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Das zerbrochene Fenster: Thriller (German Edition)

Das zerbrochene Fenster: Thriller (German Edition)

Titel: Das zerbrochene Fenster: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Zoë Beck
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abzufinden, dass man den Mörder möglicherweise nie fassen würde. Die Schweizer Behörden hatten gründliche Arbeit geleistet und trotzdem niemanden verhaftet. Sie waren sicher, dass es sich um einen Auftragsmord handelte. So gut wie unmöglich, denjenigen zu schnappen, wenn die Hintermänner, wie anzunehmen war, von ganz oben kamen. Ganz oben im organisierten Verbrechen, ganz oben in Politik oder Wirtschaft, je nachdem, mit wem sich sein Vater angelegt hatte.
    Eine Beziehungstat sah anders aus.
    Er hatte Ben überredet, sich der Sache anzunehmen und seine Kontakte spielen zu lassen. Nach einem Monat gab es immer noch keine neuen Ergebnisse. Cedric vertraute ihm und versuchte, sich endgültig damit abzufinden, dass man den Täter nie finden würde.
    Aber jetzt der Mord an seiner Stiefmutter. Konnte es ein Zufall sein, dass die beiden im Abstand von nicht einmal zwei Jahren getötet wurden? Er hatte beide Tatorte gesehen. Einen auf Fotos, am anderen war er selbst gewesen. Lillians Tod sah nach einer Beziehungstat aus, nicht nach einem Auftragsmord.
    Lillian war ihm egal. Sie war jahrelang mit seinem Vater verheiratet gewesen, aber sie hatte nie auch nur versucht, seine Mutter zu ersetzen. Er hatte nie versucht, sie als Ersatz anzusehen. Sie waren sich aus dem Weg gegangen, wenn er zu Besuch an einem Wochenende oder in den Schulferien zu Hause war. Doch auch dieses Rätsel ließ ihn nicht schlafen. Er musste wissen, was in der Nacht geschehen war. Warum sie ihn angerufen hatte. Hatte sie ihm etwas mitteilen wollen? Ihn um Hilfe bitten? Er konnte das Gefühl, dass ihr Tod mehr mit ihm zu tun hatte, als ihm recht war, nicht abschütteln. Er brauchte Gewissheit.
    Die Zeugin, von der Ben gesprochen hatte, Philippa Murray, schien eine Sackgasse zu sein. Isobel, die einzige Freundin, die er je gehabt hatte, hatte gesagt, diese Frau wolle wahrscheinlich nur verhindern, dass ihr seit Jahren vermisster Freund für tot erklärt wurde. Es gäbe keinerlei Verbindung zwischen ihr oder ihrem Freund und Lillian. Außerdem sei die Frau mittlerweile verschwunden, möglicherweise untergetaucht, sodass man sie nicht weiter fragen könne.
    Eine Sackgasse. Warum sollte ein Fremder Lillian so zugerichtet haben? Etwas Persönliches musste dahinterstecken, etwas, das sie vielleicht geahnt hatte, weshalb sie ihn angerufen hatte …
    Cedric war eine Dreiviertelstunde durch die dicken Schneeflocken gelaufen. Die Kälte spürte er erst, als Ben ihn in seine Wohnung ließ.
    »Wunder der Pharmaindustrie«, sagte Ben. »Sie sind gelaufen. Wie weit?«
    »Kinderkrankenhaus«, sagte Cedric.
    »Bei den Meadows? Wow.«
    »Es sind wirklich gute Tabletten, diesmal.«
    »Sieht ganz so aus.«
    Ben leitete ihn in die Küche. »Mein Vater belegt das Wohnzimmer. Wie es aussieht, bleibt er eine Weile.« Er klang nicht begeistert.
    »Ich muss Sie um etwas bitten«, sagte Cedric. »Finden Sie die Ärztin, die bei Lillian die künstliche Befruchtung vorgenommen hat.«
    »Shannon Chandler-Lytton? Wozu?«
    Shannon Chandler-Lytton war unter Verdacht geraten, der britischen High Society auf Bestellung Wunschkinder zu liefern, sorgfältig ausgewählt nach Geschlecht, Haarfarbe, Augenfarbe, Intelligenz und anderen Merkmalen. Ihr Mann Andrew, ein millionenschwerer Geschäftsmann, war mit seinem Konzern in Verruf geraten. Beide waren innerhalb kürzester Zeit verschwunden, bevor man Ermittlungen gegen sie einleiten konnte. Danach war es sehr still um sie geworden. Das alles war nach dem Tod von Lord Darney geschehen.
    »Ich glaube, dass Lillians Tod etwas mit William zu tun hat. Er hat diese Krankheit, das Usher-Syndrom. Ich weiß, wir haben schon kurz darüber gesprochen, und Sie sind da anderer Meinung, aber – ich glaube wirklich, dass das Motiv da liegen muss.«
    Ben sagte nichts. Er sah ihn ruhig an, die Arme verschränkt.
    »Keine Widerworte? Ich bin erstaunt. Jedenfalls würde ich Sie bitten herauszufinden, ob Lillian und ihre Ärztin in der letzten Zeit Kontakt hatten.«
    »Das muss die Polizei machen«, sagte Ben.
    »Das wird die Polizei ganz sicher auch machen. Das und noch andere Spuren verfolgen. Ich habe sogar noch eine andere Theorie, der kann ich selbst nachgehen. Wenn Sie wollen, reden wir darüber.« Er zögerte kurz, aber von Ben kam nicht der Hauch einer Andeutung, dass er über diese Theorie mehr hören wollte. »Gut«, fuhr er fort. »Aber das hier müssten Sie für mich erledigen. Sie müssen nach Kanada fliegen und …«
    »In die

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