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Das Zepter der Zeit (Carla, John und Franklyn) (German Edition)

Das Zepter der Zeit (Carla, John und Franklyn) (German Edition)

Titel: Das Zepter der Zeit (Carla, John und Franklyn) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andre Schaberick
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das sie liefen, doch was sollte ein einsamer Reiter mit dieser Information schon anfangen können? Wo sich das Dorf befand, konnte man von einem Pferd aus wesentlich besser sehen, als wenn man Pfeilen folgt.
    »Wenn wir uns vorstellen, wir befänden uns jetzt in unserer eigenen Zeit, was wäre dort, wo im Moment das Dorf am Horizont zu sehen ist?«, fragte Carla.
    »Das ist doch ganz einfach, dort befindet sich das Meer und der Strand«, antwortete Franklyn.
    »Und was liegt dort an dem Ort, den wir gerade verlassen haben, ich meine genau dort, wo wir das Zepter vergraben haben?«
    »An was ich mich genau erinnere, sind die zwei Hügel. Die müssten doch genau dort sein, wo wir herkommen«, sagte John, drehte sich um und sah tatsächlich die beiden Hügel.
    »Von der Landschaft her hat sich das Bild nicht allzu sehr verändert. Lediglich die Oberfläche hat sich gewandelt. Die Natur musste der Zivilisation weichen. Aber die grundlegende Form der Oberfläche ist über die vielen Jahre geblieben.«
    »Weise Erkenntnis, Carla. Ich denke, dass uns das beim Wiederfinden unseres Verstecks behilflich sein kann.«
    »Vom Strand aus dort ins Land, dann zwischen die beiden Hügel wandern, die Sonne zur Rechten in der Mittagszeit. Das wird später unser Rückweg. Ich denke, das können wir uns gerade noch merken. Und dass wir nicht aus Versehen die Sonne zur Linken haben, müssen wir uns auch merken. Denn wenn es so ist, laufen wir genau in die falsche Richtung. Dann laufen wir in Richtung Meer. Das fällt sicher sofort jedem auf, denke ich.«
    »Eigentlich hätten wir uns ruhig einen Kompass mitnehmen können. Ich glaube kaum, dass es ein Problem gewesen wäre«, sagte John, während er einen Stein mit dem Fuß beiseite schoss.
    »Sei dir da mal nicht so sicher. Ich weiß zwar nicht exakt, wann der Kompass erfunden wurde, doch auch, wenn jetzt der Kompass schon erfunden ist, macht es einen komischen Eindruck, wenn ausgerechnet so ein paar arme Schlucker wie wir so ein neumodisches Gerät dabei haben. Es macht die Jungs bestimmt sofort misstrauisch. Es ist schon besser so, wie es momentan ist. Wir wollen ja nichts provozieren«, sagte Franklyn. »Ich bin bereits ziemlich gespannt auf unsere erste menschliche Begegnung. Hoffentlich sperren sie uns nicht aus Spaß an der Freude wegen irgendwelcher Belanglosigkeiten im Gefängnis ein.«
    »Wir haben nichts verbrochen«, sagte Carla empört, »warum sollten die uns einsperren?«
    »Wir kennen die Menschen und deren Gesetze in dieser Epoche nicht besonders gut. Denen ist alles zuzutrauen. Vielleicht passt denen unsere Aussprache nicht. Vielleicht finden sie an unserer Kleidung irgendetwas auszusetzen. Sobald sie merken, dass wir uns nicht auskennen, sind wir aufgeschmissen. Gesetzestechnisch können sie uns erzählen, was sie wollen. Wir sind nicht in der Lage, ihnen zu widersprechen.«
    »Ach Franklyn, du bist wirklich ein Schwarzmaler«, sagte John. »Das sind doch auch nur Menschen, genau wie wir. Sicherlich wollen sie nur ihre Ruhe und nicht provoziert werden. Wenn wir sie nicht ärgern, haben wir bestimmt absolut keine Probleme mit ihnen.«
    Sally schwankte bereits beim Laufen. Ihre Schritte wurden zusehends unkontrollierter. Ab und zu stolperte sie über die kleinsten Steinchen, die sich in ihrem Laufweg befanden. Manchmal stolperte sie über nichts tatsächlich Vorhandenes.
      »Hey, Sally, was ist los mit dir? Du schwankst mächtig von links nach rechts«, stellte Carla besorgt fest und ging schnell neben sie, weil sie befürchtete, ihre Freundin würde gleich aus Erschöpfung umfallen.
    »Ist nichts, kein Problem. Alles in Ordn...« Sie hatte das letzte Wort noch nicht ausgesprochen, schon fiel sie direkt in Carlas Arme. »Oh, Entschuldigung, das war der Felsen da unten schuld. Der war im Weg. Ich bin nur über ihn gestolpert.«
    »Sally, da unten ist kein Felsen. Du bist bestimmt schon völlig ausgetrocknet. Du halluzinierst.«
    »Das kann nicht sein. Ich bin noch ganz frisch«, antwortete sie lallend und wollte sich gerade ihre Bluse aufknöpfen.
    »Das lass mal ganz schön bleiben. Wenn du dir die Bluse aufknöpfst, gibt es gleich zwei Probleme mehr. Das erste ist, dass du wesentlich schneller austrocknest, als es momentan schon der Fall ist. Und das zweite ist die Tatsache, dass herumlaufende Männer sich von dir provoziert fühlen könnten. Sexuelle Erregung, verstehst du? Die Frauen durften früher nicht mit offenen Blusen herumlaufen. Das gehörte sich nicht. Sie

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