! Ach du bist es, ich habe schon einen Schreck bekommen und gedacht, ich hätte bei der Bestellung etwas falsch gemacht. Musst du mir so einen Schrecken einjagen?«, beschwerte sich John scherzhaft und zog Carla auf seine Decke. Dann piekte er sie in ihre Seiten, bis sie durch das Kitzeln aufschrie. »Leg du mich noch mal rein. Dann wirst du dein blaues Wunder erleben. Mit Schlafenden scherzt man nicht. Das ist nicht nett! Schlafende können sehr böse werden.«
    »Hey, hör auf mich zu kitzeln. Los, raus aus den Federn! Das Frühstück wartet schon auf dem Balkon.«
    »Auf dem Balkon?«, fragte John verwundert. »Du willst mich doch bestimmt nur veräppeln.«
    »Hab ich dich jemals veräppelt? Sieh doch selbst nach. Es steht alles bereit, du musst nur dein überdimensionales Hinterteil aus den Federn heben.«
    John stand auf, stapfte etwas wackelig zum Balkon, sah dort aber kein Frühstück. »Wo ist das versprochene Frühstück?«
    »Eine Etage tiefer, auf der sonnigen Terrasse.«
    »Du hast Balkon gesagt.«
    »Musst du immer alles so genau nehmen? Hauptsache, du bist aufgestanden. Husch husch ins Bad, Zähnchen putzen und kämmen, ich glaube Franklyn und Sally sind schon längst fertig und warten bereits ungeduldig auf uns.«
    »Ich gehe ja schon, aber lass mich doch erst richtig wach werden. Schließlich habe ich eine anstrengende Nacht hinter mir.«
    »Anstrengend? Hast du dich heimlich aus dem Zimmer geschlichen und bist zu einer fremden Frau aufs Zimmer gegangen? Von Anstrengung deinerseits habe ich heute Nacht nichts gemerkt. Ich fand es nur ziemlich anstrengend, die Finger die ganze Nacht in meine Ohren zu stecken, weil du so angestrengt Bäume gefällt hast.«
    »Ich schnarche nie!«, protestierte John mürrisch, während er ins Bad trottete.
    Das Frühstück bestätigte den Gesamteindruck, den man vom Hotel bekam, sobald man es betrat. Es ließ keine Wünsche offen, es mangelte an nichts. Selbst für Gourmets befand sich genügend Auswahl auf den silbernen Tabletts. Dies war auch gut so, denn die vier Freunde mussten ausreichend Energie tanken, wenn sie tauchen wollten. Wer weiß schon, was es auf dem Boot zum Mittag zu essen geben sollte. Vollverpflegung war ihnen zwar versprochen worden, doch bevor man diese nicht kennen gelernt hatte, konnte man auch nicht darüber urteilen.
    »Esst aber nicht zu viel, denn mit überfülltem Magen darf man nicht tauchen. Das ist euch ja wohl klar«, prahlte Sally, die soeben ihr erlerntes Wissen aus dem Unterricht vortrug.
    »Ich habe aber Hunger. Und wenn ich das hier alles stehen sehe, kann ich mich nicht bremsen«, antwortete Franklyn mit vollem Mund. Die Krümel hingen ihm an den Lippen.
    »Ich meine ja auch nur, dass wir uns nicht überfressen sollen. Das soll übrigens keine Anspielung sein«, antwortete Sally.
    »Ich habe Dich schon verstanden. Ist ja gut, ich werde mich bremsen«, sagte Franklyn, nachdem er einen eindeutigen, abschätzenden Blick von John erntete. Dieser sagte so viel wie: Halte dich im Zaum, sonst darfst du an Deck bleiben, während wir tauchen gehen.
    Nach dem leckeren Frühstück packten sie ihre Koffer zusammen und begaben sich gemeinsam auf den kurzen Weg zum Tauchboot. Es waren höchstens fünf Minuten zu Fuß, jedoch mit den schweren Koffern bepackt war auch das sehr anstrengend.
    Glücklicherweise spendeten eine Menge großer Bäume mit Unmengen kleinster Blätter genügend Schatten, der sie vor der brennenden Sonne schützte.
    »Hoffentlich gibt es auch gutes Essen auf dem Boot«, bangte Franklyn, der zwar satt war, sich aber ständig um das nächste Essen sorgte.
    »Sag mal, Franklyn, hast Du eigentlich nichts Anderes im Kopf, als essen? Es kann doch wohl nicht wahr sein! Hast Du nicht genug zum Frühstück bekommen? Weißt Du, als die Reise bestellt wurde, haben wir eine Spezialoption gebucht. Wir bekommen erst dann zu essen, wenn wir lang genug unter Wasser waren. Jeder von uns bekommt ein Kalorimeter, das die verbrauchen Einheiten anzeigt. Wenn es nicht mindestens eintausendfünfhundert Kalorien anzeigt, bekommst du keine weitere Mahlzeit.

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